AERZTE Steiermark | Juni 2019

ÆRZTE Steiermark  || 06|2019 35 WIRTSCHAFT & ERFOLG Illus/Fotos: Adobe Photostock, beigestellt Rat und D@ten : Die EDV-Kolumne NEU: EDV-System für den Ärzte­ notdienst Der Ärztenotdienst in Graz wurde mit einem EDV-Gesamt- system ausgestattet und läuft seit 3.6.2019 im Echtbetrieb. Am 24.5.2019 w ur de das Arzt- programm im Rahmen einer Veranstaltung in der Ärztekam- mer vorgestellt und geschult. Die Schwerpunkte dieser Soft- ware-Anwendung sind: einfaches Erfassen der PatientI­ nnen-Stammdaten mit Hilfe des ECARD-Systems, wobei wichtige Daten wie (u. a.) Krankenkasse, Rezept- und Kostenanteilsbefreiung stän- dig aktualisiert werden. Die einzelnen Eintragungsarten unterstützen AnwenderInnen beim Ausfüllen des ärztlichen Behandlungsscheines, bei der Rezepterstellung und beim Er- fassen des Transportantrages. Wichtige Informationen, wie z. B. Cave- und Risikoinforma- tionen, Anamnesedaten sowie allgemeine Bemerkungen blei- ben gespeichert und sind in der Patientenkartei übersichtlich angeordnet. „Sign-Pads“ für die Unterzeich- nung der Datenschutzgrund- verordnung und ein eventuell situatives „eMed-Optout“ sol- len den administrativen Auf- wand möglichst gering halten. Alwin Günzberg ist Geschäfts- führer der ALAG GmbH. Alwin Günzberg nen, schlägt sich das in nied- rigen Absatzzahlen nieder. „Nur Gutes gehört“ Das Gros der niedergelas- senen ÄrztInnen orientiert sich zusätzlich stark daran, welche Erfahrungen Kolleg­ Innen mit dem Gerät ge- macht haben – sie dürfen über das betreffende Gerät keinen Fehler gehört haben. Das Risiko von Investitionen in neue Medizintechnikpro- dukte muss für sie minimal sein, der Nutzen muss sich nachrechnen lassen und der Hersteller auf dem Markt etabliert sein. Und es soll ein möglichst langer Lebenszy- klus zu erwarten sein. Dem widerspricht allerdings die Statistik: Laut Wikipe- dia generieren die deutschen Hersteller 50 Prozent ihres Umsatzes mit Medizinpro- dukten, die am Markt einen L e b e n s z y k l u s von weniger als zwei Jahren ha- ben. Bestätigen lässt sich diese Angabe nicht. In der Ordination soll das neue Gerät möglichst mit den Bauelementen und Syste- men der altgedienten Geräte kompatibel sein. Das funk- tioniert zunehmend besser, weil moderne Medizintechnik Normen, die für alle gelten, erfüllen muss. Immer stär- ker gefordert wird die Ver- netzung. Die Daten aus der Pulsmessung der Smartwatch sollen an andere Geräte über- tragen werden. Die Ärztin/der Arzt will die Daten auswerten, in einer Statistik darstellen und in der Cloud speichern. Technisch ist das machbar, doch wie steht es mit der Sicherheit der Vernetzung z. B. in einem Krankenhaus? IT-ExpertInnen haben hier Sicherheitsbedenken, Daten- verluste können ebenso ein- treten wie unerlaubter Zugriff oder gar ein Hacker-Angriff. Die organisatorischen Fragen bremsen die sinnvolle Vernet- zung von Geräten ein. Worüber der TÜV-Aus­ tria Medizintechnik wacht Normen mussten schon bei der Herstellung der Geräte implementiert werden. Dass Letztere einwandfrei und zu- verlässig funktionieren, darü- ber wacht der TÜV AUSTRIA Medizintechnik im Zuge der so genannten „Sicherheits- technischen Prüfung“. Diese beruht auf dem Medizinpro- duktegesetz (MPG) und der Medizinproduktebetreiber- verordnung (MPBV) und ist in regelmäßigen Abständen zwischen 12 und 36 Monaten, je nach Geräteart, durchzu- führen. „Die Geräte werden auf elek- trische Sicherheit sowie ord- nungsgemäße Funktion von z. B. Warneinrichtungen, Ausgangsleistungen, Parame- teranzeigen etc. überprüft“, so der TÜV AUSTRIA. Die Aufgaben des Prüftechnikers sind vielfältig. Sie reichen von der Kalibrierung medizi- nischer Geräte, der Prüfung medizinischer Gasanlagen, einer gravimetrischen Mes- sung über die Hygieneprü- fung an Steckbeckenspülern und die Konstanzprüfung von Röntgenapparaten bis zu Gutachten und Vorfallunter- suchungen. Link: www.tuv.at/loesungen/ life-training-certification/me- dizintechnik/ Das Marketing für Medizintechnik- Produkte wird im- mer lauter. Das ist auch für Ärztinnen und Ärzte als Ziel- gruppe eine große Herausforderung.

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