AERZTE Steiermark | Jänner 2018
6 ÆRZTE Steiermark || 01|2018 Eiko Meister Spitalsärztevertretung als Brückenkopf Bei der kleinen Kammerwahl im Herbst sind auch in (fast) allen Krankenhäusern, Sanatorien und Rehakli- niken die ärztlichen Vertretungen neu oder wieder gewählt worden. Dazu meinen herzlichen Glück- wunsch verbunden mit dem Dank sich für die Kolle- ginnen und Kollegen in den Häusern einzusetzen! Das Jahr 2018 hält für die Kurienführung und auch für die Spitalsärztevertretungen einige Aufgaben bereit. Zentrales Thema ist die Anpassung des KA- AZG auf die Maximalarbeitszeit von 55 Stunden pro Woche, die vielleicht die eine oder andere Be- triebsvereinbarung nötig macht. Hier sind Sie als Spitalsärztevertreterin und -vertreter eine zentrale Persönlichkeit in Ihrem Haus, zumal eine Betriebs- vereinbarung, die Ärztinnen und Ärzte betrifft, von deren Vertretung zu unterzeichnen ist, um gültig zu werden – auch, wenn der Betriebsrat zugestimmt hat. Sollten Vereinbarungen geplant sein, mit denen Sie nicht einverstanden sind, kontaktieren Sie bitte die Kurie. Denn so können unliebsame Überra- schungen vermieden werden. In privaten Häusern kommt den Spitalsärztevertretern eine noch größere Aufgabe zu. Sie verhandeln hier – so nötig – die zentralen Verträge über die Entlohnung und die Ar- beitszeit. Unterstützt von der Kurie und dem lokalen Betriebsrat. Die neue Kurienführung möchte mit Ihnen, liebe Vertreterinnen und Vertreter engen Kontakt halten. Wir stehen jederzeit für Auskünfte zur Verfügung. Im Hinblick auf die Änderungen in der Spitals- landschaft in der Steiermark wollen wir aber einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch mit Ihnen pflegen und werden daher regelmäßige Treffen und Informationsveranstaltungen für Spitalsärztevertre- terinnen und -vertreter abhalten. Wir wollen, dass Sie unsere Kolleginnen und Kol- legen optimal unterstützen können. Denn letztlich ist ein Spital ohne Ärzte kein Spital. Und deswegen benötigen Spitalsärztinnen und –ärzte eine gemein- same Stimme. Daher sind uns die Spitalsärztevertre- terinnen und -vertreter so wichtig! Vizepräsident Dr. Eiko Meister ist Obmann der Kurie Angestellte Ärzte. INTRA KONT A Die Novellierung des Tabakgesetzes, das ab Mai 2018 ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie brin- gen soll, war einer der größten Erfolge der Initiati- ve „Don’t smoke“. Mit der Entscheidung der neuen Bundesregierung, die Novelle aufzuheben, bleibt Österreich der „Aschenbecher Europas“. Es ist völlig unverständlich, das Rauchverbot wieder umzukehren und den Trend zum Nichtrauchen nachhaltig zu ver- nichten. Das denken glücklicherweise nicht nur die Initia- toren von „Don’t smoke“, die Österreichische Gesell- schaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie, medizinische Fachgesellschaften, die Ärzte- und Apothekerkammer sowie die Österreichische Krebs- hilfe. Sondern auch hunderttausende Menschen, die mittlerweile die Online-Petition für den Bestand des Nichtrauchergesetzes unterschrieben haben. Es ist ein Paradoxon: Wir investieren in die Behand- lung von Krebs, von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gefäßerkrankungen und von Erkrankungen des Ge- hirns Milliarden, um sie zu heilen. Gleichzeitig weiß die ganze Welt, dass Rauchen zu einem hohen Grad krebserzeugend ist, Herzinfarkte, Schlaganfälle und Gefäßerkrankungen auslöst. Trotzdem schaffen wir es in Österreich nicht, dieses Wissen in Vorsorge umzu- setzen. Es kann nicht sein, dass wir die eine Ursache für viele Erkrankungen nicht effektiv bekämpfen. Die Österreichische Ärztekammer hat bereits Mitte Dezember einen dramatischen Appell beschlossen: Nichtraucherschutz und die Ausweitung von Rauch- verboten retten Leben! In diesem Sinne wird die Ärzteschaft bei einer tatsächlichen Aufhebung des ursprünglich beschlossenen Rauchverbots in der Gas- tronomie ab 1. Mai 2018 direktdemokratische Initi- ativen zur Beibehaltung dieser Regelung prüfen und unterstützen. Ich hoffe sehr, dass es letztlich einen Sieg der Vernunft geben wird, auch mit Hilfe des Volksbegehrens, dessen Einleitung die Ärztekammer Wien angekündigt hat. Univ.-Prof. Dr. Hellmut Samonigg ist Rektor der Medizi- nischen Universität Graz und Mitinitiator der Initiative „Don‘t smoke“. Hellmut Samonigg Nichtraucherschutz ist ein Sieg der Vernunft 2
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