AERZTE Steiermark | Dezember 2019
ÆRZTE Steiermark || 12|2019 35 Charts: Conclusio SCHULÄRZTINNEN & SCHULÄRZTE lerInnen an ihre Eltern und für knapp 80 % der Schü- lerInnen ist die Schulärztin die wichtigste ärztliche In- stanz für ihre gesundheit- lichen Belange (siehe Abb. 2). 28 % der SchülerInnen wür- den sich auch bei explizit psychischen Problemen an die Schulärztin wenden. Aber auch bei allgemeinen Proble- men und Fragestellungen ist die Schulärztin eine wichtige Ansprechperson. 94 % der SchülerInnen geben bei der Befragung an zu wissen, an wen sie sich wenden können. Nur 6 % der SchülerInnen geben an, im Bedarfsfall keine Ansprechperson zu haben. Gemeinsam mit ausgewähl- ten Schülerinnen und Schü- lern wurden die folgenden Begründungen für Schul- arztbesuche definiert und SchulpsychologInnen, Schü- lerberaterInnen und die Schul- leitung gebeten, ihre persön- lichen Kontaktnahmen zu SchülerInnen im letzten Monat anzugeben. Es zeigt sich, dass ammeisten SchülerInnen Kon- takt mit der Schulärztin bzw. dem Schularzt haben (Abb. 1). Ergebnisse An der elektronischen Fra- gebogenerhebung nahmen 166 SchülerInnen teil. Auf Grund unvollständiger Anga- ben konnten zwei Fragebögen nicht berücksichtigt werden. Insgesamt nahmen somit 164 SchülerInnen (von insgesamt 839) an der Befragung teil (das entspricht knapp 20 % der SchülerInnen). Bei gesundheitlichen Pro- blemen wenden sich Schü- dann im Rahmen der Frage- bogenerhebung unter allen SchülerInnen (n=164) abge- fragt (Abb. 3). Es wird deutlich, dass Ge- sundheitserziehung und Ge- sundheitsbildung wichtige Aspekte schulärztlicher Tä- tigkeit sind: 85 % der Schüler Innen geben an zur Schul ärztin zu gehen, weil ihnen „erklärt wird, was sie haben“. SchulärztInnen tragen somit auch zur Health Literacy der SchülerInnen bei und bestär- ken sie darin, sich um ihre Gesundheit zu kümmern und sich im Bedarfsfall Unterstüt- zung zu holen. Schulen sind nicht nur die zentralen Vermittlerinnen von Bildung, sondern darüber hi- naus ein wichtiger Lebens- henuntersuchung der Schüler Innen reduziert. Hoch frequentierte Anlaufstellen Im Schuljahr 2017/18 wur- den in der Steiermark 96.742 SchülerInnen von Schulärzt Innen untersucht. Bei exakt 15.999 Kindern und Jugend- lichen wurden Auffälligkeiten festgestellt, die den Eltern zur frühzeitigen weiteren Abklä- rung oder Behandlung mitge- teilt wurden. Im Rahmen der aktuellen Studie „Wie arbeiten wir zu- sammen? Ein Good-Prac- tice-Beispiel des schulischen Supportsystems“ 8 (siehe Ka- sten) wurden SchulärztInnen, 8 Huber-Stuhlpfarrer et al., 2018 160 180 140 120 100 80 60 40 20 0 Meine Eltern 57 21 149 10 Schulärztin/-arzt Andere 80 51 trifft eher zu trifft voll zu Abb. 2: Ansprechpersonen bei gesundheitlichen Problemen 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Angenehme Atmosphäre im Schul- arztzimmer Eltern können direkt mit Schulärztin sprechen Nicht extra abmelden müssen Ordination gut organi- siert (Med., Verbände) Mir wird erklärt, was ich habe Mir wird geholfen 105 35 85 50 67 58 24 50 43 44 54 52 trifft eher zu trifft voll zu Abb. 3: Gründe, warum Jugendliche zur Schulärztin gehen Schulärztereferat der Ärztekammer für Steiermark: Fortbildung Krisenintervention in der Schule und in der Jugendarbeit Der Krisenkatalog an den Schulen ist vielfältig. Er reicht von persönlichen Krisen über gewalttätige Auseinanderset- zungen, schwere Verletzungen Jugendlicher bis zum Tod einer Kollegin oder eines Kollegen im Lehrkörper. Um sich auf solche und ähnliche Situationen aktiv einstellen zu können, bedarf es einer präventiven Auseinandersetzung mit möglichen Krisenszenarien. In diesem Seminar liegt der Schwerpunkt auf traumatischen Krisen, der Trauer nach dem Verlust einer nahestehenden Person und suizidalen Krisen. Freitag, 27. März 2020, 13.00 bis 19.30 Uhr & Samstag, 28. März 2020, 09.00 bis 16.30 Uhr Ort: Steiermarkhof, Ekkehard-Hauer-Straße 33, 8052 Graz, Anmeldung: www.med.or.at/schule oder fortbildung@aekstmk.or.at 14 Unterrichtseinheiten á 45 Minuten (14 DFP-Punkte); Kosten EUR 295,00
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