AERZTE Steiermark | Juli/August 2019

Ærzte Steiermark  || 07/08|2019 13 Cover Anzeige Anstellung von Ärzten in Ordi- nationen und Gruppenpraxen ´´ Die steuer- und SV-rechtliche Einstu- fung von Ärzten, die in Ordinationen oder Gruppenpraxen mitarbeiten, birgt Unsicherheiten. Bei Prüfungen der lohnabhängigen Steuern/Abgaben wur- den immer wieder Dienstverhältnisse unterstellt. Die Folge: Nachzahlungen bei Lohnsteuer und Lohnnebenkosten. Nun ist aber die Anstellung von Ärzten im Rahmen eines echten Dienstverhält- nisses unter bestimmten Vorausset- zungen möglich. In Einzelordinationen dürfen nun maximal zwei Ärzte mit gesamt max. 40 Stunden/Woche angestellt werden, in Gruppenpraxen maximal vier Ärzte mit gesamt max. 80 Stunden/Woche. Die Anstellung darf nur im Fachgebiet der Einzelor- dination bzw. des Gesellschafters der Gruppenpraxis erfolgen. Kassenärzte oder Kassengruppenpraxen dürfen Ärzte nur anstellen, wenn die Kasse zustimmt. Für die Bezahlung der bei ngl. Ärzten bzw. Gruppenpraxen an- gestellten Ärzte soll ein Kollektivvertrag abgeschlossen werden. Bei der An- stellung von zusätzlichen Ärzten in der Ordination bzw. Gruppenpraxis wird vorausgesetzt, dass der Ordinationsin- haber bzw. die Gesellschafter weiterhin überwiegend selbst in der Ordination tätig sind. Bei der Anstellung handelt es sich also nicht um eine Vertretung des Ordinationsinhabers, sondern es soll durch die zusätzliche Anstellung von Berufskollegen zu einer Ausweitung des Leistungsvolumens der Ordination, aber auch zu einer Entlastung des Ordinationsinhabers kommen. mark fällt mit 83,6 Prozent etwas ab. Nur bei 73,5 Prozent liegt sie in der westlichen Obersteiermark, etwas hö- her mit 75,2 Prozent ist sie im Nied- rigimpfcluster in der Oststeiermark. Der Unterschied zwischen dem Cluster mit der höchsten und der niedrigsten Impfbeteiligung beträgt also 14 Pro- zentpunkte. Dieser erhebliche Unter- schied zeigt schon, dass die zentral ge- steuerte umfassende und zielgerichtete Information nicht alles erklärt. Denn die ist überall in der Steiermark gleich. Es müssen zusätzlich lokale bzw. regio- nale Faktoren eine Rolle spielen. Aber was sind diese Faktoren? Eine denkbare Erklärung wäre das Alter der Eltern. Die genaue Analyse zeigt aller- dings keine allzu großen Unterschiede. Eine zweite denkbare Erklärung wäre das Alter der Impflinge. Aber auch das unterscheidet sich in Regionen mit hoher und niedriger Impfbeteiligung nicht allzu sehr. Einige mögliche Erklä- rungen sind nur bedingt messbar, etwa der Bildungsgrad der Eltern. Bekannt ist aus der Impfdatenbank heraus nur ein allfällig vorhandener akademischer Titel. Ist es der Urbanitätsgrad? Auch bleibt die Studie vorsichtig. Denn auch in Grazer Bezirken ist die Impfquote nicht immer gut. Eine ernsthafte Erklärung ist die Ver- fügbarkeit von impfenden Kinderfach- ärztInnen. Auch sie hat ihre Lücken, denn in Graz ist die Impfbeteiligung auch in „privilegierten“ Bezirken teil- weise unterdurchschnittlich. Ein Er- klärungsmuster in Richtung der Rele- vanz einer hinlänglichen Anzahl von KinderfachärztInnen liefert aber die westliche Obersteiermark, wo es we- nige gibt. Dort ist auch die Impfquote niedriger als in der östlichen Oberstei- ermark. Und: In der westlichen Ober- steiermark ist die Impfquote vor allem im Vorschulalter niedrig, also in dem Alter, in dem es keine behördlichen Impfungen gibt. Bei den Schulimp- fungen ist die Beteiligung dort teils sogar überdurchschnittlich. Im Wechselbad des öffentlichen Impfwesens Im Jahr 2006 gab es mehr als 43.000 behördliche Schulimpfungen, im Jahr 2011 waren es nur knapp 3.300. Eine gute Erklärung liefert ein „Aufklä- rungspflicht-Urteil“, das in einigen 37.642 43.517 37.066 30.312 20.460 11.530 3.278 18.997 20.593 18.831 24.845 18.981 21.703 20.090 - 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 30.000 35.000 40.000 45.000 50.000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Impfdatum Rückgangdurch Impfplanänderungen (z.B.MMR)u.a. Einbruchwg.Gerichtsurteil HPV: Jg.2005–2006 MEC4: Jg.2004–2005 dt: Jg.2004–2006 Behördliche Gratisimpfungen im Schulalter in der Steiermark ( inkl. Graz) nach Impfjahr Wegen des „Auf- klärungs-Impfur- teils“ brach 2011 das behördliche Impfen in der Steiermark ein. Danach stieg es rasch wieder an. Grafik: WAVM/Conclusio

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=