AERZTE Steiermark | November 2018
Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte artberger Hausärzte-Netzwerk rungsträger hat gerne die tech- nische Lösung mitfinanziert. Für die Sozialversicherung ist es wichtig, dass die vorhan- dene ELGA-Infrastruktur mit ihren e-Befunden und die e- Medikation genutzt werden. Wir erhoffen uns aus diesem Piloten Erkenntnisse aus der täglichen Praxis, damit weitere Primärversorgungsnetzwerke davon profitieren.“ Die eigens entwickelte EDV- Lösung, die es allen Part- nerinnen und Partnern im Kernnetzwerk erlaubt, unkom- pliziert auf Patientendaten zu- zugreifen, ist die technische Basis. Der Zugriff erfolgt als Opt-in nur mit schriftlicher Zustimmung der Patientinnen und Patienten. Die werden in den teilnehmenden Praxen ak- tiv darauf angesprochen – täg- lich kommt eine zweistellige Zahl von Menschen dazu, die in das Informationsnetzwerk hineinoptieren. Von der re- nommierten Ärzte-IT-Firma, die das elektronische System implementiert hat, wird den Beteiligten ein eigener EDV- Manager zur Verfügung ge- stellt. Dazu hat jede Praxis kos tenlos ein Unterschriftenpad erhalten – über das geben die Patientinnen und Patienten ihre Einwilligung zum Daten- austausch, es kann aber auch für andere Zwecke genutzt werden. Zudem gibt es im Netzwerk einen eigenen, selbstständigen Wundmanagement-Experten (Diplomkrankenpfleger), der auch Pf legevisiten macht. Auch erst ist EDV-mäßig an- gebunden. Bezahlt werden seine Leistungen direkt von der Patientinnen und Pati- enten. „Gerne, trotz der gerin- gen Kostenrückersätze“, wie Alexander Moussa betont. Um das „Hausärztenetzwerk“, das Teil der regionalen Sty- riamed.net- Kooperation ist, gibt es aber noch mehr Ver- netzung: eine enge Koopera- tion mit den Fachärztinnen und Fachärzten sowie dem Landeskrankenhaus Hartberg, derm Marienkrankenhaus Vorau, aber auch mit anderen Gesundheitsprofessionen und Pflegeeinrichtungen. „Persönlich wie auch standes- politisch sehe ich die größten Chancen, die geforderte Pri- märversorgung im Rahmen von PVNs zu etablieren, da hier auf bestehenden Struk- turen aufgebaut werden kann und die Hürden sowohl in ideologischer, administrativer wie auch ökonomischer Hin- sicht viel geringer sind als bei neuen Strukturen im Sinne zentraler PVEs“, ist der Ini tiator des Projekts, Alexander Moussa, überzeugt. Lob kommt vom Bundesob- mann der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, ÖÄK- Vizepräsident Johannes Stein- Schmerzmedizin und -therapie stehen im Mit- telpunkt des Magazins der Kleinen Zeitung, das noch im November erscheint. Einerseits kommen da- rin Menschen zu Wort, die Schmerz in extremer Form erlebt haben, etwa der ehema- lige österreichische Tennis- spieler Thomas Muster. Auf der anderen Seite wird das hart: „ Das Hausärztenetzwerk Hartberg ist ein gelungenes Beispiel einer ambitionierten ärztlichen Eigeninitiative zum Nutzen der Patientinnen und Patienten. Hier wurde aus der ärztlichen Praxis heraus bottom-up ein medizinisch und IT-technisch geglücktes Modell der Zusammenarbeit entwickelt, das perfekt auf die Bedürfnisse der Ärztinnen und Ärzte sowie der ande- ren Gesundheitsprofessionen zugeschnitten ist.“ Das Hartberger Modell kann ein ermutigender Pilot für Primärversorgung in Netz- werkform sein. Der Rahmen- vertrag für Netzwerke wird derzeit auf Bundesebenen ver- handelt. Thema auch aus der Sicht derer besprochen, die Schmerzen behan- deln, etwa der Präsi- dentin der Österreichi- schen Schmerzgesell- schaft, Oberärztin Gabriele Grögl-Aringer, Anästhesistin und Intensivmedizinerin an der Rudolfstiftung in Wien. Das Magazin „Focus Schmerz“ wird mit der Kleinen Zeitung – aber auch über Arztpraxen – verteilt. Schmerz-Magazin der Kleinen Zeitung m 11/2018 F o k u s S c h m e r z D a s m a g a z i n Hausärztenetzwerk Hartberg: Wenn der Patient kommt, sind seine Daten schon da. Initiator Mous- sa: „Die größten Chancen“ ÖÄK-Steinhart: „Auf Bedürfnisse zugeschnitten“ HV-Schörghofer: „Engagement ein- drucksvoll gelebt“ Fotos: Moussa/Hän Hartberg, Schiffer, Wilke/Hauptverband, Beigestellt, Ärztekammer Wien Ærzte Steiermark || 11 |2018 51
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