AERZTE Steiermark | Oktober 2019
ÆRZTE Steiermark || 10|2019 59 NIEDERGELASSENE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE Fotos: Schiffer, Stelzl Bei Laborleistungen im Zusammenhang mit einer Vorsorgeuntersuchung (Blutzucker quantitativ, Gesamtcholesterin, HDL- Cholesterin, Gamma GT, Triglyceride, rotes Blutbild bei Frauen) ist auch bei den Kleinen Kassen wie bei der STGKK eine Bestimmung über Eigenlabor bzw. Laborgemeinschaften möglich, da diese Leistungen im Gesamtpaket der Vorsorgeuntersuchung enthalten sind. WICHTIGER TIPP fall im Quartal 70 Punkte mit einem Punktewert von € 0,1643, 20 Punkte mit einem Punktewert von € 0,0821 und jeder weitere Punkt mit einem Punktewert von € 0,0455 be- rechnet werden. Die Summe aller mit € 0,1643 honorier- baren Punkte ergibt sich aus der Multiplikation der An- zahl der Behandlungsfälle mit jeweils 70, aller mit € 0,0821 honorierbaren Punkte aus der Multiplikation mit jeweils 20. ad 3 FachärztInnen für medizi- nisch-chemische Labormedizin (Pos. 700 bis 892) Ein eigener Katalog steht auch den Fachärzten für Labor- medizin zur Verfügung. Die Honorierung erfolgt nach Einzelleistungen mit Einzel- tarifen. Das Honorar für den ein- zelnen Vertragsfacharzt für Labormedizin wird nach fol- genden Grundsätzen berech- net: Die Laborleistungen wer- den bis zu einer bestimmten Honorarsumme mit den im Tarifverzeichnis enthaltenen Honorarsätzen vergütet. Da- nach erfolgt eine degressive Honorierung in der Höhe von 30 % und 15 % der Tarifansät- ze. Alle Details dazu gibt es in der Honorarordnung unter Abschnitt V/C. In der nächsten Ausgabe von AERZTE Steiermark werden wir ausführlich die Erbrin- gung und Verrechnung von Vorsorgeuntersuchungen be- handeln. Die Honorarordnung der steirischen §2-Kassen fin- den Sie unter: www.aekstmk. or.at/539 ). R ückfragen bitte an: ngl.aerzte@aekstmk.or.at Der ganz normale Praxiswahnsinn PRAKTISCH TÄGLICH Von Ulrike Stelzl Meine Bitte an die gute Fee Der Sommerurlaub ist schon so lange her, dass er kaum mehr wahr erscheint und doch wirkt er nach. Beneidenswert!, werden Sie denken. Ich rede aber nicht von gebräunter Haut und von Sand in den Flipflops. Und ich meine auch nicht das glückselig entspannte Lächeln auf meinem Gesicht. Nein, ich spreche von den eher unangenehmen Nachwirkungen, die drei nicht daheim gewesene Wochen in meinem Leben zwangsläufig hinter sich herziehen. Die Ordination läuft schon wieder auf Hochtouren. Wir sind sozusagen direkt vom Sonnenstich über die Erkältungswelle gesurft und in der Winterdepression gelandet. Da ist alles gut organisiert und wird sofort ohne Aufschub professionell erledigt. Wo also liegt das Problem? Es steht zwar der Betrieb im Urlaub still, aber die Arbeit hin- ter den Kulissen schläft nicht. Das Finanzamt will Meldungen und Beiträge. Rechnungen müssen eingezahlt und die Buch- haltung erledigt werden. Ordinationsbedarf geht aus und da- mit alles Wichtige im Notfall vorhanden ist, will es rechtzeitig nachbestellt und das Abgelaufene fachgerecht entsorgt wer- den. Kolumnen gehören verfasst und Fortbildungen besucht. Und dabei bin ich noch nicht einmal daheim angekommen. Auch im Urlaub wird man nass und dreckig, also wartet Wä- sche, die zusätzlich zur normalen Wäsche gewaschen werden möchte. Vernachlässigte Gartenpflanzen wollen gedüngt und beschnitten werden und mögen es, wenn man zwischendurch liebevoll mit ihnen spricht. Möbel und Fenster sind verstaubt, auch wenn niemand daheim war, Sommerklamotten wollen eingewintert werden und Winterschuhe möchten aus dem Re- gal. Immer nur neue kaufen, weil man keine Zeit hatte, die al- ten zu suchen, ist keine Option. Der Großeinkauf steht an, der Kater muss zum Tierarzt, das Patenkind und die Großtante wollen besucht werden. Und immer noch ist keine Zeit fürs ei- gene Ich dabei. Die Haare hätten ja noch dieses wunderschöne Sommerblond, wenn da nicht die zwei dunklen Zentimeter Nachwuchs wären. Und manchmal frage ich mich, ob sich der Kater deshalb so gerne an meine Beine kuschelt, weil das Fell eines vermeintlichen Artgenossen so gemütlich flauschig ist? Wollen Sie wissen, wovon ich träume? Es sind weder die Ma- lediven, noch ein großes Auto, noch Pretiosen. Ich würde die gute Fee bitten, mir einmal im Monat eine zusätzliche Woche wachsen zu lassen. So für die übriggebliebene „To-do-Liste“ zwischen Sonntag und Montag einfach ein paar Tage aus- sprossen zu lassen. Dr. Ulrike Stelzl ist niedergelassene Ärztin für Allgemein medizin. Mehr von ihr gibt es im Buch „Hallo Doc! 2 Der ganz normale Praxiswahnsinn“ (erhältlich bei Amazon).
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