AERZTE Steiermark | Juli/August 2019
Cover Foto: AdobeStock empfehlungen früherer Jahre noch lange nachwirken. Beim Geburtenjahrgang 2013 liegt der Höhepunkt des Impfens im 24. Lebensmonat, obwohl die zweite Teilimpfung schon zwei Jahre zuvor zu einem früheren Zeitpunkt empfoh- len worden war, nämlich (frü- hestens) 4 Wochen nach der ersten Teilimpfung im 11. Lebensmonat. Sehr viele Imp- fungen finden also außerhalb des empfohlenen Termins statt. Um eine gesamtheit- liche Sicht auf die Impfbetei- ligung sicherzustellen, ist es also notwendig, nicht nur das enge Zeitfenster des aktuell empfohlenen Termins zu be- rücksichtigen. Weil die aber berufstätig ist, organisieren die Großeltern die ärztliche Betreuung. Das Kind wird also am Wohnsitz der Großeltern und nicht der Mutter geimpft. Eine zweite Ursache für Un- genauigkeiten ist der Impfter- min. Für jede Kinderimpfung gibt es empfohlene Impfter- mine. Was bedeutet es, wenn zu einem bestimmten Zeit- punkt empirisch festgestellt wird, dass eine Person eine bestimmte Impfung nicht absolviert hat? Impftermine sind nicht in Stein gemeißelt, Empfehlungen ändern sich. Bei der 2. Teilimpfung MMR zeigt die Statistik, dass Impf- Alle diese statistischen Klip- pen und noch weitere wurden in der Studie „Regionale Un- terschiede des Impfverhaltens in der Steiermark“ berück- sichtigt und soweit möglich umschifft. 3 Hochimpfcluster und 2 Niedrigimpfcluster Die Auswertung der gut 156.000 Datensätze ergibt 3 „Hochimpfcluster“ und 2 „Niedrigimpfcluster“, also 3 Regionen mit einer im Ver- gleich zur gesamten Steier- mark überdurchschnittlichen und 2 mit einer unterdurch- schnittlichen Impf betei- ligung. Wobei „hoch“ und „niedrig“ nicht für alle rele- Ærzte Steiermark || 07/08|2019 9 Impfverhaltens pfungen
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