AERZTE Steiermark | Dezember 2019

6 ÆRZTE Steiermark  || 12|2019 BEREICH Eiko Meister Gute Versorgung? Reden wir darüber. Tomislav Bobinec Med-Uni-Logo entspricht nicht den Standards Die steirische Landespolitik ist immer noch stolz darauf, dass sie das Gehaltsmodell für die Spitals­ ärztInnen vor allen anderen Bundesländern den Gegebenheiten des KA-AZG angeglichen hat. Das war auch tatsächlich eine bemerkenswerte Leistung, die aber gleichermaßen dem Verhand- lungsteam der Ärztekammer zu verdanken ist. Aber mittlerweile hat sich einiges getan: Arbeits- zeitgesetz-konforme Gehaltsmodelle gibt es längst in allen Bundesländern. Was aber noch schwerer wiegt: Spitalsärztinnen und Spitalsärzte können in Wien, Niederösterreich oder Salzburg mittlerwei- le besser verdienen als in der Steiermark. Das wird nun nicht dazu führen, dass plötzlich alle Ärztinnen und Ärzte die Steiermark verlassen. Aber junge und mobile Kolleginnen und Kollegen werden natürlich sehr genau schauen, wo sie ihre Ausbildung beginnen. Und sie treffen damit auch wichtige Vorentscheidungen für ihr künftiges Be- rufsleben. Mit Schaudern erinnert man sich in der Stei- ermärkischen Krankenanstaltengesellschaft an die Zeit, als viele Dutzend Ärztinnen und Ärzte gesucht wurden. So lange liegt das nicht zurück. Das heißt, diese Zeit kann auch sehr bald wieder zurückkommen, wenn nicht gehandelt wird. Die Aufnahme von Gehaltsverhandlungen, die unsere steirischen Spitäler als Arbeitgeber wettbe- werbsfähig halten bzw. wieder machen, sind also ein Gebot der Stunde. Zum Gesamtpaket gehört natürlich nicht nur das Einkommen, sondern auch die Linderung der Arbeitsbelastung, vor allem – aber nicht nur – in den zunehmend über- laufenen Ambulanzen. Natürlich kann die Politik die Ärzteanliegen igno- rieren. Aber kann sie auch den Bedarf der Stei- rerinnen und Steirer nach genug Ärztinnen und Ärzten ignorieren? Das sollte sie jedenfalls nicht tun. Reden wir darüber. Vizepräsident Dr. Eiko Meister ist Obmann der Kurie Angestellte Ärzte. INTRA KONT A Mit Entsetzen habe ich in einer Fachzeitschrift das neue Corporate Design der Medizinischen Universität Graz gesehen. Als Designer muss ich feststellen, dass der Entwurf in keinster Weise gegenwärtigen Kommunikations- und Design- standards entspricht (eher dem Standard zu Be- ginn der 1990er-Jahre). Das erscheint mir in mehrfacher Hinsicht bedau- erlich: Einerseits gilt die Medizinische Univer- sität Graz als international angesehene univer- sitäre Institution, deren großartige Architektur neue Maßstäbe gesetzt hat. Andererseits verfügt Graz als City of Design mit verschiedenen Design-Ausbildungsstätten über beste Ressourcen und Netzwerke. Angesichts der Größenordnung dieses Design- Projektes, das sich meiner Schätzung nach um die 900.000 bis 1.000.000 EUR bewegt, kann ich nicht verstehen, dass keine der genannten Insti- tutionen in den Entscheidungsprozess involviert war. Das ist umso problematischer, als es sich bei der beauftragten Kreativagentur um keine Design- Agentur, sondern einen Digital- und Intranet- Spezialisten handelt. Entsprechend sieht auch das Ergebnis aus, wie man dem Design Manual entnehmen kann. Ich schreibe als Grafikdesigner mit jahrzehnte- langer Erfahrung in Corporate- und Kommuni- kationsdesign. Tomislav Bobinec ist der Gründer des Studios „I Say No To Cheap Design“ in Graz. Er ist spezialisiert auf Information Design, Corporate Design, Editorial Design, Typografie und Aus­ stellungsdesign. Mit mehr als 30 Jahren Arbeits­ erfahrung im Bereich von Visual Communication Design arbeitet er auch als Lehrender bzw. Lektor an verschiedenen Design-Ausbildungs­ stätten in Europa. www.bobinec.net  2 D BATTE

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