AERZTE Steiermark | März 2020
ÆRZTE Steiermark || 03|2020 47 ANGESTELLTE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE Illustration: Adobe Stock Ärzte stehen auf tag erleben Terminvereinbarung bei Ausbildungsfragen Die Ausbildungsabteilung in der Ärztekammer ist bemüht, die Anliegen der ÄrztInnen in Ausbildung qualitätsvoll und zeitnah zu unterstützen. Damit sich unsere MitarbeiterInnen die nötige Zeit für Ihr Anliegen nehmen können, ist es sinnvoll und notwendig, vorab einen Termin zu vereinbaren. Wir ersuchen daher insbesondere für ... y die Prüfung und Anrechnung von Rasterzeugnissen (Basisausbildung, Ausbildungen zum Arzt für Allgemeinmedizin und zum Facharzt), y Diplomeinreichungen und y Anträge zur Anrechnung ausländischer Ausbildungszeiten (§ 14-Anträge) jedenfalls vorab einen Termin mit der Ausbildungsabteilung (ausbildung@aekstmk.or.at ) zu vereinbaren. Wir können dann die nötige Zeit für Sie reservieren und Sie ersparen sich unnötige Wartezeiten. ÄrztInnen in Ausbildung GEM/ EINSAM geben Einblick in ihren Alltag Morgenroutine Frisch promoviert und voller Tatendrang kann ich sofort mit der Basisausbildung starten. Mit meinen neuen „supercoolen“ Turnschuhen, Stethoskop, Notizbuch und sicherheitshalber ca. zehn Stiften eile ich zur Teambesprechung. Nichts Neues für mich, denn ich habe ja im Studium famuliert. Was mir jedoch bei keiner Famulatur untergekommen ist, sind Morgenrituale. In der ersten Abteilung ist es Brauch, dass der Turnusarzt ei- nige Minuten vor den KollegInnen im Besprechungsraum ist und am Computer ein YouTube-Video einschaltet, während das restliche Team eintrudelt. An meinem ersten Tag werden die Nasen ein bisschen gerümpft – Heavy Metal scheint den KollegInnen aus der Oberarztetage nicht so zu gefallen. Zu- gegeben: Diese Tradition kann für eine Turnusärztin/einen Turnusarzt am Anfang sehr stressig sein, will man doch nicht durch schlechten Musikgeschmack in Ungnade fallen. Irgend- wann muss auch ich den Musiktitel vorbereiten. Ich versuche zu errechnen, vor wie vielen Jahren die OberärztInnen in ihren 20ern waren, durchsuche das Internet und finde die meistge- spielten Hits dieser Zeit: Volltreffer. Die Gemüter erhellen am frühen Morgen und auch Herr Primarius – ein Fan von Queen – wirkt gut gelaunt. In einer anderen Abteilung lerne ich ein weiteres Ritual kennen: diesmal „News des Tages“, wo neueste medizinische Fakten, aber auch wissenschaftlich witzige Themen präsentiert werden. Mit großer Sorgfalt bereitet ein Oberarzt das „Update“ vor. So erfahren wir unter anderem, dass auch Dinos von Krankheiten nicht verschont waren. An Knochenresten konnte nachgewiesen werden, dass auch Hadrosaurier an der Langerhans-Zell-Histi- ozytose erkranken konnten. Folglich hatte die Kreidezeit einen großen Nachteil: Es waren keine ÄrztInnen vorhanden, die den Hadrosaurier mit einer Chemotherapie oder Stammzelltrans- plantation hätten therapieren können. Viele dieser Morgenroutinen bestehen seit langem und wurden über Jahre gepflegt, sie bereichern unseren Arbeitsalltag. Nicht nur medizinische Fakten prägen unseren Weg, sondern auch das tägliche Miteinander und die jeweiligen Hausbräuche. Gerade als AnfängerIn ist man für die Morgenroutine dankbar, sie macht Mut für den Tag, stärkt das Miteinander und hat einen positiven Effekt. Hoffentlich werden viele von uns Jungen diese Traditionen aufgreifen und manchmal auch weiterentwickeln, um sie dann wohlgepflegt an die nächste Generation weiterzugeben. GEM/EINSAM – schreiben steirische Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung über ihren Alltag im Beruf, im Leben und ihren Weg von „wilden Jungen“ zu „alten Profis“.
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