AERZTE Steiermark | Juni 2019

ÆRZTE Steiermark  || 06|2019 17 ARZT IM BESONDEREN DIENST wart im Burgenland. „Diens- tag habe ich meinen Ambu- lanztag und mittwochs habe ich den ganzen Tag einen OP für mich.“ Grohmann ist der einzige öffentlich angestellte plastische Chirurg im Bur- genland – seine Termine sind auf Monate hin ausgebucht. Zwischen Ästhetik und Armut In seine Privatordination kommen vorwiegend Men- schen, die an einem natür- lichen Ergebnis interessiert sind. Denn Grohmanns äs- thetische Ansprüche an sei- ne Arbeit sind hoch. Dafür ist er auch bereit, Stunden im OP zu stehen, zu tüfteln und schließlich Schicht um Schicht mit größter Sorgfalt zu nähen, bis er mit dem Resultat zufrieden ist. Dass die ästhetische Chirurgie vorwiegend elektiv arbeitet und nach Perfektion strebt, kommt seinem Naturell ent- gegen. Die Parallele zwischen seinen beiden Talenten – der Chirurgie und dem Surfen – sieht er folglich auch darin, „dass man in beiden Bereichen viel Zeit investieren muss, um wirklich gut zu werden“. Seine Expertise stellt Martin Grohmann aber auch ehren- amtlich zur Verfügung. Ingo Plötzeneder, ein ehemaliger Kollege aus Feldkirch, hat ihn auf das spendenfinanzierte Projekt smile4 in Madagaskar aufmerksam gemacht, das un- ter anderem die medizinische Versorgung der bitterarmen Bevölkerung unterstützt. Grohmann übernimmt dort im Krankenhaus von Tulear, ohne verlässliche Stromver- sorgung und ohne Fließwas- ser, Fälle von Tumorchirurgie ebenso wie die Operation von Lippen-Gaumen-Spalten und die Versorgung von Ver- brennungsopfern. Denn in dieser Region wird noch über offenem Feuer gekocht. Adrenalinkick Frontloop Für das einfache Leben wäh- rend der Madagaskar-Einsät- ze – heuer wird Grohmann eine Pause einlegen, um im Burgenland richtig Fuß zu fassen – sind die Herbstwo- chen in La Coruña eine gute Vorbereitung. So asketisch die materielle Grundausstattung auch sein mag, die Martin Grohmann zur Verfügung steht: Das Surferlebnis ist der pure Luxus. Je nach Wetter- lage verbringt er Zeit beim Windsurfen oder Wellenrei- ten. Grohmann beherrscht auch den „Heiligen Gral des Windsurfens“, den Frontloop (eine Art Rolle mitsamt Surf- brett und Segel). „Zu dem muss man sich schon über- winden – aber er gibt mir immer noch einen Adrenalin- kick.“ Angst verspürt er keine beim Surfen. „Solange man nicht an Haie denkt, hat man keine Angst. Obwohl manchmal, wenn die Felsen rasant näher kommen …“ Während der Surfer beim Wellenreiten das Brett an einer Fußleine hat und somit immer sozusagen externes Auftriebsmaterial bei sich, wird es beim Wind- surfen gefährlich, sobald man das Board verliert. Dann er- weist sich auch das Surfen als Teamsport. „Man ist ja nie al- lein unterwegs“, betont Groh- mann. „Und die Freunde, die gerade am Strand sind, ziehen einen schon wieder an Land.“ Karriere mitKAGes Alle Stellen für Ärztinnen/Ärzte und andere Gesundheitsberufe in den steirischen LKH. www1.kages.at/jobs-bildung/unser-angebot KAGes-Jobportal 2018.indd 1 13.12.2017 13:22:33 „Solange man nicht an Haie denkt, hat man keine Angst. Martin Grohmann

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