AERZTE Steiermark | Juli/August 2019

38 Ærzte Steiermark  || 07/08|2019 Praxis Foto: David Darmann/Rotes Kreuz Steiermark Feenstra: Als Rotkreuz-Chefarzt unterwegs zu neuen Ufern Hofrat Dr. Odo Feenstra, steirischer Landessani­ tätsdirektor im Ruhe­ stand, hat kürzlich beim steirischen Roten Kreuz die Funktion des Landes-Chefarztes übernommen. Ver­ bunden ist er der Or­ ganisation schon seit Studientagen. Anfang Juni präsentierte das Rote Kreuz Steiermark sein neues Präsidium, und damit auch den neuen Landeschef- arzt Odo Feenstra. Der erst mit April dieses Jahres als Landessanitätsdirektor in den Ruhestand getretene Hofrat übernahm die Funktion vom Notfallmediziner Berthold Petutschnigg, der sie in den fünf Jahren zuvor innegehabt hatte. Odo Feenstra wurde am 20. Oktober 1955 im marokka- nischen Agadir geboren, lebt aber bereits seit seiner Ju- gendzeit in der Steiermark. Nach dem Medizinstudium in Graz und Wien arbeitete er als Universitätsassistent der Karl-Franzens-Universität in den Bereichen Hygiene, In- nere Medizin und Gerichts- medizin. Er ergänzte sein Fachwissen durch Auslands­ aufenthalte in Deutschland, Großbritannien und Kalifor- nien. Gut 20 Jahre Landessanitätsdirektor Im Jahr 1991 wurde Feenstra zum Umweltmediziner des Landes Kärnten bestellt, be- vor er 1998 in die Steiermark zurückkehrte, um die Funk- tion des Landessanitätsdirek- tors zu übernehmen. Diese übte er dann mehr als 20 Jahre lang bis zu seiner Pen- sionierung Ende März dieses Jahres aus. Parallel dazu war er ein Jahrzehnt lang Mitglied der Strafvollzugskommission des Justizministeriums und wid- mete sich in dieser Funktion dem Gesundheitszustand von Inhaftierten beziehungsweise den Aufenthaltsbedingungen im Gefängnis. Sechs Jahre lang saß er im Menschenrechtsbeirat des Innenministeriums; eben- so lang war er Mitglied der Menschenrechtskommission der Volksanwaltschaft. In den beiden letztgenannten Funk- tionen kooperierte er bereits eng mit dem Roten Kreuz und auch in seiner Zeit in der Landessanitätsdirektion gab es Berührungspunkte: etwa im Rahmen der Kosovo- Flüchtlingsaktion oder wenn es darum ging, Vorkehrungen gegen eine Pandemie zu tref- fen. Seinen ersten intensiven Kontakt mit dem Roten Kreuz hatte Feenstra jedoch bereits während der Studienzeit, als Ehrenamtlicher im Rettungs- dienst Graz-Stadt, in der „Samstagsgruppe“. Vater des Hitzeschutzplans Gerade dieser Tage profitie- ren viele Österreicherinnen und Österreicher – ohne sich dessen bewusst zu sein – von Feenstras geleisteter Arbeit: „Von mir stammt der Hitze- schutzplan, den ich zunächst für die Steiermark entwickelt habe, der aber rasch vom Land Kärnten und schließlich bun- desweit übernommen wur- de“, erzählt Feenstra, wäh- rend die Außentemperaturen seit Tagen die 30-Grad-Marke überschritten haben. Dieser Hitzeschutzplan trat in der Steiermark mit Mai 2011 in Kraft und enthält Pläne und Maßnahmen zur Vorberei- tung der Bevölkerung auf Hit- zebelastungstage, aber auch Ablaufpläne zum effektiven Handeln des Öffentlichen Ge- sundheitswesens bei Hitzewel- len; Vorsichtsmaßnahmen für Altersheime, Spitäler und Kin- derbetreuungseinrichtungen sowie eine erhöhte Bereitschaft von Blaulichtorganisationen. Feenstra lebt „seit ewig“, wie er es ausdrückt, in Gratwein. Er ist verheiratet, Vater eines Sohnes und mittlerweile auch Großvater einer Enkelin. In seiner Freizeit reist er ger- ne und ist ein passionierter Segler – und nun als Landes­ chefarzt unterwegs zu neuen Ufern. Das neue Präsidium des steiri­ schen RK-Landesverbandes: (v. l.) VizepräsidentInnen Werner Strauß, Komm.Rat Dr. Jürgen Siegert, Andrea Leodolter, Präsident Mag. Dr. Werner Weinhofer, Vizepräs. MMag. Silvia Dimitriadis, MBA, und der neue Landeschefarzt Hofrat Dr. Odo Feenstra.

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