AERZTE Steiermark | Mai 2019

ÆRZTE Steiermark  || 05|2019 51 Foto: NIEDERGELASSENE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE s: Schiffer, Stelzl Unter den gleichen Voraus- setzungen werden auch für Tagbesuche an Sonn- und Fei- ertagen Kilometergebühren bezahlt, wobei pro Kilometer der für Pos. 194 jeweils gültige Ansatz vergütet wird. Alle kleinen Kassen (BVA, VAEB, SVA) und KFA-Graz Bis Ende 2019 wurden die Be- stimmungen laut den Gesamt- verträgen und Honorarord- nungen aller Kleinen Kassen bezüglich der Honorierung der Wegegebühren (siehe un- tenstehende Rechtsgrundla- gen) sistiert. Die Anzahl der abrechenbaren Wegegebühren (Doppelkilometer bei Tag und bei Nacht) ergibt sich aus der tatsächlich zurückgelegten Strecke, wobei Reststrecken unter 500 m auf ganze Kilo- meter abzurunden und jene ab 500 m auf ganze Kilometer aufzurunden sind. Die nach- folgenden Regelungen bezüg- lich Besuchsreihen bleiben weiterhin aufrecht. Bei Krankenbesuchen in mehreren Orten am gleichen Tage sind die Wegegebühren so zu verrechnen, wie sie sich bei einer Besuchsreihe mit Vermeidung jeden Umweges und unter Zugrundelegung der kürzesten befahrbaren Wegstrecke ergeben. Wird über ausdrückliches Verlan- gen des Kranken außerhalb dieser Besuchsreihe ein Kran- kenbesuch durchgeführt, so ist dieser Umstand un- ter Angabe des Grundes für die dringende Berufung des Arztes zum Krankenbesuch zu vermerken. Die Mehrkosten an Wege- gebühren, die durch die In- anspruchnahme eines zur Behandlung nicht verpflichte- ten Vertragsarztes entstehen, verrechnet der Arzt mit dem Anspruchsberechtigten un- mittelbar. Rechtsgrundlagen : BVA-Gesamtvertrag § 9 Behandlungspflicht BVA-Honorarordnung, Allgemeine Bestimmungen, Punkt 6 VAEB-Gesamtvertrag § 12 Behandlungspflicht VAEB-Honorarordnung, Allgemeine Bestimmungen, Punkt 6 SVA-Gesamtvertrag § 9 Behandlungspflicht SVA-Honorarordnung, Allgemeine Bestimmungen, Punkt 4 Sämtliche Gesamtverträge, Honorarordnungen und Zu- satzvereinbarungen der Klei- nen Kassen finden Sie unter den weiteren Informationen auf der Website der Österrei- chischen Ärztekammer unter Kassen ( www.aerztekammer. at/weitere-informationen ), die steirischen §2-Kassen-Verträge finden Sie unter www.aekstmk. or.at/539 . Alexander Moussa • Gerd Wonisch BETRIFFT : Kassenärztinnen und Kassenärzte Serie • Teil 4 Der ganz normale Praxiswahnsinn PRAKTISCH TÄGLICH Von Ulrike Stelzl Mamps und Musern Heute war ein laaaanger Arbeitstag. Gerade ist der letzte Pa- tient zum Türl raus. Ein paar Nähte waren zu entfernen. Hab ich gemacht. Danach habe ich den „Stitch cutter“ weggelegt und die Verbandschere in den Nadelcontainer geworfen. Mei- ne Assistentin beruhigt mich. Sie würde in der Früh immer wieder einmal versehentlich die Maresi in den Zuckerpot gießen statt in den Kaffee. Ich solle mir keine allzu großen Sorgen ob meiner Verwirrung machen. Also pople ich möglichst unbesorgt und sehr geduldig die Schere mit Hilfe von zwei Pinzetten wieder heraus. Unglaub- lich, wie schwer sowas wieder herauszukletzeln ist, das doch so leicht reingeplumpst war. Danach kriegen die Instrumente ein schönes Bad in Biguamed und ich setze mich zum Telefon. Ich überlege noch kurz, ob ich vielleicht eine kleine Pause ein- legen soll, einen Kaffee oder etwas Süßes zu mir nehmen, um meine Hirnleistung zu steigern, entscheide mich dann aber dagegen. Der beste aller Ehemänner hat gekocht, also wartet ein Abendessen auf mich. Deshalb werde ich bis dahin schön brav die Futterpause einhalten. Ich gehe die Befundliste durch. Ah, da sind die mit Span- nung erwarteten Tests von Frau K. Die Gute ist Kindergärt- nerin und will auf Nummer sicher gehen, was Masern etc. betrifft. Kann ich gut verstehen, ich habe ja auch bei uns allen Antikörper bestimmt. Naja, jedenfalls rufe ich sie an mit den Worten: „Guten Abend, Dr. Stelzl da. Ich wollte Ih- nen nur sagen, dass Sie gegen Mamps und Musern geschützt sind.“ Sie versteht es trotzdem und freut sich, dass sie nicht nachimpfen muss. Als nächstes ist Herr A. dran. Die RASTs sind zurück. „Schö- nen guten Abend, Herr A. Ich habe hier Ihre Nüsse.“ Ein Kichern am anderen Ende der Leitung lässt mich rot anlaufen. Glücklicherweise sieht das keiner. Noch dazu, wo der Arme ein Hoden Ca hatte, also gar keine Nüsse im Plural … Ich versuche also wieder aus dem Fettfass herauszupaddeln. „Wissen Sie was, streichen Sie den Anruf, ich melde mich gleich noch einmal mit einem neuerlichen Versuch.“ Als ich auflege, kichert er immer noch. Dr. Ulrike Stelzl ist niedergelassene Ärztin für Allgemein­ medizin. Mehr von ihr gibt es im Buch „Hallo Doc! 2 Der ganz normale Praxiswahnsinn“ (erhältlich bei Amazon).

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