AERZTE Steiermark | Juni 2018
ÆRZTE Steiermark || 06|2018 29 Foto: MUG ENTWICKLUNG die ÖPPM-Website als um- fangreiche Informationsdreh- scheibe in Vollbetrieb gehen und am 11. und 12. Oktober wird am neuen Campus der Med Uni Graz die 2. Jahres- tagung der Vernetzungsplatt- form stattfinden. Vizepräsidentin der ÖPPM ist Barbara Obermayer-Pietsch, stellvertretende Abteilungs- leiterin der Endokrinologie und Diabetologie am Grazer Klinikum und Projektleiterin am CBmed Center for Bio- marker Research in Medicine. Sie ist Endokrinologin und translationale Forscherin zum Energie- und Knochenstoff- wechsel wie zu Fertilitätshor- monen. Warum gerade jetzt die Zeit reif für eine derartige Initi- ative ist, erklärt sie folgen- dermaßen: „In den letzten Jahren sind die Publikationen und Daten zum Thema per- sonalisierte Medizin rapide angewachsen, es war eine Frage der Zeit, auch in Öster- reich eine wissenschaftliche Gesellschaft zu dieser großen Forschungslandschaft zu gründen.“ „Beginnen erst zu verstehen“ „Immer schon war klar, dass es mehr als die ,ka- nonischen´ Krankheitsen- titäten gibt, dass viele Pa- tientinnen und Patienten durchaus unterschiedliche Verläufe zeigen und dass allgemein anerkannte Thera- pien in manchen Fällen nicht wirken oder nicht vertragen werden“, sagt Obermayer- Pietsch. Herausragende Entwick- lungen im Bereich der On- kologie versprechen immer individuellere Therapieansät- ze für die Zukunft. Auch in der Stoffwechselforschung gebe es zahlreiche neue Be- trachtungen, beispielsweise bezogen auf den etablierten Insulinsensitizer Metformin. „Hier beginnen wir gerade erst zu verstehen, wie breit das Spektrum der Reaktionen aufgrund genetischer, aber auch epigenetischer Unter- schiede bei Patientinnen und Patienten sein kann. Die Me- dizin der Zukunft wird – mit Unterstützung von Informati- onstechnologien und Big Data – hier sicher weiter aufbauen.“ Den größten Wissenszuwachs in puncto personalisierte Me- dizin erwartet Obermayer- Pietsch in den kommenden Jahren im Bereich der On- kologie – aber auch weitere pharmakogenetische Er- kenntnisse und Einblicke, wie z. B. Mikrobiom und Epige- netik im Zusammenspiel mit individuellen Gegebenheiten Erkrankungen und den Stoff- wechsel steuern. www.personalized-medicine.at/ (Website im Aufbau) „Wir beginnen gerade erst zu verstehen, wie breit das Spektrum der Reaktionen aufgrund genetischer, aber auch epigenetischer Unterschiede bei Patientinnen und Patienten sein kann.“ Barbara Obermayer-Pietsch
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