AERZTE Steiermark | März 2020

WIRTSCHAFT & ERFOLG ÆRZTE Steiermark  || 03|2020 39 Foto: beigestellt Rat und D@ten : Die EDV-Kolumne Patientinnen und Patienten an den Termin erinnern Immer wieder klagen Ärz- tinnen und Ärzte, dass Ter- mine in der Arztpraxis nicht eingehalten oder vergessen werden. Ein Erinnerungssys­ tem spart Kosten und opti- miert Ihren Terminplaner. Die meisten Arztprogramme unterstützen diese Funktion, dass PatientInnen per SMS an ihre vereinbarten Termine erinnert werden. Gleichzeitig kann mit so einer Nachricht darauf hingewiesen werden, dass nicht fristgerecht abge- sagte Terminvereinbarungen kostenpflichtig sind. In der Praxis lassen sich der- artige SMS-Module recht ein- fach voll in Ihre Arztsoftware integrieren. Alle bestellten PatientInnen werden so rechtzeitig an ihre Therapievereinbarungen, Vor- sorgeuntersuchungen bzw. an das Einlangen von Facharzt- Befunden erinnert. Außer- dem besteht die Möglichkeit, individuelle Nachrichten dem Patienten direkt aus der Kartei zu übermitteln. Der Dienst für die Übermittlung von SMS-Nachrichten aus Ihrem EDV-System kann bei Ih- rem Befundübermittler (wie z.B.: bei der Telekom) bestellt werden. Ihr EDV-Betreuer wird Sie gerne beraten. Alwin Günzberg ist Geschäfts- führer der ALAG GmbH. Alwin Günzberg Problem: Er kommt nicht vom Fleck oder müsste noch mehr Informationen einholen. Dauert dieser Prozess zu lang, etwa durch eine Versuch-und- Irrtum-Methode, und behin- dert diese EDV-Panne den Patientenverkehr gravierend, ist das Problem schneller und auch kostengünstiger gelöst, indem ein Experte bzw. eine Computer-Firma von außen gerufen wird. Damit ist auch ein Transfer von Know-how verbunden, sodass der Ordi- nationsmitarbeiter das Pro- blem in Zukunft eventuell durchaus selbst lösen könnte. Seit Einführung der DSGVO ist der Bereich Datenschutz mächtig gewachsen. Das er- fordert auch professionelle Si- cherheitsupdates für die vielen sensiblen Patientendaten. Zu- sätzlich gilt es, hinreichende technisch-organisatorische Vielfach werden heute auch ExpertInnen beauftragt, um die Außenanlagen professio- nell zu betreuen oder dem In- terieur eine besondere, in sich stimmige und gefällige Note zu geben. Dennoch lässt sich nicht generell angeben, welche Bereiche sich unbedingt für Outsourcing eignen und wel- che nicht. Nicht zuletzt spielen hier individuelle Präferenzen des/der Arztes/Ärztin mit. Einen besonderen Stellenwert hat Outsourcing für ältere ÄrztInnen. In Anbetracht des nahenden Ruhestands und der fortgeschrittenen Technik überlegt man es sich zweimal, ob es sich lohnt, viel Kosten und Zeit für etwas zu inve- stieren, was bald nicht mehr genutzt werden wird. Soll der Arzt/die Ärztin etwa die Ak- tenarchivierung und -vernich- tung noch selbst machen? Oder lagert man diesen Bereich an einen erfahrenen Anbieter aus, der sowohl von der Technik als auch vom Datenschutz auf der Höhe der Zeit ist und eventu- elle Upgrades servicemäßig durchführt? Beim Outsourcen sind die Ko- sten von vorneherein klar, der Zeitaufwand ist die Sorge vom Auftragnehmer. Allerdings tun sich ältere Menschen schwerer, sich einen fremden Kooperati- onspartner in die angestammte Ordination zu holen. In jedem Fall bringt die Hereinnahme eines „Außenstehenden“ so manche Betriebsblindheit ans Tageslicht. Maßnahmen gegen Hacker zu installieren, sonst droht der Vorwurf, der Arzt/die Ärztin hätte die Patientendaten zu wenig geschützt. All diese Aufgaben verlangen nach zer- tifizierten IT-ExpertInnen. Sicher ist sicher Auch die Reinigung der Or- dination übernimmt in vielen Fällen ein professioneller Reini- gungsdienst und nicht jemand aus dem Team der Ordination. Das bringt den Vorteil, ei- nen objektivierbaren Standard der Sauberkeit problemloser durchsetzen zu können als bei persönlich bekannten „Hilfs- kräften“. Außerdem entgeht der Auftraggeber damit dem oft mit lästigem Nachdruck eingebrachten Wunsch man- cher „privater“ Reinigungskräf- te nach einer Lösung „unter der Hand“. Natürlich können Reinigungskräfte auch in der Ordination angestellt werden. Wenn der Reinigungsbe- darf allerdings unter oder an der Geringfügigkeits- grenze liegt, finden sich oft kaum InteressentInnen da- für. Hinzu kommt, dass ein Arbeitgeber für die Risiken beim Reinigen haftet: etwa bei hoch gelegenen, schwie- rigen Altbau-Fenstern oder an Altbaudecken installierten Leuchtkörpern in großer Höhe. Professionelle Fens­ terreiniger sichern sich bei ausgesetzten Jobs professio- nell ab und verfügen oft auch über Gerätschaften, die ein Arbeiten von sicherem Grund aus ermöglichen. In der Ordination gibt es mehrere Bereiche, in denen Einspareffekte durch den Einsatz eigener Potentiale wesentlich aufwändiger zu erzielen sind als durch Outsourcing.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=