AERZTE Steiermark | September 2019
ÆRZTE Steiermark || 09|2019 21 Grafik: Europäische Wertestudie/Universität Wien EUROPÄISCHE WERTESTUDIE men: von 37 Prozent im Jahr 1990 auf 46 in der aktuellen Studie. Massiv zugenommen hat auch die Bedeutung des Lebensfeldes „Freunde und Bekannte“ (1990: 35 Prozent, 2018: 61 Prozent). Nichts ge- ändert hat sich an der hohen Wertschätzung für das Le- bensfeld „Familie“: Sie liegt bei 87 Prozent, 1990 waren es aber auch schon 85. Abgefragt wurde auch das Vertrauen in Institutionen. Ganz vorne steht die Poli- zei, der 87 Prozent vertrauen. Danach kommt aber schon das Gesundheitswesen mit 83 Prozent. An dritter Stelle folgt das Sozialversicherungs- system. Dem vertrauen 74 Prozent, etwas mehr als dem Rechtssystem, das auf 72 Pro- zent kommt. Ganz hinten liegen Presse und Zeitungs- wesen mit 30 Prozent, die politischen Parteien mit 27 und die sozialen Medien (20 Prozent). Weniger erfreulich als die Spitzenposition für das Ge- sundheitswesen ist die Ent- wicklung der Werte: 1990 noch nicht abgefragt, kamen sie 1999 auf den Rekord von 86 Prozent, um 2008 auf 73 Prozent abzusacken und jetzt wieder die 80-Prozent-Marke zu durchbrechen. Deutlich abgenommen hat über die Jahrzehnte die Be- deutung der Religion: 1990 war sie für 24 Prozent ein zentrales Lebensfeld, 2018 nur mehr für 16 Prozent. Den- noch glauben viele Menschen: 53 Prozent an ein Leben nach dem Tod und 29 Prozent an eine Wiedergeburt. In beiden Fällen waren es früher weni- ger, die das geglaubt haben. Entgegen der verbreiteten Meinung bleiben die Werte für die Politik – wenn auch auf niedrigem Niveau – stabil: Seit 1999 ist sie für 10 Prozent konstant ein zentrales Le- bensfeld, 1990 war sie das nur für 7 Prozent. Im Gegensatz zu häufigen an- derslautenden Behauptungen ist die Lebenszufriedenheit sehr hoch. Unzufrieden sind 2018 nur 3 Prozent, in den frü- heren Untersuchungen waren es sogar etwas mehr. Gleich- zeitig steigt auch die Zahl der wirklich Zufriedenen (8 bis 10 auf einer zehnstufigen Skala: nämlich von 65 Prozent im Jahr 1990 auf 71 Prozent im Jahr 2018. Masern sind sehr ansteckend. Auch für Healthcareworker. Ohne Impfung erkranken 95 von 100 Menschen. Bei 10 von 100 Masern-Fällen ist mit schweren Folgeerkrankungen zu rechnen. Die Masern-Impfung schützt. Verlässlich. Bitte denken Sie an Ihren Impfschutz – und an den Ihrer MitarbeiterInnen! Gratis für Menschen jeden Alters! Fotolia Masern_inserat_mut_arzt_A4_hoch.indd 1 07.06.2017 08:06:05 Alle Ergebnisse gibt es im Buch „Quo vadis Österreich?“ von Julian Aichholzer, Sanja Hajdinjak, Christian Friesl und Sylvia Kritzinger. Die wesentlichen Daten der Studie findet man auch auf der Projekt-Website. www.werteforschung.at Zentrale Lebensfelder Angaben in Prozent, jeweils „sehr wichtig“, vierstufige Skala Quelle: EVS 1990-2018 3 10 16 46 48 61 87 10 19 44 54 55 79 10 20 39 66 44 89 7 24 37 62 35 85 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Politik Religion Freizeit Arbeit Freunde und Bekannte Familie 1990 1999 2008 2018 Wertestudie: Die Bedeutung der Ar- beit hat abgenom- men, die der Frei- zeit ist gestiegen.
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