AERZTE Steiermark | Februar 2020

42 ÆRZTE Steiermark  || 02|2020 ANGESTELLTE ÄRZTINNEN & ÄRZTE gende Fragen offenbar nicht so einfach beantworten. Die Erklärung: Es gibt keine Ko- dierung, die Ergebnisse auf Knopfdruck so einfach mög- lich macht. Für einige Häuser gibt es aber bereits Zahlen – und sie wei- sen in vielen Fällen nach oben. Es gibt also Handlungsbedarf. Eine einfache Maßnahme wäre es, die Ambulanzkapa- zitäten unabhängig von den Ursachen zu erhöhen, in ers­ ter Linie also mehr Personal bereitzustellen. Das allerdings ist aus zwei Gründen eine nicht von al- len präferierte Lösung: Zum Eine Erklärung: Immer mehr Patientinnen und Patienten suchen bei „subjektiv emp- fundenen Notfällen“ ohne ob- jektivierbaren Grund schnell eine Ambulanz auf, weil sie sich dort rasch umfassende diagnostische Hilfe erhoffen. Für diese These spricht, dass viele Patientinnen und Pati- enten nach den Maßstäben der Manchester-Triage keine wirk- lichen Notfälle sind. Lösung: eine bessere Steuerung der Patientenströme, etwa durch eine intelligente Ambulanzge- bühr, die Notfälle und Nicht- Notfälle wirkungsvoll ausein- anderdividiert. Für die Politik ist das aber ein heißes Eisen. Notarzteinsätze explodieren, Ambulanzfrequenzen gehen massiv in die Höhe und set- zen die Ärztinnen und Ärzte dort gewaltig unter Druck. Auch wenn es fundierte Zah- len nur punktuell gibt – für bestimmte Häuser und Stütz- punkte – zweifelt wohl keiner an der Richtigkeit dieser Aus- sagen. Eine Überblicksdar- stellung, die von der KAGes bereits für die erste Hälfte des vergangenen Jahres ver- sprochen war, ist dann Ende letzten Jahres endlich einge- troffen. Trotz aller Hypes um „Online“ und künstliche Intelligenz lassen sich auch einfach klin- einen, weil kompetente Ärz- tinnen und Ärzte nicht in unbegrenzter Zahl zur Ver- fügung stehen – und weil sie, wenn es sie gibt, schlicht Geld kosten, Geld, das die öffent- liche Hand und die KAGes nicht ausgeben wollen oder können. Also Ursachenfor- schung und dann Behebung der Ursachen. Mehr Ambulanz-Patienten – aber warum ist das so? Immer wieder werden teils deutlich steigende Patientenzahlen in den Spitalsambulanzen beklagt. Das Phänomen gibt es. Aber sind Mängel beim Gesundheitstelefon 1450 und beim Bereitschafts- dienst eine Erklärung? Darüber gibt es Zweifel. CIRSmedical_Inserat_end_.indd 1 18.03.2013 08:55:15 „Die Datenerhebung und -analyse, die klare Aussagen gestattet, dauert viel zu lang.“ Eiko Meister

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