AERZTE Steiermark | Jänner 2018
COVER 10 ÆRZTE Steiermark || 01|2018 Praxis von Michael Adomeit zu integrieren. So entstand das Hausarztzentrum Birk- feld mit Adomeit und seiner Kollegin Ursula Eichberger. Zum Netzwerk der Gesund- heitsversorgung gehört auch die St. Petrus Apotheke von Eva Wildt, nur einen Katzen- sprung vom Hausarztzen- trum entfernt. Adomeit lobt die enge und unkomplizierte Zusammenarbeit mit der öf- fentlichen Apotheke, die auch ihre Öffnungszeiten anpasste: „Mit der deutlichen Ausdeh- nung der Öffnungszeiten der Apotheke und den um- fangreichen Öffnungszeiten des Hausarztzentrums und des Hausärzte-Netzwerks im Oberen Feistritztal erfolgen Landmedizin und Primärver- sorgung in Reinkultur!“ „Die verlängerten Öffnungs- zeiten von Ärzten, Apotheken und in weiterer Folge auch der anderen Gesundheitsdienst- lerne die Stärken des Anderen kennen und schätzen und es gäbe „keine Konkurrenz mehr, sondern Achtung und Respekt vor dem Können des Anderen“. Das wiederum führe zu einer engen Zusammenarbeit, von der auch der Patient profitiert. Außerdem könnten verschie- dene Ressourcen gemeinsam genutzt werden, was die täg- liche Arbeit in vielen Fällen erleichtert, etwa bei adminis trativen Tätigkeiten. Die enge fachliche Kooperation und Kommunikation habe letztlich auch „die optimale Betreuung der Patienten“ zur Folge: Man denke nur an Rückfragen bei Medikamenten. In der Zusammenarbeit der akademischen Gesundheits- professionen beim Medika- leister als wirtschaftlicher Faktor in strukturschwachen ländlichen Regionen sind bis jetzt völlig unbeachtet“, so der Allgemeinmediziner. Zu- sammenarbeit hilft also allen: den Gesundheitsberufen, den Patientinnen und Patienten und der jeweiligen Region. In einem Haus In Leibnitz arbeitet Dietmar Bayer, Facharzt für psychiat- rische und psychotherapeu- tische Medizin und Vizepräsi- dent der Ärztekammer Steier- mark, gut und eng mit Renate Kappaun (Linden Apotheke) im gleichen Gebäude zusam- men: „Das ,Zusammenleben‘ und Zusammenarbeiten von Ärzten und Apothekern in einem Haus hat viele Vorteile“, so die Pharmazeutin. Man mentenmanagement sieht auch Bayer entscheidende Vorteile für die Patientinnen und Patienten. Aber er geht noch darüber hinaus: „Durch die laufende Zusammenarbeit entsteht ein Grundvertrauen, das täglich bestätigt wird.“ Im Falle Kappaun kommt noch dazu, dass Thomas Kappaun, der Ehemann der Pharmazeu- tin, als Arzt für Allgemein- medizin ebenfalls im Boot bzw. im Haus ist. Natürliche Verbündete Fazit: Medial ist es span- nender, wenn Ärztinnen/ Ärzte und Apothekerinnen/ Apotheker, Konflikte austra- gen, die es natürlich geben darf. In der Realität sind die beiden akademischen Ge- sundheitsberufe aber in erster Linie natürliche Verbündete in der Betreuung der Patien- tinnen und Patienten. Bilder mit Symbolkraft: Die österreichische Apothekerkammerpräsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr und ÖÄK-Präsident Thomas Szekeres betonten bereits im Ok- tober die Gemeinsamkeiten (links). Im Dezember forderte sie Gesundheitsminis terin Beate Hartinger-Klein nochmals zur Zusammenarbeit auf (rechts). „Durch Zusammenarbeit entsteht Vertrauen.“ Dietmar Bayer Fotos: Provaznik, Aigner
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