AERZTE Steiermark | Juli/August 2019

36 Ærzte Steiermark  || 07/08|2019 MEDIA BASED MEDICINE Spracherkennung für Babyweinen ForscherInnen des Digital Signal Processing Laboratory der Northern Illinois University nutzten einen Algorith- mus zur automatischen Spracherkennung, um normales von krankheitsanzeigendem Babyweinen zu unterscheiden. Obwohl Unmutsäußerungen von Säuglingen sehr indivi- duell sind, enthalten sie demnach ausreichend Gemein- samkeiten, aus denen die Kerninformation ableitbar ist. Quelle: www.pressetext.com , 6. Juni 2019 Täglich bekommen PatientInnen von den Medien neue „Sensationen“ aus der Welt der Medizin aufge- tischt: Frisch publiziert Proteomic analysis of vocal fold fibroblasts exposed to cigarette smoke extract: Exploring the pathophysiology of Reinke‘s edema. Gugatschka, M; Darnhofer, B; Grossmann, T; Schittmayer- Schantl, M; Hortobagyi, D; Kirsch, A; Karpf, E; Brcic, L; Birner-Gruenberger, R; Karbiener, M. Mol Cell Proteomics. 2019; [OPEN ACCESS] https://forschung.medunigraz.at/fodok/pub?id=31123107 Forscherinnen und Forscher der Grazer Medizinischen Universität publizieren regelmäßig in internationalen Journalen. Wir bringen jeden Monat aktuelle Beispiele. Nach einem Audit vor Ort wurde dem ECMM Excellence Center der Med Uni Graz nun der höchstmögliche Diamond Status verliehen, womit es zu den weltweit nur acht ausge- zeichneten Zentren für myko- logische Forschung zählt. „Unsere Gruppe arbeitet interdisziplinär, sowohl im patientennahen Bereich am LKH-Univ. Klinikum Graz, als auch an anderen Univer- sitäten in Graz und hat zahl- reiche nationale und interna- tionale Kooperationspartner“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Robert Krause, Leiter der Sektion Infektiologie und Tropenme- dizin an der Med Uni Graz. Die Kerngruppe des ECMM Excellence Centers besteht aus der Sektion für Infektiologie und Tropenmedizin und dem Klinischen Institut für Medi- zinische und Chemische La- bordiagnostik (KIMCL) sowie den MUG-Instituten für Pa- thologie und Hygiene, Mikro- biologie und Umweltmedizin. Kürzlich erschienene Diagno- se- und Behandlungsleitli- nien wurden maßgeblich von Grazer Forschungsergebnis- sen beeinflusst (z. B. Verwen- dung des Aspergillus Lateral Flow Test). Dabei arbeiten die Forschungsgruppen Hand in Hand: Die Pathologie liefert den Pilznachweis im Gewebe, während das Institut für Hygi- ene und Mikrobiologie an der Resistenztestung und Identifi- kation von Pilzen arbeitet. Am KIMCL wurden Pilzantigen- tests optimiert. In der Sektion für Infektiologie wurden die Biomarker Galak- tomannan und der Aspergillus Lateral Flow Test erforscht. „In einer rezent erschienenen systemischen Übersichtsarbeit der renommierten Cochrane Collaboration stammt ein Viertel der darin erwähnten wissenschaftlichen Arbeiten über den Galaktomannan-Test aus Graz“, betont Priv.-Doz. DDr. Jürgen Prattes von der Sektion Infektiologie und Tro- penmedizin. Pilzforschung wird weiters im Zentrum für Mikrobiomforschung und im Forschungsnetzwerk BioTech- Med-Graz durchgeführt. Zielgerichtete Diagnosetools Die Entwicklung neuer Dia- gnosetools ist das erklärte Ziel. „Eine frühe Diagnose und damit verbunden eine frühe Pilztherapie sind essentiell für den Behandlungserfolg“, so Krause. Da Pilztherapien aber auch Nebenwirkungen haben können, ist eine zielgerichtete Therapiestrategie sehr wichtig. Während bei manchen im- mungeschwächten Patienten eine Pilzprophylaxe einen Vorteil bringt, ist sie auf der Intensivstation nicht ange- zeigt. „Die wissenschaftliche und klinische Zusammenarbeit der letzten Jahre hat dazu geführt, dass wir unseren Patienten mit Pilzinfektionen nun die bestmögliche Diagnostik und Therapie anbieten können“, schließen Prattes und Krause. Weitere Informationen: Univ.-Prof. Dr. Robert Krause Sektion Infektiologie und Tro- penmedizin, Universitätskli- nik für Innere Medizin Me- dizinische Universität Graz Tel.: +43 316 385 81796 robert. krause@medunigraz.at Pilzforschungszentrum an der Med Uni Graz international ausgezeichnet Als eines von weltweit nur acht Zentren wurde eine MUG- Kooperation mit dem Diamond Certificate der European Con­ federation of Medical Mycology (ECMM) ausgezeichnet. Univ.-Prof. Dr. Robert Krause forschung steiermark Fotos: Wiesner, Creativ Collection

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