AERZTE Steiermark | April 2019
46 Ærzte Steiermark || 04|2019 Niedergelassene Ärztinnen & Ärzte Gesundheitstelefon 1450 und neu konzipierter „Bereitschaftsdienst neu“ sollen den bekannten hausärztlichen Bereitschaftsdienst ersetzen. Es gibt viel Zustimmung, vor allem für die Freiwilligkeit, aber auch Skepsis. besetzten Regionen die Ärz- tinnen und Ärzte unter Druck zu setzen sich am Dienst zu Der neue Bereitschaftsdienst soll das ändern: 24 Regionen statt 93 Sprengel und die Öffnung des Bereitschafts- dienstes für alle Ärztinnen und Ärzte mit ius practi- candi (auch Wahlärztinnen und Wahlärzte, Wohnsitzärz- tinnen und -ärzte sowie Spi- talsärztinnen und -ärzte) führen zu einer deutlichen Entlastung. Viele können, niemand muss. Gut ein Drit- tel der knapp 300 (Stand 27. März 2019) Ärztinnen und Ärzte, die sich für den Be- reitschaftsdienst angemeldet haben, verfügen über keinen GKK-Vertrag. Die Telefontriage über die Nummer 1450 soll zusätz- lich die Inanspruchnahme des Bereitschaftsdienstes ge- nerell reduzieren – statt die Patientinnen und Patienten vermehrt in die Notfallambu- lanzen der Spitäler zu treiben. Die Planerinnen und Planer des neuen Systems rechnen fix mit der Reduktion und beru- fen sich dabei auf die Beispiele anderer Bundesländer, aber auch internationale Erfah- rungen. Die Bereitschaft zur Teilnahme war kurz vor Start des neuen Bereitschaftsdiens- tes regional sehr unterschied- lich. In einigen Regionen lag sie Ende März bei über 80 Pro- zent, in anderen bei unter 20 Prozent. Versuche, in schwach Bis 31. März 2019 mussten die Kassenallgemeinmedizi- nerinnen und -mediziner in 93 Sprengeln an jedem Wo- chenende sicherstellen, dass durchgehend eine Ordination geöffnet hat und auch Visiten möglich sind. Der GKK-Ver- trag verpflichtete sie dazu. In manchen Sprengeln ging das gut, in anderen war es eine im- mense Belastung für eine (zu) geringe Zahl von Kolleginnen und Kollegen. Die große Zahl der Dienstwochenenden für jede(n) einzelne(n) galt immer mit als Grund, warum junge Ärztinnen und Ärzte nicht in die Kassenallgemeinmedizin wollten und es den bekannten Kassenärztemangel gibt. 141 + 144 = 1450: Geht die Gleichung auf? Ganz plötzlich Frösteln und die Glieder schmerzen, und Sie fühlen sich richtig elend. Was tun? Wenn´s weh tut - Rufen Sie 1450, Ihre Gesundheitsberatung am Telefon. Sofort am Telefon hilft Ihnen speziell geschultes diplomiertes Krankenpflegepersonal und gibt Ihnen weiterführende Empfehlungen. Nutzen Sie den neuen kostenlosen* Gesundheitsdienst, die schnellste medizinische Beratung Österreichs. Rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Ein Service des Landes Steiermark, der Sozialversicherung und des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz. Die schnelle Hilfe am Telefon. www.1450.at * Sie zahlen nur die üblichen Telefonkosten gemäß Ihrem Tarif. Das „Gesund- heitstelefon 1450“ – betrie- ben vom Roten Kreuz – soll den hausärzt- lichen Bereit- schaftsdienst deutlich ent- lasten. Das ist zumindest die Erwartung.
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