AERZTE Steiermark | Jänner 2018

COVER 8 ÆRZTE Steiermark  || 01|2018 MARTIN NOVAK In der Apotheke macht man sich Sorgen. Die Kassenärztin, die ganz in der Nähe ihre Praxis hat, geht in Pension. Nachfolger gibt es zwar, die wollen aber den Praxisstand- ort verlegen – in die Nähe ei- ner anderen Apotheke. Damit verschieben sich dann auch die Apothekenumsätze, ist die berechtigte Befürchtung. Arztpraxis und Apotheke ha- ben aber nicht nur wirtschaft- lich oft eine symbiotische Beziehung. Ärztin/Arzt und Apothekerin/Apotheker sind freie akademische Gesund- heitsberufe, die nicht immer der gleichen Meinung sind, aber viele gemeinsame Hin- tergründe und ein gemein- sames Ziel haben: Gesundheit. Im Oktober vorigen Jahres kam es zu einem öffentlichen Zusammentreffen des Präsi- durchaus politische Bedeu- tung, zeigt es doch das Ver- trauen, das die Menschen in den jeweiligen Berufsstand setzen. Ärzte und Apotheker genießen höchstes Ansehen“, sagte Szekeres bei diesem Anlass. Er warnte davor, die Fotos: Schiffer, Kanizaj, Sommerbauer Wenn über Ärztinnen und Ärzte auf der ei- nen und Apotheken auf der anderen Seite berichtet wird, geht es fast immer um das kontroversielle Thema ärztliche Hausapothe- ke versus öffentliche Apotheke. Die Realität der guten und oft inten- siven Zusammenarbeit zwischen Arztpraxen und Apotheken wird da weit weniger wahrge- nommen. Mit einer Stimme denten der österreichischen Ärztekammer, Thomas Sze- keres, und der Präsidentin der Apothekerkammer, Ul- rike Mursch-Edlmayr. „Ärzte und Apotheker verzeichnen täglich gemeinsam 700.000 Patientenkontakte. Das hat beiden Berufsgruppen zu „Gesundheitsdiensteanbietern“ zu degradieren, schlimmsten- falls als schlecht bezahlte An- gestellte von Krankenkassen. „Wir müssen den Menschen das Gefühl vermitteln, dass sie von beiden Berufsgrup- pen Hand in Hand optimal betreut werden. Das schaffen wir nur, indem wir die Be- treuungsprozesse gemeinsam gestalten, akkordieren und verbessern“, ergänzte Mursch- Edlmayr. Gemeinsames Fazit: Zum Wohl der PatientInnen, aber auch um die beiden Berufsgruppen nachhaltig zu stärken, sollen die Kräfte gebündelt werden. Mit ge- meinsamen Projekten und Strategien wollen die beiden Standesvertretungen in den kommenden fünf Jahren die Themenführerschaft überneh- men, anstatt sich von der Politik auseinanderdividie- ren und schwächen zu lassen. Auch gemeinsame Aus- und Ärzte Thomas Kappaun, Dietmar Bayer, Apothekerin Renate Kap- paun: „Respekt vor dem Kön- nen des Ande- ren.“ Apothekerkammerpräsident Gerhard Kobinger, Ärztekammerpräsident Herwig Lindner: gemeinsam gegen Scharlatane und Impfgegner.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=