AERZTE Steiermark | Februar 2018
40 ÆRZTE Steiermark || 02|2018 ANGESTELLTE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE der Finanzierung, der Zustän- digkeit und der Bereitschaft bzw. auch der vertraglichen Einbindung niedergelassener Ärztinnen und Ärzte. Hilf- reich könnten im Nahbereich der großen Spitäler im Entste- hen begriffene bzw. geplante Gruppenpraxen mit Primär- Die Spitalsambulanzen sind überlastet – durch Patien- tinnen und Patienten, die dort nicht hingehören. Das ist eine Binsenweisheit, die sich durch Zahlen gut belegen lässt: Zwi- schen 35 und 70 Prozent der Patientinnen und Patienten suchen ohne zwingenden Grund Fachambulanzen auf. An der EBA sind 70 bis 80 Prozent Selbstzuweiser. Erschwert wird die Bewäl- tigung des Ansturms durch extreme Schwankungen der Patientenzahlen: In der ers ten Jännerhälfte suchten zwi- schen 35 und 123 Patientinnen und Patienten pro Tag die EBA auf. Diese erheblichen Unterschiede machen es ex- trem schwierig, die Perso- nalressourcen bedarfsgerecht vorzuhalten. Wobei die EBAs aus Spitalssicht ein hilfreicher Filter zur Reduktion der stati- onären Patientenzahlen sind: Denn trotz insgesamt stei- gender Patientenzahlen sind die stationären Aufnahmen sogar leicht rückläufig. Strukturelle Änderungen Das Ziel ist es, dass Pati- entinnen und Patienten der Triagestufen 4 (standard) und 5 (nonurgent) künftig nicht mehr primär in die EBA kom- men. „Für die geplanten Aus- lagerungen von intramuralen Leistungen in den extramu- ralen Bereich sind struktu- relle Änderungen erforder- lich“, betont Eiko Meister, Ärztekammer-Vizepräsident und Obmann der angestellten Ärztinnen und Ärzte. Dazu gibt es mehrere Ansät- ze: Patientinnen und Pati- enten, die telefonisch Kontakt aufnehmen, werden je nach Dringlichkeit zu niedergelas- senen Allgemeinmediziner Innen oder FachärztInnen verwiesen, erhalten eine Vi- site (etwa durch den Grazer Ärztenotdienst) oder werden ambulant bzw. stationär in die zuständigen Spitäler gebracht. Bei Selbstzuweisern sollte es ähnlich ablaufen, aber natür- lich gibt es kritische Fragen – allen voran die Haftungs- frage, aber natürlich auch die CIRSmedical_Inserat_end_.indd 1 18.03.2013 08:55:15 Notfallaufnahmen und Ambulanzen sind überfüllt, das Personal ist überlastet. Viele Patientinnen und Patienten weisen sich selbst zu, obwohl sie anderswo genauso gut oder besser versorgt wären. Die Frage ist: Wie kann man das ändern? Einfache Lösungen wird es nicht geben. Patientenstromanalyse Foto: Fotolia
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