AERZTE Steiermark | Februar 2020

44 ÆRZTE Steiermark  || 02|2020 ANGESTELLTE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE Foto: Fotolia lich gut war, fehlen dafür schlicht und einfach die systemüber- g rei fenden Daten, die ei ndeut ige Aussagen er- lauben. Dazu ist nun eine Unter­ suchung ge­ plant, die „Patientenkarrieren“ verfolgt: Haben Patientinnen und Pa- tienten zuerst Kontakt mit dem Gesundheitstelefon 1450, bevor sie in eine Spitals­ ambulanz geraten? Welche Empfehlung bekommen sie dort? Wird ihnen überhaupt eine Visite angeboten? Leh- nen sie diese ab? Oder verlie- ren sie die Geduld, weil sie in den großen Regionen längere Zeit warten müssen, bis Visi- tenärztin oder -arzt zu ihnen gefunden hat und lassen sich ins Spital chauffieren? Keine Vermutungen Eiko Meister, Vizepräsident der Ärztekammer Steiermark, Obmann der angestellten Ärztinnen und Ärzte sowie selbst als Arzt an der inter- nistischen EBA und Notfall- aufnahme des LKH-Universi- tätsklinikums Graz tätig, will sich nicht länger in Geduld üben: „Die Datenerhebung, und -analyse, die klare Aus- sagen gestattet, dauert viel zu lang. Es wurde von Anfang an darüber gesprochen, sie wur- de versprochen, bekommen haben wir sie kurz vor Weih- nachten. Wir Ärztinnen und Ärzte brauchen aber diese Da- ten. Wir wollen nicht auf Ver- mutungen angewiesen sein oder Ei n- zelfälle, die natürlich je- der von uns erlebt hat, n a c h r e c h - nen.“ Eine solche Studie wird je t z t e i n gutes Drei- v ier telja h r nach Start des Gesund- heitstelefons zumindest in Erwägung gezogen. Ob sie überhaupt möglich ist, kann derzeit aber mit letzter Sicher- heit noch nicht gesagt werden. Meister sieht es zumindest teilweise positiv: „Immerhin gibt es keine Zweifel mehr, dass wir vor einem Problem stehen, es gibt kein Schönre- den mehr.“ Was es aber nicht gibt, sind konkrete und glaubwürdige Zeitangaben, bis wann die Fakten auf dem Tisch liegen werden – und bis wann die Probleme, wenn sie einmal klar definiert sind, dann auch gelöst werden. „Geduld erschöpft“ Meister: „Die Geduld der Ärz- tinnen und Ärzte, die täg- lich die Überlastung erlei- den, ist erschöpft. Sie wollen handfeste Lösungen. Für die Systemverantwortlichen sind die Probleme ja nur abstrakt, sie leiden persönlich nicht darunter. Im Gegensatz zu den Ärztinnen und Ärzten in den Ambulanzen, die den Patientinnen und Patienten zu erklären haben, warum sie in der Ambulanz am falschen Ort sind. Informations- & Mitgliederservice Wir beantworten Ihre Fragen per E-Mail info@aekstmk.or.at per Tel. (0316) 8044-0 per Fax (0316) 8044-790 Öffnungszeiten Montag 8.00 bis 17.00 Uhr Dienstag 8.00 bis 17.00 Uhr Mittwoch 8.00 bis 17.00 Uhr Donnerstag 8.00 bis 19.00 Uhr Freitag 8.00 bis 13.00 Uhr Haus der Medizin Eingang Kaiserfeldgasse / Ecke Nelkengasse

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