ÄK für Steiermark | Leistungsbericht 2019

30 Vergütung Aufholbedarf bei Gehältern 2014/15 war die „steirische Lösung“ beim Krankenanstalten-Arbeitsgesetz noch Vorbild für andere Bundesländer. Danach kehrte Stillstand ein, mittler- weile stehen manche Nachbar-Bundes- länder besser da. Der Bundesgehalts- abschluss mit einem Plus von 2,25 % wurde auch von der KAGes rasch voll- zogen. Bei den Grundgehältern lag die Steiermark aber schlechter: In Wien, Niederösterreich und Kärnten wurden bei TurnusärztInnen in allgemeinme- dizinischer und fachärztlicher Ausbil- dung sowie bei Allgemeinmedizine- rInnen und FachärztInnen (teils deut- lich) höhere Einstiegsgehälter bezahlt. Eiko Meister, Obmann der angestell- ten ÄrztInnen, konstatierte, die Stei- ermark hätte den Wettbewerbsvorteil von 2015 mittlerweile wieder verlo- ren. Es drohe ein Braindrain junger ÄrztInnen. Und: Trotz geringer Opt- Out-Quoten bereite das Einhalten des KA-AZG wenig Probleme. Zugleich versuchte die KAGes, die Ausnahmere- gelung des Opt-Out zu verlängern. Das bedeutete einen Widerspruch und stellte die Attraktivität bei der Arbeits- zeit im Vergleich zu Deutschland in Frage. Meister forderte rasche, „echte“ Gehaltsverhandlungen. OGH gab Kurie der Angestellten ÄrztInnen Recht Für vorerst ca. 150 ÄrztInnen in KAGes- Spitälern hat die Kurie der Angestell- ten Ärzte beim OHG ein Urteil gegen die bisherige Rechtsansicht erstritten: Die Vorrückungsstichtage werden „im Falle der Anerkennung zum Facharzt nicht neu festgesetzt“. Bei Ärztinnen in der KAGes, die nach absolvierter fachärztlicher Ausbildung weiterbeschäftigt wurden, kommt es zu keiner Veränderung des Vorrü- ckungsstichtages, sofern sie ihre Fach- arztanerkennung zwischen 1. Jänner 2015 und 28. Februar 2018 bekommen haben. Danach trat die Änderung über das Dienst- und Besoldungsrecht der Landesbediensteten in Kraft. Eiko Meister, Obmann der Kurie Ange- stellte Ärzte, ging davon aus, dass die KAGes eine Generallösung anbietet, „statt teure Einzelverfahren zu riskie- ren, die sie nach diesem OGH-Urteil nur verlieren kann“. Ansonsten hätte jedes ÄK-Mitglied kraft der Rechts- schutzversicherung volle und kosten- lose Unterstützung erhalten. Kurienobmann Eiko Meister zur mangelnden Einsicht der KAGes bei den Grundgehältern: „Ja, die KAGes muss sparen. Das haben wir verstanden. Aber diese Situation kann ja wohl nicht rechtfertigen, die Investitionen von fünf Jahren in den Sand zu setzen, indem man die Spitalsärztinnen und -ärzte laufend vor den Kopf stößt.“

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=