AERZTE Steiermark | April 2019

Martin Novak Wie erklären Sie einer Ärztin oder einem Arzt in kurzen Worten, was Sie unter E- Health verstehen? Kurt Völkl: Ich tue mir da leicht, weil die VAEB seit knapp zehn Jahren E-Health in Form von Telemonitoring bei Diabetes und Bluthoch- druck betreibt. Wir haben sehr früh mit der Österrei- chischen Ärztekammer ver- traglich vereinbart, dass die VAEB E-Health für ihre Ver- sicherten einführt. Wir haben begonnen, die Versicherten mit den entsprechenden Ge- räten auszustatten. Die mes- sen Zucker, Gewicht, Blut- druck, das allgemeine Wohl- befinden selber und melden das dem Arzt. Der kontrol- liert und meldet zurück: passt, passt nicht, geht gut, geht nicht gut, komm in meine Ordination oder mach weiter „E-Health VAEB-General­ direktor Kurt Völkl ist davon überzeugt, dass kein Weg um die Tele- medizin herumführt. Er sieht aber auch die Not- wendigkeit, sie medizi- nisch und wirtschaftlich in den Praxisalltag zu integrieren und fordert eine umfassende ge- sellschaftspolitische Diskussion. Zur Person: Dipl.-Ing. Prof. Kurt Völkl ist gebürtiger Eisener- zer. An der TUGraz hat er dasMathematik-Studiumabgeschlos- sen. Seit 1992 ist er Generaldirektor der Versicherungsanstalt des Österreichischen Bergbaus und seit dem Zusammenschluss im Jahr 2005 Generaldirektor der Versicherungsanstalt für Ei- senbahnen und Bergbau. Er ist Professor amZentrum für Entre- preneurship und angewandte BWL der Universität Graz, weiters Beiratsmitglied der ÖGTelemed für „Public Health Systems“. Die VAEB hat rund 225.000 Versicherte und mitversicherte Angehörige sowie rund 7.000 Ärztinnen und Ärzte für Allge- meinmedizin bzw. Fachärztinnen und Fachärzte als Vertrags- partner, davon 955 in der Steiermark (Jahresbericht 2017). „Ein gutbekannter Arzt hat mich einmal am Freitag um 22 Uhr angerufen und gesagt: ͵Jetzt mache ich deine Telemedizin.ʹ Solange es nicht inte­ grierter Bestandteil eines Ordinationsgefüges ist, wird es nicht hinhauen.“ 8 Ærzte Steiermark  || 04|2019

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