AERZTE Steiermark | Mai 2019

ÆRZTE Steiermark  || 05|2019 37 WIRTSCHAFT & ERFOLG Illus/Fotos: Adobe Photostock, beigestellt Rat und D@ten : Die EDV-Kolumne Arztpraxen sind noch immer leichte Beute für Phishing- Attacken Immer wieder warnen Sicherheitsfirmen wie Kaspersky, MC Affee, AVAST und Co vor dem Klau der Ge- sundheitsdaten. Wie begehrt Patientendaten wirklich sind, zeigen aktuelle Studien, wonach bereits mehr als die Hälfte der größten deutschen Kliniken Opfer von Hacker-Angriffen wurden. Das Interesse an Gesundheits- daten ist groß, sie werden für gezielte Werbung genutzt - oder auch als Erpressungsmittel ein- gesetzt. Kreditkarten, die sich sperren lassen, oder Bankdaten, Passwörter und dgl., die leicht verändert werden können, sind nicht so wertvoll, wie unverän- derbare medizinische Daten. Wenden Sie sich bitte bzgl. DSGVO-genormter Passwörter, Passwortmanager und „Zwei- Faktor-Authentifizierungen“ an Ihre IT-Berater. TIPP: Wie sehr Ihre E-Mail-Adresse bereits bedroht ist, können Sie z. B. über die Internetseite des Hasso-Plattner-Institutes prüfen: https://sec.hpi.de/ilc/ search?. Sie erhalten per E- Mail eine Information, ob Ihre Adresse in einer unrechtmäßig veröffentlichten Identitätsda- tenbank aufscheint. Alwin Günzberg ist Geschäfts- führer der ALAG GmbH. Alwin Günzberg geben. In dem Fall ist es hilf- reich zu reflektieren, welche Zeitdiebe für den allenfalls „chronischen“ Zeitverzug ver- antwortlich sind – eventuell indem 2–3 Tage lang abends notiert wird, was planmäßig erledigt wurde und was durch welche außerplanmäßigen Umstände unterblieben ist. Nach der Identifikation der Zeitdiebe gilt es, konsequent zu sein und gewisse Dinge auch einfach sein lassen bzw. früher oder eindringlicher „Nein“ sagen zu lernen. Un- geplante Angehörigen-Ge- spräche etwa gehören zu den schlimmen Zeitdieben. Nur können sich ÄrztInnen dem nicht verschließen. Statt über- rumpelt und festgenagelt zu werden, können sie den ers­ ten Kontakt offensiv von sich aus suchen und dabei gleich selbst Richtlinien für weitere Gespräche festlegen. Unangenehme Aufgaben wuchern aus, wenn sie hinausgezögert werden. Ein Trick ist, Lästiges zu bündeln, im Block und zu einem bestimmten Zeit- punkt zu erledigen: etwa in den „bösen 10 Minu- ten“ – täglich abarbeiten, dann entsteht kein Pro- blem-Berg. Große Aufga- ben werden oft vor sich hergeschoben. Schließ- lich schmeicheln auch kleine Erfolgserlebnisse der eigenen Psyche, große Erfolge zu erzielen ist we- sentlich anstrengender – und können warten. Damit das nicht eintritt, sollte man große Auf- gaben zuerst schriftlich umreißen. Dabei entste- hen oft von selbst Ideen, wie das große Ganze in Teilschritte zu zerlegen ist. Dann heißt es die Teilaufgaben mehr oder minder schnell nach und nach abzuarbeiten. Wird das Ergebnis kontrolliert und es stimmt, ist es ratsam, diesen Erfolg zu realisieren und ihn für eine spätere Mo- tivation zu speichern. Nach dem Motto: „Wenn ich da- mals schon Großes zusam- mengebracht habe, schaffe ich es auch jetzt.“ Tatsächlich planbare Zeit Ein Tag als planbare Zeit- Einheit ist Gemeingut. Weni- ger bekannt ist das Ergebnis von Arbeitsorganisatorischen Untersuchungen, wonach in kurzen Spitzenzeiten die meis­ ten Ergebnisse erzielt werden, in der viel längeren übrigen Zeit aber nur wenige. Einen ganzen Tag nach eigenem Gut- dünken durchzuplanen, erweist sich bei genauerer Betrachtung als Fehlannahme. Denn es gibt Fixtermine und Unvorhergese- henes. Dennoch müssen Stö- rungen im Ordinationsbetrieb nicht alles durcheinanderbrin- gen. Dafür können Pufferzeiten im Terminplan berücksichtigt werden, sodass die Wartezeiten für die vorgemerkten Patienten nicht ausufern. Last but not least: Die Freizeit ist keineswegs in die Klasse „nicht wichtig, nicht drin- gend“ einzuordnen. Kon- sequentes, freizeitbewusstes Zeitmanagement und orga- nisiertes Arbeiten fördern die Work-Life-Balance im- mens. Regelmäßige und hin- reichende Erholung und Re- kreation sind absolute Not- wendigkeiten in effektiver Burn-out-Prävention. ÄrztInnen dringend A-Priorität Wichtig, dringend Notfälle & Krisenintervention ... > Sofort erledigen C-Priorität Nicht (so) wichtig, dringend Unterbrechungen ... > Reduzieren (Zeit)

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=