AERZTE Steiermark | November 2018
40 Ærzte Steiermark || 11 | 2018 Fotos: Lunghammer, Creativ Collection Forschung Steiermark MEDIA BASED MEDICINE Mehr Kinder – weniger Krebs Sie rauben einem die Nerven, wirken aber präventiv gegen Krebs: eigene Kinder. Das legt eine in BMC Cancer veröffentlichte Studie der Universität Ade- laide, basierend auf WHO-Daten aus 178 Ländern, nahe. Egal ob Hirn, Blase, Lunge oder Dickdarm – viele Krebs- arten sind demnach bei kinderreichen Eltern seltener. Ur- sache könnte das Oxytocin sein – oder positive Emotionen. Quelle: aerzteblatt.de, 12.10.2018 Täglich bekommen PatientInnen von den Medien neue „Sensationen“ aus der Welt der Medizin aufgetischt: Frisch publiziert Changes in the midgut diverticula epithelial cells of the European cave spider, Meta menardi, under controlled winter starvation. Lipovšek, S; Novak, T; Janžekovič, F; Brdelak, N; Leitinger, G. Sci Rep. 2018; 8(1): 13645-13645. [OPEN ACCESS] https://forschung.medunigraz.at/fodok/pub?id=30206362 Fra2 Overexpression in Mice Leads to Non-allergic Asthma Development in an IL-13 Dependent Manner Gungl, A; Biasin, V; Wilhelm, J; Olschewski, A; Kwapiszewska, G; Marsh, LM. FRONT IMMUNOL. 2018; 9: 2018 [OPEN ACCESS] https://forschung.medunigraz.at/fodok/pub?id=30233597 Forscherinnen und Forscher der Grazer Medizinischen Universität publizieren regelmäßig in internationalen Journalen. Wir bringen jeden Monat aktuelle Beispiele. Etwa 5 von 100.000 Öster reicherInnen erkranken jähr- lich an der Primär Sklero- sierenden Cholangitis (PSC), wobei die Erkrankung in bis zu 85 % der Fälle mit ei- ner chronisch entzündlichen Darmerkrankung einhergeht. „Eine kausale Therapie der PSC ist derzeit noch nicht möglich. Da die Erkrankung im finalen Stadium zur Zir- rhose führt, ist eine Leber- transplantation aktuell noch die einzige heilende Thera- piemöglichkeit“, beschreibt Erstautorin Dr. in Marion Pollheimer, Diagnostik- & Forschungs-Institut für Pa- thologie der Med Uni Graz. Die Entstehungsmechanis- men der PSC sind noch weit- gehend unbekannt; hier set- zen die WissenschafterInnen der Med Uni Graz in Koo- peration mit nationalen und internationalen KollegInnen an. Das Team rund um Poll heimer und Univ.-Prof. Dr. Peter Fickert, Klinische Ab- teilung für Gastroenterologie und Hepatologie der Med Uni Graz, erforscht dabei die Aus- wirkungen des Lysyl Oxidase- like Protein (LOXL2). Medikamentös unterdrücken Eine Überexpression von LOXL2 wird mit krankhaften Veränderungen der Gallen- wege in Verbindung gebracht, da das Protein zellverändernd wirkt und so auch das Wachs- tum von Tumorzellen begüns tigt. „Unsere Forschungser- gebnisse haben gezeigt, dass eine Überexpression von LOXL2 mit krankhaften Ver- änderungen der Gallenwege einhergeht“, so Pollheimer. In ihrer Studie untersuchten die ForscherInnen die Rolle von LOXL2 bei der Pathoge- nese von Cholangiopathien. „Im Mausmodell konnten wir feststellen, dass zelluläres Al- tern, Minderversorgung mit Sauerstoff und chemischer Stress wie eine Belastung mit Chenodesoxycholsäure zu ei- ner LOXL2-Überexpression führen.“ Zusätzlich führt der Vorgang auf zellulärer Ebe- ne zu einer Unterdrückung von E-Cadherin, das für den Zusammenhalt von Zellen zuständig ist. „Diese Vorgänge führen ge- meinsam zu Veränderungen in den Gallengangsepithelzel- len und könnten daher in der Entstehung von chronischen Gallengangsentzündungen eine wichtige Rolle spielen. Die LOXL2-Serumswerte waren bei PatientInnen mit PSC im Vergleich zu leberge- sunden ProbandInnen jeweils signifikant erhöht; ebenso nachweisbar war eine erhöhte LOXL2-Expression in den essentiellen Stoffaustausch- bereichen der Leber und im erkrankten Gewebe. Weiter erforscht wird, inwie- weit sich die Veränderungen unter medikamentöser Hem- mung von LOXL2 rückbilden, woraus sich neue Therapieo- ptionen ergeben könnten. Weitere Informationen: Dr. in Marion Pollheimer Diagnostik- & Forschungs- Institut für Pathologie Medizinische Universität Graz, Tel.: +43 316 385 71720 marion.pollheimer@meduni- graz.at https://www.science direct.com/science/article/ pii/S0168827818320178 ?via%3Dihub Die Forschung an der Med Uni Graz hat gezeigt, dass die Hem- mung des Proteins LOXL2 die Grundlage für eine Behandlung der Primär Sklerosierenden Cholangitis (PSC) darstellen könnte. Die Ergebnisse wurden im Journal of Hepathology publiziert. Protein LOXL2 als Ursache für Gallenwegsentzündung erforscht Dr. in Marion Pollheimer
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=