AERZTE Steiermark | November 2018

Ærzte Steiermark  || 11 |2018 23 jubiläum UEMS: Europas älteste Ärzteorganisation wurde 60 moting Good Medical Care – 2004, Ensuring the Quality of Medical Care – 2007) ist ein gemeinsames Anliegen – die auf europäischer Ebene entwickelten, gemeinsamen Grundlagen sind auch als wichtige Unterstützung der Arbeit in den einzelnen Mit- gliedsländern angelegt. Eine unabhängige Europäische Akkreditierungseinrichtung für ärztliche Fortbildungsver- anstaltungen (European Accre- ditation Council for Continu- ing Medical Education/EAC- CME) soll frei von kommer­ ziellen Interessen sicherstellen, dass ärztliche Fortbildung grenzüberschreitend anerkannt wird. Gestartet wurde das Pro- jekt im Jahr 2000, seit 2009 ist auch die Akkreditierung von E- Learning-Materialien Teil des Projekts. Vereinbarungen über die gegenseitige Anerkennung von Fortbildungsangeboten gibt es mit den Ärzteorganisa- tionen der USA und Kanadas. Die Abwicklung erfolgt über die Online-Plattform eaccme. uems.eu . Die großen aktuellen Themen sind das grenzüberschrei­ tende Angebot medizinischer Leistungen, PatientInnen und ÄrztInnen, die sich frei in Eu- ropa bewegen, E-Health mit allen ihren Facetten und die Weiterentwicklung der Aner- kennungsrichtlinie ärztlicher Qualifikation. Sie heißen AEMH (Spitals­ ärzteorganisation), CEOM (Konferenz der Ärztekam- mern), CPME (Ständiges Komitee der europäischen Ärztinnen und Ärzte), EANA (Arbeitsgemeinschaft der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte), EJD (Junge Ärz- tinnen und Ärzte), FEMS (Vereinigung der angestellten Ärztinnen und Ärzte) oder UEMO (Allgemeinmedizi- nerinnen und -mediziner). Aber eine muss die älteste der europäischen Ärzteorganisa- tionen sein. Und das ist die Fachärzteorganisation UEMS (Union Européenne des Mé- decins Spécialistes). Dieser Tage feierte sie in Brüssel ihr 60-jähriges Bestehen. Gegründet wurde die Orga- nisation 1958, ebenfalls in Brüssel. An der Auftaktveran- staltung nahmen zwölf Dele- gierte aus sechs Ländern (Bel- gien, Frankreich, Deutsch- land, Italien, Luxemburg und Niederlande) teil. Zum ersten Präsidenten wurde der fran- zösische Gynäkologe Jaques Courtois gewählt. Heute hat die UEMS 40 Mitgliedsor- ganisationen (Vollmitglieder aus den EU-Staaten, weitere Mitglieder aus den Europa- rats-Ländern sowie Mitglie- der mit Beobachterstatus). Zentrales Gremium ist der Rat der UEMS, in dem alle Vollmitglieder Sitz und Stim- me haben. Die Geschäfte führt ein Vorstand unter der Präsidentschaft des Polen Romuald Krajewski. Einer der Vizepräsidenten ist der Kärntner Othmar Haas. Wozu braucht es eine sol- che Ärzteorganisation, die ein eigenes Büro im „Domus Medica Europaea“ in Brüssel betreibt? Das erklärt Eiko Meister, österreichischer De- legationsleiter bei der UEMS und steirischer Ärztekam- mer-Vizepräsident: „Es geht um gemeinsame Standards, damit Ärztinnen und Ärzte mit ihrer Qualifikation mög- lichst in jedem europäischen Land anerkannt werden und grenzüberschreitend arbeiten können.“ Dafür wurden schon 1962 die Sektionen für alle unabhängi- gen Fächer gegründet, heute sind es 43. Grundlage ihrer Arbeit ist eine zuletzt 2006 aktualisierte Direktive zur Anerkennung der beruflichen Qualifikation. Die Weiterentwicklung der Qualität fachärztlicher Ar- beit, zusammengefasst in drei Deklarationen (Policy on Continuing Professional Development – 2001, Pro- Die älteste europäische Ärzteorganisation, die Vereinigung der Fachärztinnen und Fachärzte UEMS, feierte kürzlich in Brüssel ihr 60-jähriges Bestehen. Im Mittelpunkt ihrer Aktivitäten stehen die (fach-)ärztliche Fort- und Weiterbildung sowie die europaweite Harmonisierung der Anerkennung von Fächern und Spezialisierungen. Gründungsprotokoll der ersten europäischen Ärzteorganisation.

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