AERZTE Steiermark | April 2018

44 ÆRZTE Steiermark  || 04|2018 Foto: Fotolia Quelle: Ärztekammer Steiermark Lehrpraxis-Barometer Wie geht es der Lehrpraxis? Diese Frage wird heftig diskutiert. Im „Lehrpraxis-Barometer“ wird nicht diskutiert, sondern konstatiert. Gesamtzahl der Lehrpraxisstellen: 6 Zahl der geförderten Lehrpraxisstellen: 1 Anteil der geförderten Lehrpraxisstellen an der Gesamtzahl in Prozent: 17,00 % Stand: März 2018 den Beruf des niedergelassenen Praktikers entscheiden, wenn sie diese Tätigkeit im Rahmen ihrer Ausbildung kennenler- nen. Beides liegt im Interesse unserer Versicherten.“ Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein sieht in der Standardisierung der Lehr- praxis ebenfalls eine wichtige Weiterentwicklung: „Durch die Reform der ärztlichen Aus- bildungsordnung wurde die Absolvierung einer Lehrpraxis im Anschluss an den soge- nannten ͵ Spitalsturnus ʹ ver- pflichtend, um das im Kran- kenhaus erworbene Wissen nun vor Ort für die Patienten unter Begleitung des Lehrpra- xis-Inhabers anzuwenden. Lag die Finanzierung der Lehrpra- xen bis dato nur in der Verant- wortung des Bundes, so wur- de es durch diese Änderung notwendig, Sozialversicherung, Länder und Ärztekammer als Systempartner mit ins Boot zu holen, was uns nun gelungen ist. Im Interesse der Patienten wird durch die hohen Anforde- rungen an den Lehrpraxis-In- haber eine Qualitätssicherung dieses Ausbildungsschrittes ge- währleistet. Gleichzeitig wird aber auch dem Grundsatz der freien Berufe, wonach Berufsangehörige ihren Nach- wuchs selbst ausbilden, ent- sprechend Rechnung getragen.“ niedergelassene Ärztinnen und Ärzte mit Lehrpraxis- Berechtigung, um diese ersten Auszubildenden auch aufneh- men zu können. Für die kom- menden Jahre wird der Bedarf aber steigen: Im Jahr 2019 ist mit rund 60 Auszubildenden zu rechnen. Daher gibt es schon jetzt den Aufruf an die niedergelas- senen Ärztinnen und Ärzte, sich für die Lehrpraxisbe- rechtigung zu interessieren. Überzeugende Argumente gibt es: Da die jungen Kol- leginnen und Kollegen erst in der letzten Phase ihrer Ausbildung in die Lehrpraxis gehen, sind sie eine echte Ver- stärkung für die Praxis bzw. eine echte Entlastung für die Inhaberinnen und Inhaber der Lehrpraxen. In einem Punkt sind sich alle einig: Die Lehrpraxis- Ausbildung ist die wirkungs- vollste Methode, um junge Ärztinnen und Ärzte für die Tätigkeit in der Praxis zu in- teressieren, Hemmschwellen abzubauen und Begeisterung hervorzurufen. Oder wie es Hauptverbands-Vorsitzender Alexander Biach ausdrückte: „Die Lehrpraxen sind ein Teil unserer Maßnahmen, das ös- terreichische Hausarztsystem zukunftsfit zu machen. Denn die Ausbildung in der Pra- xis hat positive Auswirkungen in mehrfacher Hinsicht. Wir lösen einen Qualitätsschub aus, weil angehende Ärztinnen und Ärzte bestmöglich auf ihren künftigen Beruf vorbe- reitet werden. Weiters steigen die Chancen, dass sich jun- ge Ärztinnen und Ärzte für ANGESTELLTE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE Funktionierende Lehrpraxis schafft eine Win-Win-Win-Sitation für die Lehrpraxisinhaberinnen und -in- haber, die Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung sowie die Patientinnen und Patienten.

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