AERZTE Steiermark | Jänner 2018

ÆRZTE Steiermark  || 01|2018 23 SPITAL Fotos: KAGes, Schiffer ter Rudolf Sommer, stell- vertretender Leiter der Me- dizinischen Abteilung des Hauses, sieht in seinem Zu- ständigkeitsbereich keiner- lei Auswirkungen durch die Verbundgründung: „Der Ver- bund bringt weder Vor- noch Nachteile. Wir machen unser internes Programm wie im- mer.“ Nur zu Operationen und zum ERCP müssen die Voitsberger PatientInnen nun nach Deutschlandsberg ge- schickt werden. Enthusiastischer kommentiert Othmar Grabner, ärztlicher Direktor des LKH Südsteier- mark und Präsident der Ver- einigung steirischer Primar­ ärzte, die Errichtung von Spitalsverbünden: „Inhaltlich- medizinisch haben sie jeden- falls zu einer Besserstellung geführt.“ Obwohl der Verbund von Wag- na und Bad Radkersburg erst ein Jahr alt ist, „konnten wir sehr viele Synergieeffekte de- tektieren. Es kommt zu Leis­ tungsbündelung und mehr Kommunikation – zum Wohle der Patienten.“ Die Kommu- nikation zwischen den beiden Häusern habe massiv an Qua- lität gewonnen und die Mög- lichkeit, Mitarbeiter flexibel an beiden Orten einzusetzen, sei gerade in der Peripherie, wo es schwierig ist Personal zu finden, eine Erleichterung. Grabner, der seinerzeit als Pri- mar bereits den Aufbau des Verbundes Rottenmann – Bad Aussee hautnah miterlebt hat, sieht das Konstrukt von Spitals- verbünden durchwegs positiv. „Laufender Prozess“ Durch manche Verbünde wie das LKH Südsteiermark oder das mit Jahresbeginn neu ge- gründete LKH Murtal ergibt sich auch eine neue Ausbil- dungsmöglichkeit: Im neuen Sonderfach Orthopädie und Traumatologie verfügen beide Verbünde nun sowohl über Ort nur mehr tagesklinische Eingriffe vorgenommen – zum Teil in Kooperation mit hausfremdem Personal (gy- näkologische in Kooperation mit Feldbach; urologische in Zusammenarbeit mit Graz). Hand in Hand arbeiten Feld- bach und Fürstenfeld, indem Fälle der Unfallchirurgie, aber auch der Neurologie aus Feld- bach in die AGRem-Station in Fürstenfeld transferiert werden. Ein wichtiger Punkt in der Zusammenarbeit sind auch die gemeinsamen Tu- morboards mittels Videokon- ferenz. Fürstenfeld zeichnet sich ja durch seinen (hämato-) onkologischen Schwerpunkt aus und versorgt die gesamte Südoststeiermark, nimmt aber auch PatientInnen aus dem Südburgenland auf. „Programm wie immer“ Zum Verlust der stationären Chirurgie kam es vor einem Jahr auch in Voitsberg. Der dortige Spitalsärztevertre- Schließung der chirurgischen Station. Bei komplexen Intensivfällen oder wenn gleichzeitig zwei Patienten versorgt werden mussten, sei die bisherige Doppelbesetzung hilfreich gewesen. „Ich habe auch den fachlichen Austausch ge- schätzt.“ Insgesamt hat Haas jedoch das Gefühl, „dass un- ser Haus personell ganz gut aufgestellt ist“. Eine Verbes- serung steht in Fürstenfeld bevor: „Kommt der Notarzt aus unserem Team, wird er im Dienst auf der Station mitarbeiten.“ Das war bisher auf freiwilliger Basis schon der Fall; in Hinkunft soll es eine fixe Regelung – samt finanzieller Abgeltung des Mehraufwands – geben. Einschneidend war in Fürs­ tenfeld der Verlust der chirur- gischen Station durch die Ver- bundgründung mit Feldbach im Jahr 2012. Nun werden vor „Insgesamt ist ein Arbeitszuwachs an den restlichen verbleibenden Abteilungen zu bemerken.“ Eiko Meister „Inhaltlich-medizinisch haben die Verbünde jedenfalls zu einer Besserstellung geführt.“ Othmar Grabner

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