AERZTE Steiermark | Februar 2018

ÆRZTE Steiermark  || 02|2018 13 SERIE Arzt im besonderen Dienst ebenso wie erfahrene Chirur- ginnen und Chirurgen haben bereits in seiner Gruppe mitge- arbeitet. Sie alle sind in Uranüs´ Bildergalerie gleich neben dem Experimentier-OP verewigt. Von der Erasmus-Studentin, Sandspielfreundin seiner jün- geren Tochter, bis zum chine- sischen Gastprofessor. Auf allen Kontinenten Uranüs selbst ist auf allen fünf Kontinenten als Gastprofessor tätig – mit großer Leidenschaft: Von New York und Shanghai über Johannesburg und New- castle in Australien bis hin zu Prag, Los Angeles, Pittsburgh und Philadelphia. Aber auch das Wahlfach „Chirurgische Operationslehre“, das er 1984 übernommen hat und das im- mer noch angeboten wird, un- terrichtet er mit Passion. Da lernen die Studierenden am Plastikbrettchen mittels wider- spenstiger Kunststoffschläu- che, wie es sich anfühlt, unter Spannung chirurgische Knoten zu setzen. Uranüs lehrt sie die Theorie und Praxis der Wundbehandlung, unter ande- rem wie man die Haut eines Wundrandes so vorsichtig mit der Pinzette erfasst, dass man keinen zusätzlichen Schaden zufügt. Ein Blick auf seine fein- gliedrigen Hände lässt erahnen, wie behutsam er selbst dabei vorgeht. Obwohl es sich dabei um ein Wahlfach handelt und das aktuelle Curriculum ein ähnliches Pflichtfach beinhaltet, warten die Studierenden zwei bis drei Semester, um einen Platz in Uranüs´ Lehrveranstal- tung zu bekommen. Graz als Vorreiter Internationale Wartelisten wer- den alljährlich auch für seine beiden postgradualen Work- shops zur Traumachirurgie und zur Akutchirurgie geführt, ob- wohl die Teilnehmerzahl von anfangs 15 mittlerweile auf 40 hinaufgesetzt wurde. „Mehr geht nicht, denn die praktischen Übungen sind schließlich das Wichtigste.“ Über die Hälfte der Teilnehmenden kommt aus dem Ausland. Seit gut 20 Jah- ren findet diese traumachirur- gische Fortbildung bereits statt, wobei damals – 1996 – Graz weltweit das erste derartige Angebot gemacht hat. Wenige spezialisierte Zentren haben in- zwischen nachgezogen. Bei den Teilnehmenden handelt es sich durchwegs um ChefärztInnen und fortgeschrittene Fachärzt­ Innen. Sie trainieren – am Simulationsobjekt, an Gewe- beteilen, aber auch im Tierex- periment – für Situationen, in denen wenige Sekunden über Leben und Tod entscheiden. Im beruflichen Alltag lassen sich diese Eingriffe nicht üben, da muss immer derjenige aus dem Team Hand anlegen, der die meiste Erfahrung und die größte Kompetenz hat. Uranüs hat sich zum Ziel gesetzt, zu operieren „solange ich keinem Menschen dadurch einen Scha- den zufüge“. Dass mit 65, also in wenigen Jahren, Schluss sein sollte wie an der Meduni üblich, kann er sich noch nicht vorstel- len. Gerade steht er kurz vor einem beruflichen Highlight: Im Herbst wird „sein“ Akutchi- rurgie-Workshop im Rahmen einer chirurgischen Fachtagung in Boston angeboten und soll danach in verschiedenen chi- rurgischen Zentren der USA übernommen werden. Privat steckt sich der passio- nierte Schwimmer und Segler, der in Österreich bloß das Meer vermisst, ganz unprätentiöse Ziele: Mehr reisen möchte er später einmal, aber auch den Enkelkindern das Schwimmen beibringen. „Wie ich es schon bei meinen Töchtern getan habe.“ Fotos: Werner Stieber, beigestellt Karriere mitKAGes Alle Stellen für Ärztinnen/Ärzte und andere Gesundheitsberufe in den steirischen LKH. www1.kages.at/jobs-bildung/unser-angebot KAGes-Jobportal 2018.indd 1 13.12.2017 13:22:33

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