AERZTE Steiermark | Februar 2019

ÆRZTE Steiermark  || 02|2019 25 ÖSTERREICHISCHER IMPFTAG 185 an, ihr Kind nicht gegen HPV impfen zu lassen, weil sie sich vor Nebenwirkungen fürchten, sich ungenügend in- formiert fühlen und überhaupt ihr Kind noch für zu jung für die Impfung halten. Die Innsbrucker Infektiologin Maria Kitchen widmete sich adulten Spezialfällen abseits der üblichen Auffrischungs­ impfungen: Sie bezeichnete gerade jene HPV-Impfung, vor der sich die Tiroler Eltern so fürchten, als „bedeutendste Impfung für alle jungen, se- xuell aktiven Menschen“. De- ren Nutzen zur Vorbeugung gegen Feigwarzen und diverse Krebsvorstufen sei mittler- weile gut belegt. Für Männer, die Sexualkontakte mit Män- nern haben (MSM), sei die HPV-Impfung sogar bis ins Alter von 45 Jahren kostenef- fizient, so Berechnungen aus Großbritannien. Diese Zielgruppe sollte auch eine Hepatitis A- und Meningitis- Prophylaxe vornehmen lassen. Grundimmunisierung vor 50 Das beste Alter für Grund­ immunisierungen, so der Grundtenor des Vortrags von Angelika Wagner, sei vor dem 50. Geburtstag, denn danach lasse die Immunreaktion nachweislich nach. Sowohl die angeborenen, als auch die er- worbenen Abwehrfunktionen gelangten dann in die soge- nannte Immunseneszenz, die nicht nur mit einer verringer- ten Immunantwort, sondern auch mit erhöhter Suszepti- bilität gegenüber Infektionen einhergehe. Bei FSME- und Tetanus-Impfungen komme es zu einem schnelleren Anti- körper-Abfall, bei Diphtherie bilden sich weniger Antikör- per, die jedoch funktionsfä- hig seien. Die Prä-Booster- Antikörperspiegel würden bei Totimpfstoffen meist mit den Post-Booster-Reaktionen kor- relieren. Wagner betonte die Wichtigkeit der Impfungen im Alter, insbesondere die kardioprotektiven Effekte der Influenza- und Pneumokok- kenimpfung. Eine entspre- chende Kombinationsimp- fung speziell für Senioren befinde sich in der Entwick- lungsphase. „Alle Vorträge am Impftag waren besonders spannend und qualitativ sehr hoch- wertig, weil sie einen tollen Überblick über alle Lebens- abschnitte mit den wichtigen Impfpräventionsmaßnahmen und all ihren Besonderheiten und Herausforderungen ge- liefert haben“, resümiert Ur- sula Wiedermann-Schmidt, wissenschaftliche Leiterin des Österreichischen Impftages. Und sie gibt einen Ausblick auf das kommende Jahr: „Der Impftag 2020 wird am 18. Jänner stattfinden, unter dem Motto ,Impfen von Ri- sikopersonen – Alltag oder Ausnahme?‘.“ www.apobank.at STARKE ENTSCHEIDUNGEN ERFORDERN STARKE ANALYSEN Der Vermögenscheck Ihrer Standesbank. WERBUNG |STAND01.2019 8. Tag der Gesundheitsberufe Digitalisierung im Gesundheitswesen Konkurrenz oder Hilfe 11. April 2019 Festsaal des Bundesamtsgebäudes Radetzkystraße 2, 1030 Wien Veranstalter: Gesundheitsberuf Konf r nz www.gesundheitsberufekonferenz.at Personenbezogene Bezeichnungen, die nur in männlicher Form angeführt sind, beziehen sich auf Frauen und Männer in gleicher W ise. Ursula Wieder- mann-Schmidt, Wissenschaft- liche Leiterin: „Toller Über- blick“. Foto: Provaznik

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