AERZTE Steiermark | Jänner 2019

Ærzte Steiermark  || 01|2019 13 gesundheitspolitik Die starken Schneefälle der ersten Jän- ner-Hälfte – Meteorologen sprechen von einem hundertjährigen Ereignis – haben für Diskussionen über die Ge- sundheitsversorgung in der Steiermark gesorgt. Während ganze Täler tagelang teils ohne ärztliche Versorgung uner- reichbar blieben, waren auch wichtige Straßen nach Eisenerz oder Mariazell gesperrt und haben die Erreichbarkeit der beiden Gemeinden, in denen bis vor kurzer Zeit ein Spital betrieben wurde, massiv eingeschränkt. Als sich die verschärfte Schneelage abzeichnete, haben die Ärztinnen und Ärzte der Gesundheitszentren Eisen- erz und Mariazell sofort reagiert, ihre Öffnungszeiten ausgedehnt und eine 24-Stunden-Bereitschaft eingerichtet. Über die Rettungsleitstelle wurde die Erreichbarkeit rund um die Uhr si- chergestellt. Uwe Bauer-Schartner vom Gesund- heitszentrum Eisenerz betont, dass er und seine Kollegen Anlaufstelle für Gesundheitsthemen aller Art sind: „90 Prozent der Patientinnen und Patienten können wir in unserem Gesundheits- zentrum problemlos behandeln. Wir bieten einen äußerst hohen Versor- gungsstandard und dazu noch eine intensive persönliche Betreuung, die ein Krankenhaus so nicht schaffen kann.“ Darüber hinaus sei nicht in erster Linie die Entfernung zum nächsten Spital entscheidend, sondern vor allem eine funktionierende Notarzt-Versorgung für jene wenigen Akutfälle, die im Gesundheitszentrum nicht final be- handelt werden können. Gesundheitslandesrat Christopher Drexler sagte, dass solche extremen Wetterereignisse auch immer ein Grund seien, nötige Weiterentwick- lungen der Versorgung zu treffen: „Ein Ziel wird es sein, die bereits be- stehenden und künftig entstehenden Gesundheitszentren auf Ausnahme- situationen vorzubereiten und mit den Verantwortlichen entsprechende Überlegungen zu treffen. Durch ein laufend adaptiertes Notarzt- und Ret- tungswesen wird die bestmögliche Versorgung auch in schwierigen Situ- ationen gewährleistet sein.“ Außerdem lobte Drexler die hervorragend funk- tionierende Notfallkoordination und dankte den Einsatzkräften des Roten Kreuzes, des Notarztwesens sowie den Ärztinnen und Ärzten für ihre uner- müdliche Arbeit. Bauer-Schartner denkt indes bereits über eine erweiterte Zukunft des Ge- sundheitszentrums in Eisenerz nach: „Wir wollen unser Gesundheitszen- trum ebenerdig erweitern, Beobach- tungsbetten schaffen sowie die tech- nische Ausstattung für akute Notfälle anpassen. Wir werden Investitionen setzen, um die Qualität noch weiter zu heben.“ Foto: Pixabay Anzeige Sachbezugswert für arbeitsplatznahe Unterkünfte Eine Neuregelung beim Sachbezugs- wert für arbeitsplatznahe Unterkünfte sieht ab 2018 keine Verpflichtung mehr vor einen Sachbezug festzu- setzen, soweit eine arbeitsplatznahe Unterkunft nicht den Mittelpunkt des Lebensinteresses bildet und diese eine Größe von 30 m² nicht übersteigt. Unterkünfte, die Arbeitnehmern zur Verfügung gestellt werden sind grundsätzlich mit einem Sachbezugs- wert steuerpflichtig. Eine solche Steu- erpflicht war in der Vergangenheit nicht gegeben, wenn eine „rasche Verfügbarkeit des Arbeitnehmers“ notwendig war. Dies ist beispielswei- se bei Nachtportieren der Fall. Dieses Kriterium der „raschen Verfügbarkeit“ ist ersatzlos gestrichen worden. Nun sind zwei Kriterien maßgebend, damit eine Besteuerung des Sach- bezuges unterbleiben kann. Erstens, die Unterkunft bildet nicht den „Mit- telpunkt der Lebensinteressen“; das bedeutet, der Dienstnehmer benutzt diese Wohnung nur während der Dienstzeit. Zweitens darf die Größe der Wohnung 30 m² nicht überstei- gen. Bei einer Größe von mehr als 30 m² – aber nicht mehr als 40 m² – ist der maßgebliche Sachbezug um 35 % zu vermindern, wenn die arbeits- platznahe Unterkunft durchgehend höchstens zwölf Monate vom selben Arbeitgeber zur Verfügung gestellt wird. Die Wetterlage Anfang Jänner hat auch die Gesundheits­ versorgung gefordert. Die Gesundheitszentren in Eisenerz und Mariazell wurden besonders auf die Probe gestellt – und haben sich bestens bewährt. Schnee: Zentren bewährten sich

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