AERZTE Steiermark | Oktober 2018

ÆRZTE Steiermark  || 10 |2018 25 VOLKSBEGEHREN Um ein Volksbegehren mit einem besseren Ergebnis als das „Don‘t smoke“-Begeh- ren zu finden, muss man gut 16 Jahre, bis in den Jän- ner 2002, zurückgehen: Das Volksbegehren „Veto gegen Temelín“ kam damals auf 914.973 Stimmen. Womit das „Don‘t smoke“-Volksbegehren zweitbesten Ergebnis im 21. Jahrhundert erbrachte. 881.569 Österreicherinnen und Österreicher haben es un- terschrieben, 13,8 Prozent der Wahlberechtigten. Am besten schnitt Wien mit 16,9 Prozent ab, dann folgt schon die Stei- ermark mit 15 Prozent. Noch deutlich besser schnitt das Volksbegehren in Graz ab: Hier lag die Beteiligung bei fast 22 Prozent, das beste Re- sultat unter den Landeshaupt- städten, aber nicht das beste der steirischen Gemeinden. Hohentauern und die Grazer Umlandgemeinden Stattegg, Hausmannsstätten und Hart bei Graz schnitten noch bes- ser ab. Man muss auch immer wie- der in Erinnerung rufen, worum es bei dem Volks- begehren geht: schlicht und einfach darum, ein Gesetz das schon einmal beschlossen war, tatsächlich in Kraft zu setzen, ein Gesetz, das die österreichische Gastronomie so rauchfrei macht, wie es die der Mehrheit der euro­ päischen Staaten bereits ist. Die Argumente für die Ein- führung wiegen schwer. Dass Rauchen gesundheitsschädi- gend und mit Ursache zahl- reicher lebensbedrohlicher Erkrankungen ist, gehört längst zum Allgemeinwissen. In der Steiermark starben laut dem jüngsten Gesund- heitsbericht 33,1 pro 10.000 Männer und 31,3 pro 10.000 Frauen an tabakassoziierten Krankheiten. Internationale Studien be- legen, dass Nichtrauchen in der Gastronomie zahlreiche positive Auswirkungen hat: Die Zahl der Raucherinnen und Raucher sinkt insgesamt, weniger Jugendliche begin- nen zu rauchen … Die „ös- terreichische Lösung“ – die Trennung von Nichtraucher- und Raucherbereichen in der Gastronomie – führt zu zahl- reichen Problemen. Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter, darunter auch ju- gendliche Lehrlinge, müssen die Gäste im Raucherbereich bedienen und damit passiv rauchen. Die Trennung funk- tioniert nicht, weil eine her- metische Trennung praktisch nicht möglich ist, gemischte Gruppen aus Rauchern und Nichtraucher landen häufig im Raucherbereich, entweder weil es nur dort Plätze gibt, Don‘t smoke-Volksbegehren: Das Volk kann entscheiden 881.569 Österreicherinnen und Österreicher haben sich im „Don‘t smoke“-Volksbe- gehren für den Nichtraucherschutz in der Gastronomie ausgesprochen. Das ist das beste Ergebnis eines Volksbegehrens seit 2002. Deutlich besser als das österreichische Ergeb- nis war die Beteiligung in der Steiermark und ganz besonders in Graz. Quelle: Bundesministerium für Inneres 13,8 15,0 13,0 11,8 16,9 13,9 12,2 12,3 11,5 Österreich 881.569 Wien 193.810 Steiermark 144.493 Oberösterreich 152.727 Niederösterreich 152.727 Burgenland 28.502 Kärnten 53.393 Vorarlberg 32.029 Tirol 32.029 Ergebnis Österreich und Bundesländer Stimmen % der Wahl- berechtigten

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