AERZTE Steiermark | Februar 2020

ÆRZTE Steiermark  || 02|2020 47 NIEDERGELASSENE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE Fotos: Ärztekammer Wien, Elke Meister, Adobe Stock „Ärztliche Dichte ausgehöhlt“ Weniger Spitäler und Spitalsbetten sollen – wie immer wieder von der Po- litik beteuert wird – durch eine Stärkung der allgemeinmedizinischen Primär- versorgung ausgeglichen werden. Der Gesundheitsfonds hat aber offenbar andere Pläne, wie jetzt wieder ein Bericht der Medical Tribune bestätigt. „Wenn Primärversorgungsein- heiten im Sinne eines Pri- mary Health Care Center funktionieren sollen, dann ist pro 1.500 Einwohner ein Hausarzt zu planen. Wenn die ärztliche Dichte dort der- art ausgehöhlt wird, werden Spitalsaufnahmen steigen, statt sinken! Ich hoffe stark, dass diese redaktionellen Fehler nur solche bleiben!“ So starke Worte findet der oft als Gesundheitsökonom titulierte Versorgungsforscher Ernest Pichlbauer angesichts der Enthüllungen der Me- dical Tribune über ein vom Gesundheitsfonds eingestan- denes „redaktionelles Verse- hen“ im Regionalen Struktur- plan Gesundheit 2025. Die Rechenfehler im Plan sind zwar peinlich, lassen sich je- doch beheben. Viel schwerer wiegt, dass eine Reduktion der allgemeinmedizinischen Kassenstellen geplant ist, was der steirische Ärztekammer- präsident Herwig Lindner schon 2017 scharf kritisiert hat: „Wenn mehr als 800 Spitals- betten wegfallen, dann muss der extramurale Bereich stär- ker werden.“ das geplante zentrale Spital versprochen hat, gibt es bei allen Modellen eine Schwä- chung, im günstigsten Fall (für den Fonds) eine Stagnation. „Wir begrüßen die verbesserte Möglichkeit der Teamarbeit – wenn sie aber dafür herhalten muss, um eine Schwächung der lokalen allgemeinmedizi- nischen Versorgung zu begrün- den, ist das der Bevölkerung Die geplante Senkung trifft ausgerechnet den Bezirk Lie- zen besonders hart: 10 (nach anderen Berechnungen: 7) a l l g eme i nme d i z i n i s c h e Kassenstellen sollen hier bis 2025 wegfallen – gut 20 Pro- zent. Vom Fonds wird das damit begründet, dass Liezen überversorgt sei und 3 Ärz- tinnen und Ärzte in Primär- versorgungseinheiten genau- so wirkungsvoll seien wie 5 in Einzelpraxen. Nicht erklären kann dieses Rechenmodell allerdings ek- latante Unterschiede zwischen den Regionen: Auf eine Ärz- tin/einen Arzt für Allgemein- medizin – egal, ob in einer Einzelpraxis oder in einem Zentrum – kommen laut RSG im Jahr 2025 zwischen mehr als 2.000 und weniger als 1.600 Menschen (bezogen auf die Bevölkerungsprognose 2025) oder nach dem „Mehr- leistungsmodell“ in PVE zwi- schen fast 1.700 und kaum über 1.400 Menschen. Dabei schneidet die „Planungsregi- on 62“ (also der Bezirk Lie- zen) immer am schlechtesten ab. Dort, wo die Politik eine „Stärkung“ der extramuralen Versorgung zum Ausgleich für nicht zumutbar“, fasste der Obmann der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, Vizeprä- sident Norbert Meindl, zusam- men. Der Gesundheitsfonds dürfe „Primärversorgungsein- heiten nicht als Vorwand für Kürzungen missbrauchen“. Abwesenheitsmeldungen bei Ordinations- schließung (Urlaub, Krankheit etc.) – via Ärztekammer-Homepage Abwesenheitsmeldungen können einfach und unbürokra- tisch über unsere Homepage erfolgen. y Bitte loggen Sie sich auf www.aekstmk.or.at in den internen Bereich ein. y Sie finden unter der Rubrik „Für Ärzte“/„Niedergelas- sene Ärzte“ den Button „Abwesenheiten verwalten“. y Sobald Sie Ihre Eintragung auf der Homepage vor­ genommen haben, wird die Meldung an die Ärzte­ kammer und an die Österreichische Gesundheitskasse durchgeführt. y Alle Abwesenheits- und Vertretungsmeldungen wer- den in der Ärztinnen- und Ärztesuche (www.aekstmk. or.at/46 ) sowie auf www.styriamed.net (bei styriamed. net-Mitgliedern) veröffentlicht und an das Rote Kreuz weitergeleitet (zur Auskunftserteilung durch das Ge- sundheitstelefon 1450 sowie zur Veröffentlichung auf der Website www.ordinationen.st ). Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Informations- und Mitgliederservice Tel. 0316-8044-0 Kassenvertragsärzte müssen Abwesenheiten laut Kassenvertrag bzw. Honorarordnung mel­ den. Eine Bekanntgabe im Internet ist im Sinne des Patientenservice sinnvoll. Sie erfolgt über die „Ärztesuche“ auf der Website der Ärztekam­ mer Steiermark und auf ordinationen.st „Primärversorgungseinheiten nicht als Vorwand für Kürzungen missbrauchen“ Norbert Meindl

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