AERZTE Steiermark | Jänner 2019
40 Ærzte Steiermark || 01|2019 Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte Der ganz normale Praxiswahnsinn praktisch täglich Von Ulrike Stelzl Starthilfe für schw Datenschützen und Sterben Kürzlich mussten wir unsere EDV-Firma eine Fernwartung durchführen lassen und erfuhren dabei ganz zufällig, dass eine der beiden Festplatten in unserem Server kaputt war. Das ist nicht ganz schlimm, solange die andere einwandfrei funk- tioniert. Wenn diese jedoch auch ausfällt, dann ist es finster in der Ordination. Auf meine Frage, wie schnell ich das reparieren lassen müsste, meinte der Spezialist am anderen Ende der Leitung: „Naja, rein statistisch ist es sehr unwahrscheinlich, dass die zweite auch noch aufgibt.“ Mehr brauchte ich nicht zu wissen, denn mit der Wahrscheinlichkeit hab ich´s nicht so – zu viele sta- tistisch unwahrscheinliche Häufungen sind mir in meinem Leben schon widerfahren. Also erschien am nächsten Tag ein freundlicher junger Mann, der nicht nur Computer, sondern auch Deutsch sprach. Et- was, das bei EDV-Leuten nicht immer selbstverständlich ist. Er nahm den PC mit und brachte ihn am nächsten Tag voll funktionsfähig wieder zurück. In der Hand hielt er auch die kaputte Festplatte. „Das Ding ist zwar hinüber, aber die Daten sind ja trotzdem auslesbar. Was wollen Sie damit machen?“ Wegwerfen und vergessen schied hiermit aus. Kann der Krempel nicht wenigstens ordentlich kaputt werden?!? Ich sah mir das Teil an. Zum in die Mikrowelle Legen eindeutig zu viel Metall. Schließlich einigten wir uns, dass ich dreißig Euro zahle und er das Ding irgendwie vernichtet und mir ein Protokoll des Vernichtungsvorganges zukommen lässt. Am Abend dieses Tages ging ich in den Keller. Dort lagern ne- ben den teuren Rotweinen die uralten Karteien aus der Wahl- arztpraxis, die Steuerunterlagen der letzten zehn Jahre und auch all die PCs und Laptops, die nicht mehr funktionieren – ein Haufen Elektronikschrott. Und was noch schlimmer ist: ein Haufen sensibler Daten. Der Papierhaufen geht ja relativ leicht zu entsorgen. Entweder ein verschließbarer Container oder ein großes Osterfeuer auf der Alm. Aber was tun mit all den Festplatten? Irgendwie macht mir der Gedanke Kopf- schmerzen, mich auch noch darum kümmern zu müssen. Ich glaube, ich werde mir irgendwo Stauraum mieten, die Elek- tronik dort lagern und immer brav meine Miete zahlen. Und eines Tages einfach wegsterben. Dr. Ulrike Stelzl ist niedergelassene Ärztin für Allgemein medizin. Mehr von ihr gibt es im Buch „Hallo Doc! 2 Der ganz normale Praxiswahnsinn“ (erhältlich bei Amazon). neue Fördermodell, auf das sich Ärztekammer und Ge- bietskrankenkasse Steiermark geeinigt haben. 16 Stellen definiert Für diese Stellen gilt das neue Fördermodell nach Aus- schreibung im März unmit- telbar: die bisher erfolglos ausgeschriebenen Allgemein- medizin-Stellen in Trofaiach, Maximal 70.000 Euro für eine Einzelpraxis oder eine Jobsharing-Praxis, 35.000 Euro für eine Nachfolgepra- xis und 105.000 Euro für eine Gruppenpraxis – das ist die neue Förderung für Praxen, die trotz (zumindest) zweimaliger Ausschreibung mangels Bewerberinnen und Bewerbern nicht vergeben werden konnten. Das ist das 3,85 Millionen Euro stehen als Starthilfe für schwer besetzbare Arztpraxen in der Steiermark zur Verfügung. 16 Stellen, die bisher nicht besetz- bar waren, werden als erste in den Genuss der neuen Förderungsmöglichkeit kommen. Samstag, Sonntag, Feiertag, 9 bis 13 Uhr, hat eine Ordination für Notfälle geöffnet. Infos: www.kijno.at KIJNO_Inserat_98x135_Kleine.indd 1 05.01.2019 13:06:25 Der Kinder- und Jugendärztliche Notdienst KIJNO für Graz ist gestartet: Vier Praxen für Kinder- und Jugendheilkunde sind von Anfang an dabei. Bereits am ersten Wochenende wurden im Rahmen des KIJNO 44 junge Notfall-Patientinnen und Patienten behandelt. Unter der Internet-Adresse www.kijno.at ist aufgelistet, welche Praxen an den nächsten Wochenen- den bzw. Feiertagen geöffnet haben.
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