AERZTE Steiermark | Februar 2018
ÆRZTE Steiermark || 02|2018 25 GESUNDHEITSPOLITIK Fotos: Frankl, Simonis Rektor sicher. Dazuzuzählen sei für ihn auch die seriöse Privatuniversität Salzburg. Womit er schon in der medi- zinischen Universitätspolitik ist: Der Weg der Kombination aus Lehre, Forschung und Patientenversorgung an den Universitätskliniken müsse weiter beschritten werden. Individuelle Schwerpunkt- setzungen der Akteurinnen und Akteure seien aber zu ermöglichen. Einiges abgewinnen kann Josef Smolle dem derzeitigen Aufnahmeverfahren an den Medunis. Er verstehe zwar, „dass man auch andere Krite- rien ins Treffen führen will“, aber eine sehr hohe Treffer- genauigkeit und eine geringe Dropout-Quote sprächen für das derzeitige System. Und man müsse die Frage stel- len, wie etwa soziale Kom- petenzen der Kandidatinnen und Kandidaten objektiv ge- messen werden könnten. Prozent könne die ärztliche Arbeitszeit, aber auch die der Pflege von administrativen Tätigkeiten entlastet werden, ist seine Schätzung. Wenn das gelänge, würde man vorerst auch mit der be- stehenden Beschäftigtenzahl im ärztlichen Bereich das Auslangen finden – Bürokra- tieabbau also auch zur Ein- dämmung des Ärztemangels. Volkswirtschaftlich betrachten In der besseren Verzahnung intra- und extramuraler Versorgung, wodurch Pati- entinnen und Patienten die nötigen Leistungen an der tatsächlich richtigen Stelle bekommen, sieht Smolle auch den Weg einer „Effizienz- steigerung bei gleichbleibend hoher Qualität“. Details dazu lässt er sich aber – noch – nicht entlocken. Allerdings seien „die Finan- zierungsströme im Gesund- heitssystem volkswirtschaft- lich zu betrachten“. Über- zeugt ist er davon, dass es, wenn die Aufwertung der Hausärzte, die sinnvolle Ver- lagerung von Leistungen und der Abbau der Bürokratie ge- lungen ist, nicht mehr Absol- ventinnen und Absolventen des Medizinstudiums braucht. „Mit den öffentlichen Uni- versitäten in Wien, Graz und Innsbruck sowie der neu- en Linzer Universität sind wir gut aufgestellt“, ist sich der ehemalige Meduni-Graz- in Primärversorgungseinrich- tungen und Primärversor- gungs-Netzwerken. Dadurch verspricht sich Smolle auch eine Entlastung der Spitäler und vor allem der Spitals ambulanzen. Ebenso auf sei- ner Agenda: einheitliche Leis- tungen der Krankenkassen – aber auch gute, wie er nicht zu erwähnen vergisst. Ein zentrales Anliegen ist ihm auch die „Bürokratiedurch- forstung“. Um rund 20 bis 30 Josef Smolle schätzt, dass durch Bürokratieabbau 20 bis 30 Prozent der ärztlichen Arbeitszeit mehr für die eigentlichen Aufgaben gewonnen werden könnten – dann brauche man vorerst nicht mehr Ärztinnen und Ärzte. Auch die Zahl der Absolven- tinnen und Absolventen der Meduni müsse so nicht erhöht werden. Parlamentarierinnen mit medizinischem Hintergrund gibt es auch in anderen Parteien: Die ehemalige Gesundheitsmi- nisterin Pamela Rendi-Wagner ist Mitglied des SPÖ-Klubs. Für die Freiheitliche Partei sitzen die oberösterreichische Primaria Brigitte Povysil und die promo- vierte Medizinerin Dagmar Belakowitsch im Nationalrat (Fotos von oben nach unten). Ärztinnen im Nationalrat
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