AERZTE Steiermark | Mai 2019

ÆRZTE Steiermark  || 05|2019 31 KOMMUNIKATION Für die einen ist es selbstver- ständlich, für andere etwas völlig Fremdartiges: Pünkt- lichkeit, Anmeldung, Triage (Behandlung nach Dringlich- keit), der Verzicht auf Alkohol und stark riechendes Essen im Wartebereich … Regelverletzungen, die Ärz- tinnen und Ärzten, aber auch dem weiteren Personal die Arbeit sehr schwer machen und andere Patientinnen und Patienten empören, gehören aber leider zum Alltag und sie nehmen laut Aussagen Betrof- fener zu. Der Gesundheitsfonds Stei- ermark hat nach längerer ge- meinsamer Vorbereitung mit Ambulanzmitarbeiterinnen und -mitarbeitern Ende des Vorjahres umfassendes In- formationsmaterial flächen- deckend zur Verfügung ge- stellt. Um Sprachbarrieren möglichst gering zu halten, unter Verwendung von Pikto- grammen und mit einfachen Worten. Dafür in vielen Spra- chen: Ursprünglich waren es 24, jetzt sind es bereits 39 – von Amharisch (der bedeutendsten Verkehrsspra- che Äthiopiens, die knapp 20 Millionen Menschen spre- chen) bis Ungarisch: 50.000 so genannte patient cards und rund 4.000 Plakate im Stil der Sicherheitsinformationen von Fluglinien. Karten und Plakate konn- ten natürlich nicht in allen Sprachen gedruckt werden. Die gibt es in einer zweispra- chigen Version (Deutsch und Englisch). Im Internet spielen Produktionskosten aber keine Rolle: Auf der Website www. patientinfo.at können alle Sprachen nach Bedarf ausge- wählt werden. Und es ist auch möglich, die Informationen in den erforderlichen Sprachen herunterzuladen und nach Bedarf auszudrucken. Beim Video gibt es für die meisten Sprachen Untertitel. Patientinnen und Patienten bzw. deren Angehörige kön- nen sich die Informationen also bereits anschauen, bevor sie in eine Ambulanz oder eine Praxis kommen – auch auf ihrem Smartphone. Das Interesse an der stei- rischen Maßnahme ist of- fenbar groß. Auch mehrere Krankenhäuser und sonstige Einrichtungen haben laut einem Bericht von Servus-TV bereits angefragt, ob sie die Unterlagen verwenden kön- nen. Ja, natürlich können sie. www.patientinfo.at steht al- len zur Verfügung. Natürlich wird das Projekt (vorrangig von den Ambulanzen, die von Anfang an dabei waren) auch evaluiert. Ergänzend gibt es Broschüren zur Konfliktprävention und zu Sprachbarrieren – gespeist aus praktischen Erfahrungen. Regelwerk in 39 Sprachen Manches Verhalten von Patientinnen und Patienten in den Ambulanzen – aber auch bei niederge- lassenen Ärztinnen und Ärzten – erschwert die ärztliche Hilfe. Die Hilfesuchenden kommen bisweilen mit falschen Erwartungen und reagieren aggressiv, wenn die nicht erfüllt werden. Aufklärung gibt es in 39 Sprachen – auf Informationskarten, Plakaten, in einem Video und auf der Website patientinfo.at. Vorbereitung Preperation Kommunikation Communication FragenSienach,wennSie etwasnichtverstehen Pleaseask if youdon’t understand something Sie sprechenkeinDeutsch?DannkommenSiebitte miteinerBegleitperson,dieübersetzenkann If youdonot speakGerman,pleasebring someonewith youwho can translate BringenSie Ihree-cardmit Bring your e-card BringenSieeinen Identitätsnachweismit Bringphotographic proofof identity BringenSie ihreBefundeund Medikamentenlistemit Bring yourmedical resultsand a listofall yourmedications HaltenSie IhreTermineein Pleasebeon time for yourappointment Reihenfolge Assessment MeldenSie sichan Registeronarrival SagenSie,was Ihnen fehlt Telluswhat is wrongwith you Wer zuerstHilfebraucht, bekommt zuerstHilfe Whoevermosturgentlyneeds helpwillbe seenfirst Patienten Information Patient Information Helfen Sie uns, Ihnen zu helfen. Help us to help you. InderAmbulanz/Ordination In theoutpatientdepartment/medicaloffice MehrSprachenauf /more languageson www.patientinfo.at ! 1 Helferinnen und Helfer brauchen Hilfe, wenn es Pro- bleme mit Pa- tientinnen und Patienten bzw. deren Angehö- rigen gibt. Das ist der Zweck von patientinfo. at. Das Interesse von Gesund- heitseinrich- tungen an patientinfo.at geht mittler- weile weit über die Steiermark hinaus. Das hat auch Servus- TV berichtet.

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