AERZTE Steiermark | Februar 2019
38 ÆRZTE Steiermark || 02|2019 ANGESTELLTE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE § 2a (1) des Bundesgesetzes über Krankenanstalten und Kuranstalten (BGBL Nr. 1/1957 idgF) darstellen wird. Damit soll eine personell und wirtschaftlich langfristig sta- bil erhaltbare Einrichtung entstehen. Der genaue Stand- ort der Krankenanstalt ist unter Berücksichtigung der verkehrstechnischen Erreich- barkeit für die gesamte Be- völkerung der Versorgungsre gion noch zu definieren, sollte jedoch in räumlicher Nähe zu dem Schnittpunkt der bei- den Verkehrswege durch das Ennstal einerseits und in das Ausseer Land andererseits im Raum Liezen und Trautenfels liegen.“ Was so eindeutig klingt, wirft aber praktische Fragen auf, auf die es immer noch keine offiziellen Antworten gibt: Die Debatte um das Leitspi- tal Ennstal, das die beste- henden Landeskrankenhäuser Rottenmann-Bad Aussee und das Diakonissenkrankenhaus Schladming ersetzen soll be- kam dadurch wieder Auftrieb. Die zwei Landtagsparteien FPÖ und KPÖ bildeten eine Vol ksbefragungs-Al lianz. Nach dem steirischen Landes- Verfassungsgesetz kann ein Drittel der Landtagsabgeord- neten eine solche verlangen. „Soll es im Bezirk Liezen an- stelle der bestehenden drei Krankenhausstandorte in Bad Aussee, Rottenmann und Schladming nur mehr ein zen- trales ‚Leitspital‘ geben? ist die geplante Fragestellung, die den Wahlberechtigten im Bezirk Liezen voraussichtlich am 7. April 2019 gestellt wird. Auch die dritte Oppositionspartei im Landtag, die Grünen, stellte sich hinter das Volksbegehren und empfahl per Pressaussen- dung ein Nein. Dass ein Leitspital geplant wird, ist spätestens seit der Veröffentlichung des RSG 2025 allgemein bekannt. Dort liest sich das so: „In der Versorgungsregion 62 sollen die bestehenden drei Kran- kenhausstandorte zu einem gemeinsamen Krankenhaus Ennstal zusammengeführt werden, das in Summe ein die regionale Bevölkerung umfassend versorgendes Fä- cherspektrum im Sinne eines Standardkrankenhauses nach Der Satz im Regionalen Struk- turplan Gesundheit 2025 be- kam im Jänner 2019 neue Aktualität: „Die nördlichen und westlichen Regionen der Steiermark sind verkehrstech- nisch schlechter erschlossen als der Rest der Wohnregionen. Das betrifft im Bezirk Liezen die Region um Bad Aussee und die Seitentäler des Ennstals.“ Schnee löste politische Lawine aus Diese Seitentäler des Enns- tals, speziell Teile des Sölk- tals, waren im Schnee-Jänner das, was sie immer wieder sind: kaum erreichbar und deswegen auch medizinisch schlecht versorgt, auch wenn Hilfskräfte, örtliche Ärz- tinnen und Ärzte sowie Not- ärztinnen und Notärzte bis an ihre Grenzen gingen, und wohl auch darüber hinaus. CIRSmedical_Inserat_end_.indd 1 18.03.2013 08:55:15 Warten auf das Leitspital Das Leitspital im Ennstal ist immer noch Zukunftsmusik, der politische Konflikt jedoch Gegenwart. Fotos: Muhr, FPÖ/Krenn Landesrat Drexler: Be- trieb lässt sich „nur mit größ- ter Mühe“ auf- rechterhalten.
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