AERZTE Steiermark | Juli/August 2019

26 Ærzte Steiermark  || 07/08|2019 Qualitätssicherung die LKHs Feldbach-Fürsten- feld und Wagna und am LKH Deutschlandsberg die Gynäko- logische und die Chirurgische Abteilung. Die PathologInnen des Teams sind auch in den Tumorboards präsent und füh- ren einmal pro Woche am LKH Feldbach intraoperative Gefrierschnitte vor Ort durch. Nicht nur unmittelbar behan- delnde Ärztinnen und Ärzte, sondern auch die Patientinnen und Patienten profitieren von Transparenz und Effizienz, denn gemäß dem Instituts- motto stehen die PatientInnen im Zentrum: Für sie sollen Be- funde möglichst rasch und in hoher Qualität erstellt werden. „Unsere Einsender sind mit der Arbeit des gesamten Teams hochzufrieden und deshalb bleiben sie uns seit vielen Jahren treu“, merkt Lax an. Das Risikomanagement der KAGes hat man in das ISO- System integriert und erzielt damit eine Win-win-Situation, von der auch der Spitalserhal- ter Nutzen zieht. Kunden kontrollieren mit Die Kunden beteiligen sich zum Teil an den jährlichen Überwachungsaudits und den Wiederholungsaudits für die alle drei Jahre fällige Rezer- tifizierung. „Das Audit wird immer von zwei Personen durchgeführt, von einer Art Prozessingenieur und einer sach- und fachkundigen Per- son“, erläutert Lax. Pathologen werden in der Regel aus ande- ren Bundesländern hinzuge- zogen, aber die übrigen Sach- kundigen wählt man – auf Vorschlag der Pathologie Graz II – aus dem realen Kunden- pool. Im Rahmen des Audits werden Verbesserungsvor- schläge gemacht, und auch die Optimierung der Fehlerkultur zählt zu den Zielen. „Wir sind allerdings froh, dass wir bei den unerwünschten Ereignis- sen im Bereich von nur ein bis zwei Promille liegen“, betont Lax. Zentrale Pathologie wäre ein „Rückschritt“ Die enge Zusammenarbeit mit den genannten Spitälern erfor- dert Expertise auf zahlreichen Spezialgebieten. Spezialisiert ist das Institut auf Gynäkolo- gische Pathologie, Mammapa- thologie, Endokrine Patho- logie (insbesondere Erkran- kungen der Schilddrüse), Gas- trointestinale Pathologie und Lungentumoren einschließ- lich der entsprechenden zyto- logischen Untersuchungen. Als Vertreter des Faches kann Sigurd Lax einer einzigen zen- tralen Pathologie für die Stei- ermark nichts abgewinnen: „Das wäre ein Rückschritt in die 70er-Jahre des vorigen Jahrhunderts; zu unübersicht- lich und schwer zu adminis­ trieren.“ Mit den jetzigen drei Standorten ist die Steiermark gut aufgestellt und hat weniger Institute als flächen- und ein- wohnermäßig vergleichbare Bundesländer. „Diese Insti- tute haben bezüglich ihrer Einsendungen bereits eine kritische Größe. Wichtig ist auch, dass jedes Institut durch einen zuständigen Primarius vor Ort geleitet wird. Damit ist gewährleistet, dass Ent- scheidungen rasch getroffen werden, Prozesse effizient ab- laufen und laufend Innovation erfolgt. Auch für junge Kolle- ginnen und Kollegen in Aus- bildung wird ein innovatives und kompaktes Institut eine attraktive Ausbildungsstätte darstellen, Interesse an der Pa- thologie erwecken und somit ist für Nachwuchs gesorgt.“ Für die zukünftige Entwick- lung des Institutes gibt es unterschiedliche Ansätze, aber keine klare Richtungsent- scheidung. Aus der fachlichen Perspektive ist laut Lax ein Mehr an Ressourcen drin- gend erforderlich, nicht zuletzt aufgrund der dynamischen Entwicklung der Klinischen Pathologie und Molekularpa- thologie. Und ohne moderne Molekularpathologie gibt es keine zeitgemäße Krebsdia- gnostik. Lax selbst hat mit seinem Team den nächsten Schritt für ein verbessertes Qualitätsma- nagement schon im Visier und möchte dabei mit dem Institut wieder zu den Pionieren zäh- len: die bis 2022 europaweit vorgesehene Akkreditierung von Pathologieinstituten – in Österreich nach ISO 15189 – in naher Zukunft umsetzen, mit Unterstützung der An- staltsleitung. „Eine einzige zentrale Pathologie für die Steiermark wäre ein Rückschritt in die 70er-Jahre des vorigen Jahrhunderts; zu unübersichtlich und schwer zu administrieren.“ Sigurd Lax

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