AERZTE Steiermark | März 2019

ÆRZTE Steiermark  || 03|2019 39 PRAXIS Ungekühltes Insulin unwirksam Der aktuelle Fall des Monats ereignete sich im Routinebe- trieb einer Krankenhaus-Station. Betroffen war ein männ- licher Patient zwischen 21 und 30 Jahren, der nicht zu Schaden kam. Gemeldet wurde der Vorfall von einem Arzt/ einer Ärztin mit mehr als fünf Jahren Berufserfahrung. Während einer sommerlichen Hitzewelle wurde ein junger Diabetes-Patient von der ICU auf die nicht klimatisierte Interne Station eines Krankenhauses überstellt. Trotz im- mer höher dosierter subkutaner Insulingaben stiegen seine Blutzuckerwerte stetig an. Daher wurde über den noch liegenden Zentralen Venenkatheter ein Insulinbypass ge- startet. Doch selbst bei einer Flussrate von 7 ml/h konnten die Werte nicht gesenkt werden. Eine Fehlfunktion des ZVK konnte ausgeschlossen werden, weil der Patient über diesen bereits mehr als zwei Liter parenterale Flüssigkeits- substitution erhalten hatte, und weder eine Fehllage noch ein Paravasat festzustellen waren. Da die ersten Insulingaben aus ein- und derselben, nicht gekühlt gelagerten Flasche stammten, wurde diese ver- worfen und stattdessen eine neue, bis dorthin gekühlte Flasche verwendet. Von da an fiel der Blutzuckerspiegel des Patienten stetig. Eigener Ratschlag : Bei der laut Herstellerangabe möglichen ungekühlten La- gerung von Humaninsulin bis zu einer Temperaturgrenze von 25 Grad Celsius ist im Hochsommer die Zimmer- temperatur im Auge zu behalten. Allerdings, so der/die meldende Arzt/Ärztin komme ein derartiges Ereignis sehr selten – nur etwa einmal in drei Jahren – vor. Die CIRSmedical-ExpertInnen dazu: Der/die ExpertIn des BIQG mahnt ein, die Temperatur- empfindlichkeit von Insulin sollte durchaus bekannt sein. Daher mögen, sobald eine vermeintliche „Unwirksamkeit“ von Insulin festgestellt werde, nicht nur sämtliche Appli- kationsarten, sondern auch das Insulin selbst kontrolliert werden. Dazu sei ein neues, korrekt gelagertes Gebinde in Verwendung zu nehmen. In einem Kommentar zum geschilderten Fall wird er- wähnt, dass besonders auch die direkte Sonneneinstrah- lung auf Kästen und Schubladen zu beachten sei, in deren Innerem dann noch wesentlich höhere Temperaturen als generell im Raum zu verzeichnen seien. Die 25-Grad-Cel- sius-Grenze sei überdies nicht nur für viele Medikamente, sondern auch für medizinische Reagenzien (wie Bedsite- Test-Karten) einzuhalten. CIRSmedical.at FALL DES MONATS Der Tipp von der Expertin Meldung von Angehörigendaten Hinterbliebene von verstorbenen Ärztinnen und Ärzten ha- ben Ansprüche auf verschiedene Leistungen (Bestattungs- beihilfe, Witwen- bzw. Witwerpension, Waisenpension bei Kindern unter 27). Damit wir gerade in schwierigen Situati- onen behilflich sein können, ist es notwendig, dass uns die Daten Ihrer Angehörigen bekannt gegeben wurden. Bitte melden Sie uns deswegen immer y die Geburt eines Kindes, y eine Eheschließung, y eine Ehescheidung (mit bzw. ohne Unterhaltsanspruch der geschiedenen Ehepartnerin bzw. des geschiedenen Ehe- partners) und y ein Ableben der Ehepartnerin bzw. des Ehepartners Sie können uns diese Informationen (samt Unterlagen) per Post, Fax (0316-8044-136) oder E-Mail (wff@aekstmk.or.at) übermitteln. Ursula Fressel Ärztin/Arzt sucht Arzt/Ärztin. Der st irische Ärzteführer ist ein Top-App für Smartpho- nes im Google-Playstore und im Apple Store. Warum soll eine Ärztin/ein Arzt einen Arzt/eine Ärztin suchen? A.: Um die eigenen Daten zu kontrollieren. B. Weil sie/er wirklich eine/n braucht. Download und Nutzung sind kostenlos. Ärztin/Arzt sucht Arzt/Ärztin. Der steirische Ärzteführer ist ein Top-App für Smartpho- nes im Google-Playstore und im Apple Store. Warum soll eine Ärztin/ein Arzt einen Arzt/eine Ärztin suchen? A.: Um die eigenen Daten zu kontrollieren. B. Weil sie/er wirklich eine/n braucht. Download und Nutzung sind kostenlos. Foto: Schiffer

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