AERZTE Steiermark | Juni 2018

20 ÆRZTE Steiermark  || 06|2018 ETHIK+ÖKONOMIE D as Humanomed Zentrum Althofen vereint unter einem Dach die Orthopädische Rehabilitation, die Herz-Kreislauf Rehabilitation, die Stoffwechsel Rehabilitation, die Onkologische Rehabilitation, die Lungen Rehabilitation, die Kur und GVA sowie eine Dialyse. Zur Verstärkung unseres Teams der Lungen Rehabilitation suchen wir eine/n Fachärztin/-arzt für Lungenkrankheiten oder Fachärztin/-arzt für Innere Medizin oder Ärztin/Arzt für Allgemeinmedizin Wir bieten eine eigenverantwortliche Tätigkeit in einem sehr engagierten, interdisziplinären Team. Zu Ihren Aufgaben gehören die Reha-Untersuchungen unserer Patienten, das Festlegen von Therapiezielen und das Verordnen von Therapien laut medizinischem Leistungsprofil. Die Entlohnung erfolgt analog dem ks- Schema. Ihre schriftliche Bewerbung senden Sie bitte an Prim. Dr. Michael Muntean, Humanomed Zentrum Althofen, Moorweg 30, 9330 Althofen, Mail: michael. muntean@humanomed.at , www.humanomed.at Hoffnung um jeden Preis? U. JUNGMEIER-SCHOLZ Stell dir vor, es gibt ein wirk- sames Medikament – und keiner kann es bezahlen. Zu- kunftsvision ist dieses Sze- nario keine mehr. Im nie- dergelassenen Bereich stehen die Versicherungsträger vor schwierigen Einzelfallent- scheidungen und im intra- muralen Bereich diskutieren Gremien, unter welchen Be- dingungen ein Medikament überhaupt verwendet wird. Dabei ist die Bereitschaft zur Kostenübernahme eng an die Prognose der Wirksamkeit geknüpft, die sich bei neuen Produkten oft nur vage vor- hersagen lässt. Neu zugelassene Wirkstoffe seien in Österreich „fast im- mer Hochpreiser“, erläutert Robert Sauermann, Leiter der Abteilung „Vertragspartner Medikamente“ im Hauptver- band. Dort versteht man darunter Heilmittel ab einem Packungspreis von 700 Euro. „Betroffen sind vor allem On- kologika, aber auch Orphan Drugs und Medikamente im Rheuma-Bereich“, so Sauer- mann. Und diese wachsen sich zusehends zum Problem aus: Obwohl die Gesamt- zahl aller erstatteten Ver- ordnungen laut Maschineller Heilmittelabrechnung zwi- schen 2009 und 2017 um gut drei Prozent zurückgegangen ist, sind im selben Zeitraum die Gesamtausgaben für Heil- mittel im extramuralen Be- reich um mehr als ein Viertel gestiegen. Haupt-Verursacher sind hochpreisige Medika- mente, die 2017 nur rund ein halbes Prozent aller Verord- nungen ausgemacht haben, aber 32 Prozent der Ausgaben für erstattete Medikamente. Tendenz steigend. Hauptargument Entwicklungskosten Begründet werden die exorbi- tanten Preise mit den hohen Entwicklungskosten, doch diese Argumentation wird zunehmend kritisiert. Denn laut OECD-Bericht Health at a glance aus dem Jahr 2015 sollen nur 10 bis 15 Prozent der Einnahmen der Pharma- branche auch wirklich in die Forschung zurückfließen. Claudia Wild, Leiterin des Ludwig Boltzmann Insti- tuts Health Technology As- sessment, schlägt daher als Maßnahme gegen die Kos­ tenexplosion bei neu zugel- assenen Medikamenten eine verpflichtende Preisbildungs- offenlegung vor. Wild vertritt Österreich in einem von der Europäischen Kommission beauftragten Experten-Think- Tank für effektive Investiti- onen in der Gesundheitsver- sorgung. Kürzlich hat dieser einen Bericht über Steue- rungsmodelle für hochprei- sige Medikamente publiziert, der auf acht Prinzipien ba- siert. Die Offenlegung der Entwicklungskosten steht da- bei an erster Stelle. Rund 40 Prozent des Gesamt- procederes der Arzneimittel- entwicklung, so Wild, würden ohnehin öffentlich finanziert, Hochpreisige Medikamente machen in Österreich im niedergelassenen Bereich nur ein halbes Prozent der Verordnungen aus, verursachen aber na- hezu ein Drittel der Kosten. Auch Spitalsträger kämpfen mit den steigenden Arzneimittelausgaben.

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