AERZTE Steiermark | März 2019

Befürworter nach der Grazer „Dienstalk “-Veranstaltung wieder aufeinander. In Bad Aussee ist eine Bürgerver- sammlung geplant. Der Gesundheitsfonds legt jedem Haushalt des Bezirks einen Informationsfolder vor die Tür. „Das neue Leitspi- tal im Bezirk Liezen“, lautet der nüchterne Titel und ver- spricht „bessere Qualität für die Gesundheitsversorgung“. Und genau auf die pochen die ärztlichen ExpertInnen. „Eine qualitativ hochwertige Medizin kann zukünftig nur mehr ab einer gewissen Spi- tals-Mindestgröße aufrecht- erhalten werden. Aus unserer Sicht ist ein Leitspital im Be- zirk Liezen ein notwendiger Schritt, um das Problem der ärztlichen Versorgung zu lösen und dem Mangel in ande- ren Berufsgruppen wie z. B. Hebammen oder Physiothera- peutInnen entgegenzuwirken. Mit dieser Maßnahme können künftig Diensträder weiter- hin sichergestellt werden. Eine größere Einheit garantiert eine hohe Behandlungs- und Ausbildungsqualität, die auch im niedergelassenen Bereich hochwertige Medizin für alle verfügbar macht. In Verbin- dung mit einer gut funktionie- renden Notfall- und breiten ambulanten Versorgung vor Ort in Schladming können die medizinischen Anforde- rungen der Zukunft bestens erfüllt werden“, meint Karl Wohak, ärztlicher Leiter des Diakonissen-Krankenhauses Schladming. Der Leiter der Abteilung für Orthopädie und Trau- matologie, Prim. Christian Kaulfersch, sekundiert: „Seit Jahrzehnten gewährleisten die Diakonissen gemeinsam mit niedergelassenen Ärzten die medizinische Versorgung in der Region Schladming- Dachstein. Wir haben uns über die vielen Jahre ent- sprechend den steigenden in- ternationalen medizinischen Standards weiterentwickelt und haben ganz klar fest- gestellt, dass aufgrund des medizinischen Fortschritts ein entsprechendes medizinisches Angebotsspektrum auf hohem Niveau nur in einer größeren Einheit möglich ist. Mit einem Leitspital kann die hohe Qua- lität der unfallchirurgischen und orthopädischen Expertise für die Gesamtbevölkerung in der Versorgungsregion auch zukünftig sichergestellt und weiter ausgebaut werden.“ Sehr ähnlich die Argumente der LKH-Führung des Spi- talsverbundes Rottenmann- Bad Aussee: „Wir haben in den letzten Jahrzehnten wirk- lich alles getan, um den Men- schen im Bezirk Liezen in der traditionellen Struktur die bestmögliche Versorgung zu bieten. Das haben wir so gut gemacht, dass sich sogar eigene Initiativen für unseren Fortbe- stand in dieser Form gebildet haben, was für uns selbst- COVER 10 ÆRZTE Steiermark  || 03|2019 Schnellere Wege Das Leitspital-Projekt hat auch Dynamik in die Verkehrsent- wicklung des Bezirks Liezen gebracht, die sich im Konflikt um die so genannte „Ennsnahe Trasse“ in Kleinstlösungen erschöpft hat. Selbst der Kreisverkehr bei Trautenfels (nahe am vorge- sehenen Spitalsstandort), wo die Bundesstraße 320 zwischen Liezen und Schladming und die Salzkammergutstraße B 145 zusammentreffen, war über viele Jahre ein Staupunkt. Bis 2020 soll er nun um knapp 12 Millionen Euro kreuzungsfrei werden und wesentlich zur Beschleunigung des Verkehrs beitragen. Dazu kommen 13 weitere Maßnahmen, Begleitwege, bessere An- schlüsse und Ausbauten, die in den nächsten Jahren angegangen und fertiggestellt werden sollen. Umfahrung Liezen Ein besonders ambitioniertes Projekt von großer Relevanz ist die geplante Umfahrung der Bezirkshauptstadt Liezen, gegen die sich die Gemeinde lange wehrte, weil sie Frequenzverluste für ihre Einkaufszentren fürchtete. Noch stehen zwei Varianten zur Debatte, die Kosten schätzt der steirische Landesbaudirektor Andreas Tropper laut „Kleiner Zeitung“ auf 40 bis 60 Millionen Euro. Geplant soll in den kommenden zwei Jahren werden, danach folgen die Genehmigungsverfahren, vor allem die Um- weltverträglichkeitsprüfung. Man hofft auf eine Fertigstellung im Jahr 2029. Diese Umfahrung soll die Fahrzeit vom Süden des Bezirkes nach Trautenfels um Einiges reduzieren. All diese Maßnahmen haben nicht nur etwas mit dem Spitalspro- jekt zu tun – sie dienen ganz generell auch dem Durchzugs- und dem touristischen Verkehr. FPÖ-Sujet zur Volksbefragung Verkehrslandesrat Anton Lang: „14 Maßnahmen für eine zukunftsfitte Ennstalstraße.“ Noch eine Montage: neuer Trautenfelser Kreisverkehr mit Straßenbrücke

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