AERZTE Steiermark | Dezember 2019

34 ÆRZTE Steiermark  || 12|2019 Chart: Conclusio SCHULÄRZTINNEN & SCHULÄRZTE fragen in der Schule. Die schulärztlichen Aufgaben beziehen sich sowohl auf in- dividuelle Beratungen und Gesundheitsfragen sowie auf Gesundheit s vorsorgeau f- gaben wie Impfungen und Hygiene. Zudem unterstützt die Schulärztin/der Schularzt vielfältig schulische Gesund- heitsförderung über Bera- tung der unterschiedlichen AkteurInnen in der Schule. Dazu zählen Beratungen zu gesunder Pausenernährung (siehe „Unser Schulbuffet“ 6 ), Informationen zu sexueller Gesundheit in Kooperation mit dem Biologieunterricht und die medizinische Ex- pertise in schulinternen Kri- senteams. Ein weiterer Bereich der schulärztlichen Tätigkeit umfasst die Überprüfung der Einhaltung entsprechender Hygienevorschriften und die Unterstützung zur Gestaltung eines gesunden Arbeitsplatzes für die SchülerInnen. Die um- fassenden Aufgaben sind so- wohl in den Dienstverträgen als auch im „Berufsbild der Schulärztinnen und Schul­ 6 BMGF: Unser Schulbuffet und Leitlinie Schulbuffet Ein weiterer Bereich schulärztlicher Tätig- keit ist die Koopera- tion mit der Jugend- hilfe. Bei Verdacht auf eine Gefährdung des Kindeswohles können SchulärztInnen von der Schulleitung be- auftragt werden, eine entsprechende Unter- suchung der Schüler­ Innen durchzuführen. Im Bedarfsfall kann eine Gefährdungsmel- dung an die Jugendhil- fe erfolgen. An diesem Beispiel wird die Wich- tigkeit zur Möglichkeit einer Untersuchung des Kindes auch ohne Einwilligung der Er- ziehungsberechtigten deutlich. Entsprechende nieder- schwellige Angebote ermöglichen Kindern und Jugendlichen in belastenden Situati- onen Unterstützung zu erhalten – unabhän- gig vom sozioökono- mischen Status ihrer Familie. Rahmen­ bedingungen § 66. (1) Schulärzte ha- ben die Aufgabe, die Lehrer in gesundheit- lichen Fragen der Schü- ler, soweit sie den Un- terricht und den Schul- besuch betreffen, zu beraten und die hiefür erforderlichen Unter- suchungen der Schüler durchzuführen. 5 Der Gesetzgeber defi- niert SchulärztInnen als wichtige Berater­ Innen in Gesundheits- 5 §66 SchUG Schulgesund- heitspflege ärzte“ der Österreichischen Ärztekammer beschrieben. 7 Es gilt allerdings festzuhalten, dass über die gesetzlich defi- nierten Bereiche hinaus Un- terschiede in der Umsetzung der schulärztlichen Versor- gung in Österreich vorliegen: Abhängig von Schulform und Bundesland finden Öster­ reichs SchulärztInnen somit sehr unterschiedliche Rah- menbedingungen vor. Im Bundesschulwesen findet sich ein fixer SchülerInnen- SchulärztInnen-Schlüssel (60 SchülerInnen entsprechen einer fixen Schularztstunde pro Woche an der Schule). Eine Schule mit vielen Schü- lerInnen hat somit eine täg- liche Schulärztinnen- bzw. Schularzt-Präsenz zur Folge. Weiters stehen im Bundes- schulwesen eigene Schularzt- zimmer mit entsprechender Einrichtung zur Verfügung. Im Pf lichtschulbereich so- wie in Privatschulen wird die schulärztliche Versorgung teilweise auf die jährliche Rei- 7 ÖÄK: Berufsbild der Schul­ ärztinnen und Schulärzte Studie: „Wie arbeiten wir zusam- men? Ein Good-Practice-Beispiel des schulischen Supportsystems“ In der Studie wird versucht, den unterschiedlichen AkteurInnen im Zusammenhang mit schulischen Supportsystemen Raum für ihre Sichtweisen und ihre Herange- hensweisen zu geben. Zusätzlich zu Perspektiven der AkteurInnen des Supportsystems, der SchülerInnen und Eltern wurden auch jene der LehrerInnen berücksichtigt. Zu- dem erfolgt die Darstellung des schulischen Supportsystems unter dem Blickwinkel zur Resilienz- förderung von LehrerInnen und Lehrern (Thrainer-Weissenbacher 2018, Abschlussarbeit des BINE- Lehrganges). Eine externe Perspektive auf das Supportsystem am WIKU wurde durch eine Masterarbeit (Stacherl 2018) eingebracht. Diese erfolgte in Kooperation mit dem Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung der Alpen-Adria-Universität Kla- genfurt sowie der Fachhochschule Joanneum Gesundheits- und Touris- musmanagement. Die Masterarbeit umfasst Untersuchungen und Befra- gungen von Eltern und LehrerInnen zur Zufriedenheit und Nutzung des WIKU-Supportsystems. Zusätzlich konnten in der als Sammelband konzipierten Textualisierung der Studie Beiträge der Elternvertre- tung (Fessl) und Akteurinnen des Supportsystems (Friesacher, Huber- Stuhlpfarrer) Eingang finden. Herzlicher Dank gilt Prof. Dr. Franz Rauch, Dr. in Angela Schuster und Prof. in Dr. in Barbara Hanfstingl für die wissenschaftliche Begleitung des Projektes. Besonderer Dank gilt MMag. Dr. Günter Polt (Landes- schularzt Steiermark) und HR Dr. Josef Zollneritsch (in der damaligen Funktion als Abteilungsleiter der Schulpsychologie Steiermark) für die konstruktiven Beiträge in der Steu- ergruppe des Projektes. Schulärztin: 250 Schulpsychologin: 10 Schulleitung: 40 Schüler- beratung: 16 Abb. 1: Anzahl der persönlichen Kontakte von SchülerInnen mit ... im letzten Monat „Es zeigt sich, dass am meisten SchülerInnen Kontakt mit der Schulärztin bzw. dem Schularzt haben.“

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