AERZTE Steiermark | Mai 2019

ÆRZTE Steiermark  || 05|2019 23 PORTRAIT dizin zu bewerben. „Man studiert nicht Medizin, um Amtsarzt zu werden“ Im Jahr 2000 wurde alles anders. Die Ärztin reagierte auf eine Stellenausschreibung des Landes Steiermark, das eine Amtsärztin suchte, und wurde nach dem Test auch prompt in die Landessanitäts- direktion aufgenommen. Zwei Jahre haderte sie ein bisschen mit der Entschei- dung: „Man studiert ja nicht Medizin, um Amtsarzt zu werden“, sagt Groß. Dann aber war sie sich sicher: „Amtsarzt ist zwar anders, aber durchaus befriedigend und das Medizinstudium die absolute Basis.“ Geblieben ist ihr die „größte Hochachtung vor Leuten, die im kurativen Bereich tätig sind“. Denen sie weiterhin verbunden bleibt: Seit 14 Jahren referiert Groß weltmedizin und die Landes- sanitätsdirektion im Rahmen einer kleinen Verwaltungs- reorganisation (wieder) zu- sammenzuführen. Was viel „Aufmerksamkeit und Finger- spitzengefühl“ erfordere, so die oberste Amtsärztin der Steiermark. Was sich für sie mit der neuen Rolle sofort ge- ändert habe, sei, dass „die Au- ßenwahrnehmung schlagar- tig eine andere geworden ist“. Als Landessanitätsdirektorin erfährt sie großes öffentliches bzw. mediales Interesse. Als „leitende Frau an der Spit- ze des öffentlichen Gesund- heitssystems“ (Groß) sieht sie gemeinsam mit dem Inter- nisten Gerhard Postl (der den medizinischen Part abdeckt) bei den Grazer Fortbildungs- tagen zum Thema Führer- scheinuntersuchungen, und sie tut es weiter, auch nach ihrer Bestellung zur Landes- sanitätsdirektorin und Nach- folgerin von Odo Feenstra in dieser Funktion. Groß lobt die „Teilnehmerzahl und die Vielfalt“ und freut sich, dass sie einen Beitrag zur ärzt- lichen Fortbildung leisten kann. Zusammenarbeit stärken und pflegen In ihrer Tätigkeit als Landes- sanitätsdirektorin sieht sie zwei Schwerpunkte: Einer- seits will Groß die Zusam- menarbeit mit Bezirkshaupt- mannschaften und Amtsärzt­ Innen „stärken und pflegen“. Intern macht sie sich daran, ihr bisheriges Referat Um- darin eine „Ergänzung zum kurativen Bereich“. Die Auf- gabe: „auf das Gemeinwohl und die Gesundheit der Be- völkerung zu schauen“. Diese ist eine völlig andere als in den Gründungszeiten des öffentlichen Gesundheits- dienstes vor 149 Jahren, so die Ärztin: Damals sei es darum gegangen, trotz pre- kärer hygienischer Verhält- nisse die Volksgesundheit zu heben: „Tuberkulose war die Todesursache Nummer eins, es gab Hunger, die Trink- wasserversorgung und die Abwasserentsorgung waren große Probleme, Antibiotika Ilse Groß ist als Nachfolgerin von Odo Feen- stra Landessa- nitätsdirektorin der Steiermark. Nachdem sie vom kurativen Bereich in den öffentlichen Ge- sundheitsdienst wechselte, hat sie zwei Jahre „ein bisschen gehadert“. Dann war ihr klar: „Amtsarzt ist zwar anders, aber durchaus befriedigend.“ fürElternundKind SCHECKHEFT GESUNDHEIT Scheckheft Gesundheit für Eltern & Kind 20 Jahre AVISO WAVM Impf-Symposium. 28. Juni 2019. 13.30. ÄK Steiermark. Karl Tamussino: HPV– Update. Olaf Reich: HPV-Genexpression & Zervixkarzinom. Michael Adomeit: Regionalanalyse Steiermark. DFP-approbiert. Anmeldung: akademie@vorsorgemedizin.st 20_Jahre_Aviso.indd 1 02.05.2019 10:37:00

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