AERZTE Steiermark | April 2018

NIEDERGELASSENE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE ÆRZTE Steiermark  || 04|2018 47 sollen Fälschungen aufhören dieselbe deaktivierte Serien- nummer zu einem späteren Zeitpunkt in einer Apotheke nochmals auftauchen, besteht somit Fälschungsverdacht. Das Medikament wird nicht abgegeben. So wenig Aufwand wie möglich Die Belastungen für haus­ apot hekenf ührende Ärz- tinnen und Ärzte sollen so gering wie möglich gehal- ten werden. ÖÄK-Vertreter Max Wudy schreibt dazu in einem Artikel für die niederösterreichische Ärzte- kammerzeitung Consilium: „Meine Aufgabe ist es, für Sie die Umsetzung möglichst kostengünstig zu gestalten und den normalen Ablauf Thema von Verhandlungen. Denkbar wäre auch eine Zur- verfügungstellung von ge- eigneter Software, sei es als Browserlösung, als App fürs Handy oder als Einbindung ins Bestellprogramm.“ In einem Artikel für die Ärztewoche schreibt Michael Dihlmann dazu: „Beim Haus- apotheken-Großhandel sieht man die Situation entspannt, da die Hausapotheken-füh- renden (Ärztinnen und, Red.) Ärzte zum Großteil einerseits schon grundsätzlich über die notwendigen technischen Voraussetzungen als auch über Erfahrung mit der elek- tronischen Administration von Medikamenten verfügen. Immerhin verwenden derzeit schon geschätzte 90 Pro- zent einen Scanner, um ihre Medikamentenverwaltung durchzuführen.“ Im selben Artikel wird darauf hingewiesen, dass aus Sicht der Softwarehersteller „die Umsetzung der Fälschungs- richtlinie keine große tech- nische Herausforderung, bei- spielsweise im Vergleich zur Einbindung der E-Medika- tion in die Ordinationssoft- ware“, sei. Ein Problem ist laut Ärzte- woche die oft unzureichende Netzabdeckung im ländlichen Raum, die einen Online-Prüf- vorgang verzögern bzw. fall- weise ganz vereiteln könne. „Hierzu muss in der Software möglichst wenig zu belasten. Dazu gibt es derzeit intensive Gespräche mit den Ordina- tionssoftwareanbietern, mit den Lieferapotheken, aber auch mit externen Firmen, die ͵Stand Aloneʹ-Lösungen anbieten. Zudem besteht ein mehr als intensiver Kontakt zur AMVS (Austrian Me- dicines Verification System GmbH), die für die tech- nisch-logistische Umsetzung verantwortlich ist und den Datenspeicher betreibt. Die Kosten bis zur Schnittstelle werden, wie in der EU-Ver- ordnung vorgesehen, von den Pharmaherstellern getragen. Ob es eine Übernahme der Programmkosten, die in un- seren Hausapotheken anfal- len, (…) gibt, ist derzeit noch eine entsprechende Offline- Funktionalität durch den IT- Anbieter eingebaut werden. Die Überprüfung wird dann durchgeführt, sobald eine Netzanbindung verfügbar ist“, sagt dazu AMVO-Geschäfts- führer Andreas Achrainer. Ebenfalls noch offen ist die Frage, wie mit Medikamenten umzugehen ist, die im Zuge eines Hausbesuchs abgegeben werden. Wir werden über den Fortgang der Entwick- lungen und Verhandlungen jedenfalls möglichst zeitnah informieren – so dass sich alle Hausapotheken-führen- den Ärztinnen und Ärzte in der Steiermark auf den Start der lückenlosen Medikamen- tenverfolgung gut vorbereiten können. Dr. Andreas Kirisitz ist Haus- apotheken- und Medikamen- tenreferent in der Ärztekam- mer Steiermark. Info: amvo-medicines.at Jede Medikamentenverpackung soll ab kommendem Jahr mit Hilfe eines zweidimensionalen „Matrix- Codes“ bis zum Produzenten zu- rückverfolgbar sein. Auf Fälscher kommen dann härtere Zeiten zu. Foto: Alexandra Wünscher, Public Domain

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