ÄK für Steiermark | Leistungsbericht 2019

31 Daten: KAGes mauert Die Vorgänge um die Herzchirurgie 2019 machten einen Mangel der KAGes unübersehbar: das Einbehalten von Informationen. Zuvor war die KAGes schon bei den Auswirkungen des Ge- sundheitstelefons 1450 zugeknöpft. Al- lenfalls gab es kurze anekdotische An- gaben, aber keine umfassenden Zahlen. Bei den Journaldiensten wäre diese Lü- cke ebenfalls dringendst zu schließen gewesen. Denn rückläufige Journal- dienstzahlen führen zu Einkommens- rückgängen, die z. T. ausgeglichen wer- den sollten. Das hat die Ärztekammer bereits 2018 eingemahnt, nichts ge- schah, 2019 folgte ein weiteres Schrei- ben mit der Bitte um „Übermittlung von detaillierten Datensätzen“. Die KAGes reklamierte für sich, dass bei der Bereitstellung von Daten „seitens der KAGes sämtlichen getroffenen Vereinbarungen entsprochen wurde“. Spät wurde dann zunächst eine eine schwammige „Grobkalkulation“ ge- liefert, im Sommer 2019 kamen dann Daten in der bereits seit Herbst 2017 erbetenen Form. Wenngleich Kurienobmann Eiko Meis­ ter der KAGes daraufhin „etwas Be- weglichkeit“ in puncto der notwendi- gen Zahlen attestierte, blieb es beim Fehlen von tagesaktuellen Informati- onen über die Besetzung von Bereit- schaftsdienst und Gesundheitstelefon. Ohne sie sei Planung aber nicht mög- lich, so Meister. Seine Forderung: „eine Webplattform, aus der eine Spitalsam- bulanz immer aktuell erfahren kann, welche Dienste an einem bestimmten Tag besetzt sind und welche nicht“. Intramurales Tripolt kämpft gegen Rückschritt Der zweifache Facharzt und Kammer- rat in der Ärztekammer Steiermark, Michael Tripolt, wurde 2008 sowohl Mitglied im Zentralbetriebsrat der KAGes als auch stellvertretender Leiter der operativen Dermatologie an der Grazer Universitätsklinik für Derma- tologie und Venerologie. Seit Novem- ber 2018 ist er als erster Arzt Zentral- betriebsratsobmann der KAGes. „Nur gemeinsam sind wir stark“, lautet sein Credo, „wir“ das sind für Tripolt Ärz- tekammer, Gewerkschaft und alle Ge- sundheitsberufe. Ein Schlüsselerlebnis bescherte ihm das Jahr 2014: „Wir waren in der Steiermark österreichweit die Wellenbrecher für marktkonforme Gehälter“, so Tripolt. 2019 trat er daher gegen Versuche auf, das Krankenan- stalten-Arbeitszeitgesetz KA-AZG auf- zuweichen. Anfang des Jahres drohten die Länder und Spitalsträger in Öster- reich, wichtige Regelungen zu kippen. Auch der neue Zentralbetriebsratsobmann der KAGes, Michael Tripold, sprach sich gegen den versuchten Rückbau der Errungenschaften des Krankenanstaltenarbeits­ zeitgesetzes aus.

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