AERZTE Steiermark | Dezember 2017
Ærzte Steiermark || 12|2017 35 Praxis Hypocalcämie durch defekte Dialysemaschine Der aktuelle Fall des Monats ereignete sich an einem Wo- chentag im Krankenhaus-Routinebetrieb einer Intensivsta- tion. Betroffen war ein Patient im achten Lebensjahrzehnt, der jedoch nicht zu Schaden kam. Gemeldet wurde der Vorfall von einem/r Arzt/Ärztin mit mehr als fünf Jahren Berufserfahrung. Ein Patient mit akutem Nierenversagen, mehr als 70 Jahre alt, wurde auf einer Krankenhausstation im Bereich der Intensivpflege an eine kontinuierliche venovenöse Dialyse mit Citrat-Antikoagulation angeschlossen. Bereits fünf Minuten später zeigte sich in der Blutgaskontrolle eine Hypocalcämie von 0,92 mmol/l an ionisiertem Calcium. Daher wurde nach drei Stunden eine vorgezogene Ver- laufskontrolle durchgeführt, die einen weiteren Calcium- Abfall auf 0,79 mmol/l ergab. Trotz erhöhter Calcium- Substitution sank der Wert in den folgenden 1,5 Stunden um weitere 0,2 mmol/l, worauf die Dialyse abgebrochen und intravenös Calcium substituiert wurde. Vor dem Abhängen der Dialyse berichtete der Patient bereits von einem „eigenartigen Gefühl“ und Atemnot. Das EKG im Monitoring des Schrittmacher-Trägers blieb jedoch unver- ändert. Nach der Calcium-Gabe besserte sich der Zustand des Patienten rasch und vollständig. Gründe für das Ereignis: Als wahrscheinlichste Ursache vermutet der/die meldende Arzt/Ärztin einen Knick im Calcium zuführenden Schlauch, der jedoch nicht vollstän- dig war und daher keinen Gerätealarm ausgelöst hat. Eigener Ratschlag: Blutgaskontrollen eignen sich vom zeitlichen Rahmen nur für die Kontrolle medizinischer Ereignisse, nicht aber als Funktionskontrolle für das Dialy- segerät und sein Schlauchsystem. Diese müsse unabhängig davon erfolgen. Die CIRSmedical-ExpertInnen dazu: Bereits beim erstmaligen Auftreten einer Hypocalcämie von weniger als 1,12 mmol/l in der Blutgasanalyse muss prioritär das Schlauchsystem kontrolliert werden. Nicht nur Knicke, sondern auch Verdrehungen können Verengungen verur- sachen. Ebenfalls sofort verifiziert werden möge die Dicht- heit des Schlauches. Kann das Schlauchsystem als Ursache ausgeschlossen werden, sind nach ärztlicher Anordnung die Einstellungen der Calciumsubstitution zu adaptieren. Eine anschließende ein- bis zweistündliche Kontrolle durch Blutgasanalyse ist indiziert. Zudem müssen Mitar- beiterInnen der Hämodialyse entsprechend geschult und sensibilisiert sein. CIRSmedical.at fall des monats Der Tipp von der Expertin Einsicht in die Reihungslisten Seit der Änderung der Reihungsrichtlinie im September 2017 sind die Reihungslisten im internen Bereich der Ärzte- kammer-Homepage veröffentlicht. Alle Mitglieder der Ärztekammer für Steiermark können mit ihren Zugangsdaten in die Reihungslisten Einsicht nehmen. Die Reihungslisten finden Sie auf der Homepage im ge- schützten Bereich unter „Für Ärzte – Niedergelassene Ärzte – Reihungslisten“, den Sie nur mit Ihren Zugangsdaten erreichen. Sollten Ihnen diese nicht bekannt sein, klicken Sie bitte auf „Login“ – dort können Sie dann Ihre Zugangsdaten anfor- dern. Birgit Pöttler Ärzti /Arzt sucht Arzt/Ärztin. Der st irische Ärzteführer ist ein Top- pp für Sm rtpho- nes im Google-Playstore und im Apple Store. Warum soll eine Ärztin/ein Arzt einen Arzt/eine Ärztin suchen? A.: Um die eigenen Daten zu kontrollieren. B. Weil sie/er wirklich eine/n braucht. Download und Nutzung sind kostenlos. Ärztin/Arzt sucht Arzt/Ärztin. Der steirische Ärzteführer ist ein Top-App für Smartpho- nes im Google-Playstore und im Apple Store. Warum soll eine Ärztin/ein Arzt einen Arzt/eine Ärztin suchen? A.: Um die eigenen Daten zu kontrollieren. B. Weil sie/er wirklich eine/n braucht. Download und Nutzung sind kostenlos.
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