ÄK für Steiermark | Leistungsbericht 2019
sowie die/der Hausärztin/-arzt mitein- bezogen werden. Bei Entscheidungs- prozessen, Angehörigengesprächen und Patientenfallkonferenzen soll GEKO eine Hilfestellung anbieten. Im Frühjahr 2019 wurde das Projekt in zwei Informationsveranstaltungen vorgestellt. Blut spenden ohne Ärzte? Laut Gesetz sollen zukünftig Freiwil- lige ohne ärztliche Betreuung Blut spenden. Das Rote Kreuz erklärte 2019, Ärztinnen und Ärzte seien immer schwerer zu bekommen. Kein Wunder, meinte sinngemäß Dietmar Bayer, Vi- zepräsident der Ärztekammer Steier- mark: „Ich habe in diesem Jahr noch kein einziges Stelleninserat gesehen, in dem Blutspende-Ärztinnen und -Ärzte gesucht werden.“ Außerdem erhalten Blutspende-Ärztinnen und -Ärzte nur die Hälfte des Kollektivver- trages. Dabei ist der Verkauf von Blut- konserven ein gutes Geschäft, ihr Preis stieg laut Rechnungshofbericht 2011 von 2002 bis 2009 um 164,5 %, jene der von der gemeinnützigen Organisation bezogenen sogar um 184,5 %. Der RH empfahl der KAGes, die Möglichkeiten einer Senkung der Kosten zu nutzen. Ohne Ärztinnen und Ärzte, die u. a. die gesundheitliche Eignung zum Spen- den untersuchen, wird die Herstellung der Blutkonserven billiger, aber unsi- cherer: Wenn es beim Blutspenden zu Kreislaufproblemen, Schwindel oder Bewusstlosigkeit kommt, ist es Goldes wert, wenn ärztliche Hilfe zumGreifen nahe ist. ÄK-Präsident Herwig Lindner und Christoph Schweighofer, stellver- tretender Obmann der Kurie Nieder- gelassene Ärzte, mahnten: „Diejenigen, die Blutspenden ohne Anwesenheit eines Arztes per Gesetzesänderung erlauben, bringen damit Menschen in große Gefahr.“ Vermessung der steirischen Ärzteschaft Wenig überraschend führt Graz die steirische Landesstatistik der selbstän- digen Ärztinnen und Ärzte an: 906 von 2.232 ÄrztInnen der gesamten Stei- ermark ordinieren hier. Auf den Rän- gen folgen die Bezirke Graz-Umgebung (10,4 %) und Bruck-Mürzzuschlag (6,4 %). Abgeschlagen ist Murau mit nur 1,8 %. Es gibt nur 2 ÄrztInnen unter 30 Jahren, 36,6 % sind zwischen 50 und 59 Jahre alt, ein Drittel ist über 60. Das Durchschnittsalter stieg von rund 46 Jahren anno 1997 auf gegen- wärtig 53 Jahre. Zum Vergleich: Der Durchschnitt aller Selbständigen in der Steiermark (ohne Psychologen) liegt bei 46,9 Jahren. Deutlich ange- stiegen ist die Anzahl der Ordinati- onen: von 2.358 im Jahr 2006 (noch mit GEKO, der Geriatrische Konsiliardienst, soll unnötige Krankentransporte, Fehlallokationen, vermeidbare stationäre Aufnahmen oder Ambulanzbesuche verringern sowie die Polymedikation optimieren. Voitsberg Graz Geplanter Start: Mit- te 2019 GEKO-Pilotregionen Steiermark Geplanter Start: 2021 Deutschlandsberg 44
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