AERZTE Steiermark | Mai 2019

44 ÆRZTE Steiermark  || 05|2019 ANGESTELLTE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE Foto: Girroel zum Krankenhaus zu tun. Bei uns sind Trautenfels und Schladming mehr oder min- der gleich weit weg. Die Nähe ist ein Faktor. Reden wir auch über die Ver- sorgung durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte. Was wünschen Sie sich da? Huber: Im Prinzip sind die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte bei uns in der Kleinregion in Ordnung. Aber es gibt ein Parallel- problem: den neuen Bereit- schaftsdienst und am Wo- chenende keine Totenbeschau mehr. Wir Bürgermeister ha- ben den Schwarzen Peter. Nach der Volksbefragung wur- de gesagt, dass die Bevölke- rung nicht ausreichend infor- miert worden wäre. Wie sehen Sie das? Huber: Ich hätte mir eine bessere Aufklärung erwartet. Sie hätte früher beginnen müssen. Relativ lang gab es gar nichts. Wie muss es jetzt mit der Gesundheitsplanung weiter- gehen? Huber: Ich wünsche mir ein Zurück an den Verhand- lungstisch. Wir brauchen eine Kompromisslösung. Gegen­ einander geht es nicht. Es wäre wichtig, sich zusam- menzusetzen. Eine ambulante Kinderversorgung ist jeden- falls zu wenig. Kinder sind ein hoch emotionales Thema – bis zu den Großeltern. Herr Bürgermeister, von ge- spaltenen Regionen wird nach Voten oft leichthin gesprochen. Durch Ihre Gemeinde geht aber tatsächlich ein Riss – 152 Stimmen für, 153 gegen ein zentrales Spital, eine ungültige Stimme. Wie bewerten Sie das Ergebnis? Huber: Generell waren die Gegner leichter zu mobilisie- ren als die Befürworter. Viele wollten ein Zeichen setzen. Das ist ihnen auf Bezirksebe- ne mit den 67 Prozent Ableh- nung auch gelungen. Eine Lesart der Volksbefra- gung ist, dass die Nähe zum einen oder anderen Standort über das Abstimmungsverhal- ten entschieden hat. Für Ihre Gemeindebürgerinnen und -bürger heißt das, dass einige wenige Minuten mehr oder weniger Fahrzeit nach Stai- nach-Pürgg oder Schladming entschieden haben. Hängt da- von wirklich ein Volksbefra- gungsergebnis ab? Huber: Die Entscheidung hat natürlich mit Politik, aber vor allem mit der Entfernung ÖÄK-Prüfung Arzt für Allgemeinmedizin 2019 Aufgrund der rückläufigen Kandidaten- zahlen bei der Prüfung Arzt für Allge- meinmedizin werden ab 2019 aufgrund eines Beschlusses der Prüfungskommis- sion nur noch drei Prüfungstermine pro Jahr von der Akademie der Ärzte ange- boten. Daher ergeben sich für 2019 folgender Prüfungstermin: 14.10.2019 (Anmeldeschluss 09.09.2019) Die Anmeldung erfolgt bei Ihrer zuständigen Landes­ ärztekammer mittels Anmeldeformular unter fol- gendem Link: https://www.arztakademie.at/pruefungen/oeaek-allge- meinmedizin/anmeldung-abmeldung/ Für Rückfragen steht Ihnen Frau Englputzeder in der Ausbildungsabteilung (0316/8044-63) gerne zur Verfügung. „Wir brauchen Kompromiss“ Hannes Huber ist Bürgermeister der Gemeinde Michaelerberg-Pruggern. Nirgendwo sonst war das Abstimmungsergebnis über das Leitspital so knapp. Wir haben mit ihm gesprochen. „Gegeneinander geht es nicht. Es wäre wichtig, sich zusammenzusetzen.“ Bürgermeister Hannes Huber Hannes Huber, Bürgermeister der Halbe-Halbe-Gemeinde Michaelerberg- Pruggern, wünscht sich ein „Zurück an den Verhandlungstisch“.

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