AERZTE Steiermark | Dezember 2019

10 ÆRZTE Steiermark  || 12|2019 Foto: Adobe Stock, Grafik: OECD/European Observatory on Health Systems and Policies COVER war aber im Jahr 2000 noch schlechter als der Durch- schnittswert in der Europäi­ schen Union, Österreich aber zu den Top-Ländern in Eu- ropa. Beide Länder schnei- den auch bei der vermeid- baren Sterblichkeit sehr gut (besser als der EU-Schnitt) ab und gelten daher als leistungsstark bzw. effektiv. Dennoch bescheinigt die EU beiden Ländern auch Ver- besserungspotenzial – etwa durch die Stärkung der am- bulanten Versorgung. schon zu Beginn des 21. Jahr- hunderts besser. Wobei Slo- wenien laut EU-Report eine höhere Lebenserwartung auf- weist als das vielgelobte Däne- mark oder auch Deutschland. Weitere positive Ähnlich- keiten: Beiden Ländern be- scheinigt die EU einen guten Zugang zur Gesundheitsver- sorgung und einen geringen ungedeckten Bedarf bei der medizinischen Versorgung. Österreich und Slowenien zählen in diesem Bereich STATE OF HEALTH IN THE EU: LÄNDERPROFIL GESUNDHEIT 2017 – ÖSTERREICH Österreich Leistung des Gesundheitssystems . 9 5 Leistung des Gesundheitssystems 5.1 WIRKSAMKEIT Die vermeidbare Sterblichkeit ist im Durchschnitt geringer als in der EU Die vermeidbare Sterblichkeit bezieht sich auf Sterbefälle, die durch rechtzeitige und wirksame medizinische Versorgung (exklusive Präventionsleistungen) hätte verhindert werden können und ist ein Hinweis auf die Wirksamkeit des Gesundheitssystems. Im Jahr 2014 war die vermeidbare Sterblichkeit in Österreich sowohl für Frauen als uch für Männer geringer als in vielen anderen EU-Ländern. Damit lag Österreich aber immer noch hinter Frankreich, Spanien und Italien, die die geringste Sterblichkeit aufwiesen (Abbildung 9). Ischämische Herzkrankheiten machten 39% der 8 300 Sterbefälle aus, die als durch Behandlung vermeidbar angesehen wurden. Andere vermeidbare Sterb fälle entfielen auf Schlaganfall (11,5% des Gesamtwerts), Dickdarmkreb (11,5%) und Brustkrebs (9,5%). Die Qualität der Akutversorgung hat sich verbessert Österreich schneidet bei der Akutversorgung von Patienten, die nach einem Schlaganfall ins Krankenhaus eingewiesen werden, überdurchschnittlich gut ab: Hier überlebt ein prozentual höherer Anteil der Patienten diesen lebensbedrohlichen Zustand als in den meisten anderen EU-Ländern. Andererseits scheint die Leistung bei der Akutversorgung von Patienten mit Herzinfarkt weniger gut zu sein. In diesem Fall liegen die Fatalitätsraten leicht über dem EU-Durchschnitt – auch wenn im letzten Jahrzehnt erhebliche Fortschritte erzielt wurden (Abbildung 10). Quelle: Eurostat-Datenbank (die Daten beziehen sich auf 2014). Abbildung 9. Österreich hat eine geringere vermeidbare Sterblichkeit als der EU-Durchschnitt, liegt aber hinter den besten Ländern zurück 239.5 214.9 207.1 196.3 192.3 168.2 152.5 147.8 121.5 119.9 98.7 97.5 94.4 92.3 88.7 88.2 85.5 85.4 83.9 83.0 80.7 79.7 79.4 77.4 74.1 69.3 67.7 64.9 0 100 200 300 400 500 64.4 Rumänien Lettland Bulgarien Litauen Ungarn Slowakische Rep. Estland Kroatien Polen Tschechische Rep. Malta EU Vereinigtes Königreich Irland Slowenien Deutschland Griechenland Dänemark Portugal Österreich Belgien Niederlande Schweden Finnland Italien Zypern Luxemburg Frankreich Spanien Männer Frauen Altersstandardisierte Sterberate pro 100 000 Einwohner 0 200 400 600 Altersstandardisierte Sterberate pro 100 000 Einwohner 501.2 473.2 415.0 388.8 361.3 350.7 335.9 278.2 242.5 229.0 168.2 160.3 158.2 154.4 152.1 149.0 139.6 139.1 138.0 133.0 117.2 117.0 115.1 113.7 110.5 108.2 107.9 96.4 92.1 Litauen Lettland Rumänien Bulgarien Ungarn Estland Slowakische Rep. Kroatien Tschechische Rep. Polen Griechenland Slowenien EU Finnland Portugal Malta Deutschland Vereinigtes Königreich Österreich Irland Schweden Zypern Spanien Dänemark Belgien Italien Luxemburg Niederlande Frankreich Österreich und Slowenien im internationalen Vergleich Vermeidbare Sterblichkeit Quelle: OECD/European Observatory on Health Systems and Policies (2017), Öster- reich: Länderprofil Gesundheit 2017, State of Health in the EU, OECD Publishing, Paris/ European Observatory on Health Systems and Policies, Brussels. http://dx.doi.org/10.1787/9789264285040-de

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=